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0983 - Die Schamanin

0983 - Die Schamanin

Titel: 0983 - Die Schamanin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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auf das Ufer zubewegte. Es wühlte seinen Körper durch das Buschwerk. Hindernisse gab es für die Echse nicht. Mit etwas plumpen Bewegungen erreichte sie das Ufer. Es war ihr bei dieser Gangart nicht anzusehen, wie schnell sie sich wirklich fortbewegen konnte. Erst als sie völlig auf dem Trockenen stand, rutschte die Schamanin von ihrem Rücken, bückte sich, streichelte ihren Kopf und trocknete sich ab. Sie tat es mit streichelnden Bewegungen, als wäre sie eine Tänzerin, die eine erotische Darbietung vorführen wollte.
    »Du bleibst bei deiner Entscheidung, Bill?«
    »Das muß ich wohl.«
    »Sehr gut. Dann komm mit.«
    »Wohin?«
    »Wieder zurück an unsere Plätze. Die Befragung ist noch nicht beendet, wie du dir sicherlich denken kannst. Ich gebe dir die Chance, noch länger bei mir bleiben zu können. Dann kannst du alles aufschreiben, was du erlebt hast.«
    Vorausgesetzt, ich komme lebend hier heraus, dachte Bill. So sicher war er sich dessen nicht.
    Imelda streckte ihm den Arm entgegen. »Gib mir deine Hand, Bill, wir gehören jetzt zusammen.«
    Der Reporter verzog nicht mal den Mund, als er der Aufforderung folgte.
    Er tat es widerwillig und hatte den Eindruck, mit seinen Fingern einen Fisch zu umklammern, so kalt war sie.
    Sie gingen.
    Bill mehr geführt und beinahe schon wie in Trance. Im Gegensatz zu der Schamanin. Sie fühlte sich gut und störte sich auch weiterhin nicht an ihrer Nacktheit.
    Bill ahnte, daß in der feuchten Luft seine Kleidung nicht trocknen, aber auf der Haut kleben bleiben würde.
    Die folgende Prozedur kannte er. Noch brannte das Licht. Es fiel auf die Decke mit dem Streifenmuster. Auch der Rabe flog wieder herbei, und plötzlich mußte Bill wieder an Ortiz denken.
    Nein, der konnte ihm nicht mehr helfen. Er war tot. Corvatsch hatte dafür gesorgt. Vorhin hatte er falsch gedacht. Er schimpfte sich innerlich dafür aus, aber es war ein Beweis dafür gewesen, wie sehr sich Wunschtraum und Realität miteinander vermischten.
    Imelda hatte sich hingelegt. Bill mußte sich setzen. Er hatte kaum seinen Platz eingenommen, als er das Schaben hörte. Er schaute nach vorn und sah dicht an und über dem Boden einen mächtigen Schatten. Das Krokodil war ihnen gefolgt. Es stoppte an einer bestimmten Stelle und blieb dort als grausamer Wächter.
    »Bill«, hörte der Reporter die leise Stimme der Schamanin, »ich möchte, daß du mir jetzt antwortest.«
    »Okay«, preßte er hervor.
    »Gut. Du willst etwas über mich wissen, aber auch ich bin neugierig und möchte mehr erfahren. Ich habe dir den Trank gegeben. Du hast mir viel erzählt, von deinem Zuhause und von deiner Frau. Ich weiß, daß sie Sheila heißt. Ich habe sie kurz genießen können. Ich weiß auch, wo du wohnst, wie ihr lebt, aber es fehlt noch jemand, zu dem ich bisher keinen Kontakt gefunden habe.«
    Nein! schrie eine fremde Stimme in Bill. Nein, nur nicht das! Dasbitte nicht!
    Er konnte es nicht ändern. Imelda sprach weiter. »Deine Frau kenne ich, sie kennt mich, nun ist es an der Zeit, deinen Sohn kennenzulernen. Johnny heißt er, nicht wahr…?«
    Bill gab keine Antwort. Er saß steif. Zugleich wollte er dieser Frau an die Kehle.
    Aber vor ihm hockte die Echse und glotzte ihn kalt an.
    »Ja, Johnny«, flüsterte Imelda. »Es wird sicherlich schön für uns beide werden…«
    ENDE des ersten Teils

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