0988 - Duell der Erbfeinde
um sich nicht zu verraten.
Von ihm hing das Leben aller Orbiter in der Anlage ab. Wenn Bronf Teusso ihn fand, dann würden alle anderen verhungern oder verdursten.
*
Jen Salik sah die beiden auf ihn gerichteten Energiestrahler, und er fühlte sich hilflos.
Als er bereits glaubte, daß das tödliche Feuer ihn durchbohren würde, blitzte es vor den beiden Laboris auf.
Ein eiförmiger Roboter tauchte unter einem der Tische hervor, fuhr einen Arm aus und schlug den Angreifern die Beine unter dem Leib weg. Sie stürzten zu Boden. Ihre Waffen verschossen sonnenhelles Energiefeuer, das krachend in die Wand schlug und verflüssigte Kunststoffteile herausfetzte, ohne jedoch jemanden zu verletzen.
Jetzt endlich lösten sich die Orbiter aus ihrem Schrecken. Sie warfen sich auf die beiden Laboris und entrissen ihnen die Waffen.
Der Vario-500 schwebte langsam an der Wand in die Höhe.
„Keijder", rief er. „Ich klage dich an, einen Ritter der Tiefe ermorden zu wollen. Du warst es, der den Laboris den Befehl gegeben hat, Jen Salik zu erschießen." .
Ein Chaos brach aus. Einige Orbiter stürzten sich auf die anderen Laboris, die zu Keijders Schutz mit in den Saal gekornmen waren. Andere eilten auf den garbeschianischen Hordenführer zu.
Amtranik-Keijder fühlte den ganzen Haß gegen den Wächterorden über sich kommen. Sein Erzfeind war einem Anschlag entronnen, den er als bereits gelungen angesehen hatte. Die Enttäuschung und die Wut über diesen Fehlschlag nahmen ihm den Atem. Der Garbeschianer verlor die Kontrolle über sich.
Mit einem Aufschrei stürzte er sich auf Jen Salik. Er krallte ihm die Hände um den Hals und versuchte ihn zu er würgen.
Die Orbiter reagierten sofort. Schlagartig hatte Amtranik-Keijder seine Glaubwürdigkeit verspielt, und nicht minder plötzlich stand für alle Orbiter im Raum fest, daß Jen Salik der wahre Ritter der Tiefe war.
Die Orbiter griffen Keijder an und rissen ihn von Salik zurück. Fünf Tobbon-Typen kreisten den Terraner ein und sicherten ihn auf diese Weise ab.
Die Laboris nahmen den Angriff auf ihren Hordenführer wiederum zum Anlaß, sich auf die Orbiter zu werfen, um ihn zu befreien. Eine wilde Schlägerei entstand, bei der die Laboris mit allen natürlichen Waffen kämpften. Sie gingen derart rabiat vor, daß sie Keijder innerhalb weniger Minuten freigekämpft hatten. Sie führten ihn quer durch den Saal auf eine der Ausgangstüren zu. Die Absicht war klar. Sie wollten den nächsten Antigravschacht erreichen, in diesem aufsteigen und dann auf direktem Weg zu VAZIFAR flüchten.
„Haltet sie auf", rief Shakan, nachdem er dafür gesorgt hatte, daß Jen Salik den Saal verließ und nicht mehr durch die Laboris gefährdet werden konnte.
Der Terraner wehrte die hilfreichen Hände der Tobbon-Typen ab, bevor diese ihn in ihrem Übereifer erdrücken konnten.
„Wir müssen verhindern, daß sie ein Raumschiff erreichen", sagte er. „Wenn wir die Gefahr durch die Horden von Garbesch bannen wollen, dann müssen wir es jetzt tun."
Die Alarmsirenen heulten auf. Heftige Explosionen erschütterten die Anlage. Jen Salik sah, wie ein Türschott aus seiner Halterung flog und gegen eine etwa vier Meter weit entfernte Wand prallte.
Der Terraner fand sich unversehens in einer Führungsrolle, die er gar nicht wollte. Er war von Anfang an entschlossen gewesen, das Orbiterproblem zu lösen. Das hatte er 3ulian Tifflor gegenüber deutlich gesagt. Er hatte jedoch nicht damit ge rechnet, plötzlich das Oberkommando über die Orbiter von Martappon übernehmen zu müssen. Und doch drängten die Orbiter ihm diese Rolle auf, auf die er nicht vorbereitet war, und deren Verantwortlichkeit und Konsequenzen er noch gar nicht durchdacht hatte. Sie blickten ihn fragend an und warteten auf Befehle und Entscheidungen.
„Laßt nicht zu, daß Keijder startet", sagte er und zwang sich dazu, ruhig zu sprechen. „Sichert die Ausgänge und iaßt ihn und seine Freunde nicht aus der Anlage heraus. Dann wird sich das Problem von selbst lösen."
Er war überzeugt davon, die Flucht des Erzfeinds auf diese Weise verhindern zu können.
Die Orbiter eilten davon. Nur fünf Tobbon-Typen blieben zu seinem Schutz bei ihm.
„Wir gehen in die Hauptleitzentrale", entschied Jen Salik. „Von dort aus kann ich das Geschehen am besten überwachen."
Er wollte auf jeden Fall unnötiges Blutvergießen vermeiden. Deshalb zögerte er, Orbiter gegen die zu allem entschlossenen Laboris und Keijder
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