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0986 - Das Ende der Sternenstadt

Titel: 0986 - Das Ende der Sternenstadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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konzentrieren, die von seinen Körperkomponenten kamen, um zu begreifen, daß dies tatsächlich die Wirklichkeit war.
    Art’Yschall zerbrach. Zwei weitere Kunstsonnen explodierten und sandten im Untergang grelle Lichtblitze über den Lebensbereich der Schwebenden. Danach wurde es finster, aber wenn man zum Himmel hinaufsah, dann konnte man dort vielerlei Lichtbälle beobachten, die sich unvermittelt ausdehnten und dann in sich zusammenfielen.
    Ein stetig lauter werdendes Rauschen erfüllte die Luft. In der Hülle des Planeten krachte und knirschte es, als wolle der Himmelskörper auseinanderbrechen.
    Die einzige Oase der Ruhe schien die Lichtung zu sein, auf der das Dorf stand. Glühendheiße Stürme fuhren über den Wald hinweg und knickten die toten Bäume um, aber auf dem Platz vor den Hütten spürte man ihn nicht. Auch die Finsternis drang nicht bis hierher.
    Inmitten von Chaos und Zerstörung hatten sich die Bürger des Dorfes versammelt, um über Malbeeram Gericht abzuhalten. Der Angeklagte stand regungslos in der Mitte des Platzes, um ihn herum die Spaltlinge, aus der Gilde der BIühenden, von denen sich zwei vor Thezeins Augen in Kristalle verwandelten, um gleich darauf wieder ihre alte Gestalt anzunehmen.
    „Es wird ihnen nicht erlaubt, sich jetzt auf diese Weise zurückzuziehen", erklärte Sinjadyl leise. Sie saß neben Thezein - er hatte das unangenehme Gefühl, daß sie nur bei ihm blieb, um ihn ebenfalls an jeder Art von Flucht zu hindern. Er wäre gerne geflohen, denn er fürchtete sich fast zu Tode.
    „Was wollt ihr von uns?" rief einer der kleinen Blühenden klagend und wich demonstrativ von Malbeerams Seite. „Wir haben nichts getan. Er war es. Er hat Art’Yschall vernichtet!"
    Niemand antwortete ihm.
    „Warum sagt denn keiner etwas?" fragte Thezein nervös.
    „Sei still!" befahl Sinjadyl flüsternd. „Wir müssen sichergehen, daß wir kein unschuldiges Bewußtsein auslöschen."
    Thezein schwieg verwirrt und beobachtete Malbeeram und die Blühenden. Er schrak zusammen, als Cherheym sich erhob und auf die kleine Gruppe in der Mitte des Platzes deutete.
    „Wir haben sie geprüft", sagte Cherheym laut. „Die, die Reue fühlen und sich ihrer Schuld bewußt sind, sollen frei ausgehen. Alle anderen werden ausgelöscht. Vollzieht das Urteil!"
    Für einen Augenblick hatte Thezein den verschwommenen Eindruck, daß unzählige kleine Blitze um Malbeeram und die Blühenden herumrasten, dann brachen die Spaltlinge zusammen, und Malbeeram wurde zu einem leuchtenden, kleinen Kristall, der sich vorn Boden abhob und langsam davonschwebte.
    „Er enthält nur noch wenige Bewußtseine", sagte Sinjadyl nun leise. „Wenn du nach deinem Erwachen Malbeeram begegnen solltest, dann denke daran, daß du es mit einem völlig neuen Bürger zu tun hast."
    „War das alles?" fragte Thezein verblüfft. „Warum mußte ich mir das ansehen?"
    „Um später davon berichten zu können. Du bist gerade in dem Augenblick zu uns gekommen, in dem das Unglück begann. Wir hatten keine Zeit mehr, nach einem anderen zu suchen. Irgend jemand aber muß später den anderen sagen können, wie alles gekommen ist."
    Thezein war ein wenig enttäuscht, als er begriff, daß man ihn nur benutzte. Wahrscheinlich wäre es diesen Bürgern sowieso angenehmer gewesen, wenn sie einen Zeugen hätten finden können, der in Art’Yschall mehr Ansehen genoß als ausgerechnet Thezein.
    „Das stimmt nicht", sagte Sinjadyl streng. „Ganz im Gegenteil. Es gibt keinen, der sich besser als du für diese Aufgabe eignet."
    „Man wird mir gar nicht erst zuhören!" behauptete Thezein trotzig.
    „Wir werden sehen. Noch ist es ja nicht soweit. Jetzt müssen wir dafür sorgen, daß du den .Untergang von Art’Yschall überstehst."
    Thezein sah Zagarym auf sich zukommen, und er machte sich so klein wie möglich, denn er fürchtete sich vor diesem Bürger. Zagarym sah traurig auf ihn hinab.
    „Er mag mich nicht", stellte er fest.
    „Daran bist du selbst schuld", meinte Sinjadyl leise, und Zagarym kniete sich seufzend vor Thezein hin.
    „Ich habe dir unrecht getan", sagte er ernst. „Verzeih mir."
    Thezein war so überrascht, daß er nicht zu antworten vermochte.
    „Wir müssen Art’Yschall jetzt verlassen", fuhr Zagarym fort. „Und dich nehmen wir ein kurzes Stück mit.
    Du wirst deine Verwandlung draußen vollziehen, wo dir keine Gefahr mehr droht, und erst dann zu den anderen Kristallen stoßen, wenn sie sich weit genug von den Überresten der

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