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0986 - Das Ende der Sternenstadt

Titel: 0986 - Das Ende der Sternenstadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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es auch keinen Bürger mehr, der mich aufnehmen könnte."
    Sinjadyl schwieg, und die Bewegung wurde rückläufig. Sie stürzten auf die Sternenstadt zu, durchdrangen ungehindert den Schutzschirm und rasten am Lebensbereich der Schwebenden vorbei. In der Nähe einer Gruppe von Kunstsonnen kamen sie zum Stillstand. Obwohl eine der Sonnen inzwischen erloschen war, erkannte Thezein, daß er sich in der Wiege der Vollendung befand. Sinjadyl brachte ihn dicht an die Kristallschwärme heran.
    „Du weißt bereits, daß das alles Bürger sind", sagte sie. „Sie alle hatten auf dem Wege der Verschmelzung jenen Punkt erreicht, an dem jede Weiterentwicklung enden mußte. Sie konnten keine weiteren Bewußtseine mehr aufnehmen, ohne sich selbst zu zerstören. Es schien ihnen sinnlos, in ihrer alten Form wie gewohnt weiterzuexistieren und zu warten -niemand wußte, wie lange es dauern würde, bis die Bürger von Art’Yschall den nächsten Schritt tun konnten. Darum zogen sie sich hierher zurück und wurden zu diesen Kristallen."
    „Wie haben sie das gemacht?" fragte Thezein neugierig.
    „Es ist ein spontaner Prozeß. Jeder Bürger hat die Fähigkeit, bei Lebensgefahr oder auch auf seinen ausdrücklichen Wunsch hin zu einem solchen Kristall zu werden. Auch du kannst das."
    „Das glaube ich dir nicht!"
    „Du wirst es schon bald erleben. In diesem Zustand werdet ihr die Zerstörung von Art’Yschall überstehen.
    Die .Kristalle sind unzerstörbar, sie brauchen weder Luft noch Nahrung. Sie sind ideale Behälter für eure Bewußtseine, unsterblich wie ihr. Eure Körperstrukturen werden darin gespeichert, und ihr werdet fähig sein, unvorstellbare Zeiträume zu überdauern."
    „Ich stelle es mir schrecklich vor", meinte Thezein skeptisch. „Abgesehen davon, daß ich dir immer noch nicht ganz glauben mag."
    „Das ist deine Sache", sagte Sinjadyl gelassen.
    Thezein beobachtete schaudernd die Kristalle, die sich innerhalb der Schwärme langsam bewegten.
    „Denken sie?" fragte er zögernd.
    „Nein. Sie schlafen. Nur ein winziger Teil von jedem einzelnen Bürger bleibt wach und achtet darauf, daß die Kristalle nicht auseinandertreiben und sich zu weit voneinander entfernen."
    „Dann wissen sie gar nicht, wieviel Zeit inzwischenvergeht?"
    „Nein."
    Thezein dachte an Malbeeram, der aus diesem Zustand wieder zu einem Bürger geworden war.
    „Er hat seiner Umgebung Energie entzogen", erklärte Sinjadyl sanft. „Darum gefror das Wasser. Er spürte bis in seinen Schlaf hinein, daß er sich in einer Umgebung befand, die es ihm gestattete, wieder aufzuwachen. Er ist ubrigens der einzige, der sich nicht freiwillig in diesen Zustand begeben hat. Schon vor vielen Treibimpulsen bemerkte man, daß er gefährliche Neigungen hatte, aber da er gerade die abweichenden, unbequemen Bewußtseine in sich aufnahm, ließ man ihn gewähren, bis er den kritischen Punkt seiner Entwicklung erreichte. Man brachte ihn hierher und hoffte, daß er entweder während des langen Schlafes seine Absichten ändern würde oder man später, wenn er mit den anderen erwachte, die Möglichkeit hatte, ihn zu ändern."
    „Warum hat man ihn und seine Mitbewußtseine nicht ausgelöscht?"
    „Sie schienen damals gar nicht so gefährlich zu sein. Außerdem waren es sehr viele - die Bürger glaubten, sich selbst großen Schaden zuzufügen, wenn sie sie vernichteten. Vergiß nicht, daß es für ein einmal ausgelöschtes Bewußtsein keinen Ersatz mehr gibt, seit wir aufgehört haben, uns zu vermehren."
    Thezein schwieg betroffen. Er fragte sich, ob seine Angst vor der Auslöschung nicht völlig unbegründet gewesen war.
    „Wir müssen zurück", sagte Sinjadyl, und im nächsten Augenblick fand Thezein sich in seinem Komponentenkörper wieder und erwachte. Er fürchtete, nur einen Traum erlebt zu haben, eine tröstliche Illusion, die sein geschundener Verstand ihm vorgaukelte, aber er brauchte nur Sinjadyl anzusehen, um zu wissen, daß die seltsame Reise wirklich stattgefunden hatte.
    „Werden wir wirklich alle zu solchen Kristallen werden?" fragte er unsicher.
    „Ja. Natürlich wird es einige geben, die es nicht schaffen, weil das Ende zu schnell kommt, aber die Verluste werden gering sein. Unter den Schwebenden hat es große Opfer gegeben - inzwischen treiben schon die ersten Kristallschwärme von diesem Lebensbe-; reich fort. Aber komm jetzt, es wird Zeit, daß wir zu Malbeeram gehen."
     
    7.
     
    Thezein mußte sich des öfteren auf die unverkennbaren Hungerimpulse

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