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0983 - Die Schamanin

0983 - Die Schamanin

Titel: 0983 - Die Schamanin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Haus wäre. Sie war eigentlich immer da, auch wenn es so aussah, als wäre sie nicht vorhanden. Bill schaute sich die Klinke an, die wie ein gebogener Hühnerfuß nach unten hing. Er drückte sie.
    Bill ging davon aus, daß die Tür nicht verschlossen war. Deshalb gab er ihr Druck - und spürte, wie sie sich bewegte. Er drückte sie auf, sie schwang sogar ziemlich leicht, schrammte und quietschte dabei nicht, was Bill natürlich außerordentlich gut gefiel.
    Es ging glatt, zu glatt. Das wiederum gefiel ihm weniger. Dachte er einen Schritt weiter, so kam er zu dem Ergebnis, daß man ihn möglicherweise erwartete.
    Er betrat das Haus, und die Tür fiel hinter ihm wieder zu. Sie war sehr leicht und nur mit einem dünnen Holzrahmen ausgestattet. Im Haus war es düster. Bill kannte diese Lichtverhältnisse, sie hatten ihn auf seinem Weg zum Ziel begleitet, so brauchten sich die Augen nicht daran zu gewöhnen.
    Er befand sich in einer Diele, in einem großen Raum zumindest. Vor ihm lag der glatte Holzboden. Er war nicht blank und schimmerte auch nicht.
    Kein Mensch war zu sehen, aber der große Raum war nicht leer. Wieder entdeckte Bill einen Totempfahl, allerdings kleiner als der draußen im Dschungel. Unter der Decke bewegten sich die Flügel des Ventilators keinen Millimeter. Sie sahen aus, als wären sie irgendwann einmal eingerostet.
    Irgendwo plätscherte Wasser.
    Das Geräusch irritierte den Reporter. Er hatte mit manchem gerechnet, aber damit nicht. Bill konzentrierte sich darauf. Er wartete auf eine Wiederholung und wurde nicht enttäuscht. Von ihm aus gesehen an der linken Seite war es aufgeklungen.
    Wenn sich schon Pflanzen durch die Holzwand gedrückt hatten, mußte es auch möglich sein, daß durch die Mitte des Hauses ein schmaler Bach rann. Bill rechnete mit allem, obwohl er die Hand dafür nicht ins Feuer gelegt hätte.
    Er war neugierig. An eine Rückkehr dachte er nicht mehr. Dieses Haus, so leer es ihm auch vorkam, hatte etwas an sich. Zu beschreiben war es nicht, es war einfach da, aber es war auch unsichtbar, und das wiederum störte Bill.
    Der Reporter war zudem sensibel genug, um herauszufinden, was gefährlich oder normal war. Und dieses nicht Sichtbare hier stufte er als gefährlich ein.
    Seine Sinne waren auf das Geräusch konzentriert. Er lauerte auf eine Wiederholung, hatte Glück, und zugleich schälte sich etwas aus der Düsternis hervor.
    Wieder sah er die Umrisse einer Tür, die aber stand offen. Zumindest halb, und sie war aus ebenso leichtem Holz gebaut wie die am Eingang.
    Etwas schleifte über seinen Fuß. Weil Bill damit nicht gerechnet hatte, schreckte er zusammen. Hastig zerrte er den Fuß wieder zurück - und lächelte, als er sah, was ihn da berührt hatte.
    Es war eine Pflanze gewesen, die sich von unten her durch das Holz geschoben hatte. Beinahe wäre der Reporter noch darüber ausgerutscht, so aber ging er vorsichtig weiter, erreichte die Tür und blieb zunächst einmal stehen.
    Kein Licht sickerte ihm entgegen, aber er konnte trotzdem etwas sehen, denn von draußen fiel noch genügend Helligkeit ins Badezimmer.
    Bill war überrascht. Er wunderte sich, denn ein normales Badezimmer war es nicht.
    Was da in den Boden eingelassen worden war, ging über die Größe eines Whirlpools hinaus. Es glich schon einem kleinen Schwimmbecken, und in ihm schwamm eine Frau.
    Sie lag auf dem Rücken, glitt langsam durch das ölig schimmernde Wasser, das kaum Wellen warf. Aus diesem Grunde war auch nur das leise Plätschern zu hören gewesen.
    Bill Conolly ließ die Frau nicht aus den Augen. Die Umgebung hatte er sich bereits angesehen. Ob die Pflanzen in flachen Schalen oder Töpfen wuchsen, war nicht zu erkennen. Jedenfalls waren sie vorhanden, und sie konnten sich auch aus dem Boden gedrückt haben, um diesen Pool wie ein dichtes Gebüsch zu umgeben.
    Die Frau, die sich dort durch das Wasser bewegte, mußte Imelda sein.
    Sie schwamm, ohne sich stören zu lassen, und sie veränderte auch ihre Lage nicht. Bill ging davon aus, daß sie ihn entdeckt hatte, aber sie schaute einfach nicht hin.
    An einer Seite dieses runden Pools entdeckte der Reporter zwei Korbsessel und einen kleinen Tisch dazwischen. Über einem Sessel hing ein helles Badetuch. In der Düsternis wirkte es wie ein Totenschleier, den jemand vergessen hatte.
    Bill Conolly gehörte nicht zu den Menschen, die auf den Kopf oder den Mund gefallen waren, aber in diesem, ihm so lang vorkommenden Augenblick des Wartens wußte er nicht, was

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