Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0988 - Duell der Erbfeinde

Titel: 0988 - Duell der Erbfeinde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
wagen, ihn zu mir zu führen, ohne mich vorher um meine Zustimmung gebeten zu haben?"
    Der wütende Klang seiner Stimme erschreckte die Orbiter, die eben noch bereit gewesen waren, ihren Gefühlen nachzugeben und mit fliegenden Fahnen zu Jen Salik überzugehen, der still lächelnd neben dem Sessel stand, als sei es völlig ungefährlich für ihn, hier einzudringen.
    „Muß man einen Garbeschianer um Erlaubnis fragen, wenn ein Ritter Zutritt zu den Anlagen verlangt?"
    entgegnete Jen Salik.
    „Niemand nennt mich ungestraft einen Garbeschianer", brüllte Amtranik, der sich kaum noch bemühte, seinen Haß zu verbergen. Er breitete die Arme aus und wies auf die versammelten Orbiter. „Ich bin schon etwas länger hier als du. Ich habe etwas geleistet. Jeder einzelne dieser Männer und Frauen wird dir bestätigen, daß ich die Arbeiten eines Ritters ausgeführt habe."
    Er wandte sich direkt an die Orbiter.
    „Merkt ihr denn nicht, welches Spiel dieser Garbeschianer treibt?" fragte er. „Spürt ihr nicht in eurem Innersten dieses seltsame und schwer zu beschreibende Gefühl, das euch glauben machen will, er sei ein Ritter?
    Spürt ihr die Wirkung dieser typisch garbeschianischen Waffe nicht?"
    Amtranik merkte, daß er die richtigen Töne angeschlagen hatte. Er wußte, daß die Orbiter den Ritter an den Emotionen erkannten, die dieser bei ihnen auslöste. Diese Gefühle als Auswirkungen einer Waffe zu beschreiben, war ein geschickter und wirkungsvoller Schachzug, der den Verstand der Orbiter ansprach.
    „Mißtrauen zu säen, ist von jeher eine Stärke der Garbeschianer gewesen", erwiderte Jen Salik, ohne sich aus der Ruhe bringen zu lassen. „Keijder hat euch betrogen. Er ist bei euch eingedrungen und hat euch vorgegaukelt, ein Kodebewahrer zu sein. Er war allein. Ein Hordenführer ohne Macht. Was lag näher für ihn, als sich Macht dort zu holen, wo es leicht zu sein scheint, andere zu betrügen?"
    Jen Salik war innerlich nicht so ruhig, wie er sich gab. Tatsächlich hatte ihn die Begegnung mit Amtranik aufgewühlt. Er fühlte, daß er seinem Erzfeind gegenüberstand, einem Feind, der aus unergründlicher Vergangenheit aufgestiegen zu sein schien und ihn eingeholt hatte. Letzte Gewißheit hatte er jedoch nicht. Er suchte sie und wußte doch zugleich, daß er sie an dieser Stelle nicht finden würde.
    Nach der Begegnung mit Quiryleinen und nach dem mühelos abgewehrten Angriff Shakans hatte er geglaubt, alle Orbiter allein durch seine Ausstrahlung für sich gewinnen zu können. Jetzt aber merkte er, daß sie schwankten und zwischen ihm und Keijder hin und her gerissen wurden.
    Das bedeutete, daß es hier wesentlich schwerer für ihn sein würde, sie auf seine Seite zu ziehen.
    „Hört nicht auf ihn", sagte Amtranik. „Glaubt ihm nicht, nur weil er euch äußerlich ähnlicher ist als ich.
    Denkt lieber über alles nach, was in den letzten Tagen geschehen ist. Habe ich nicht dafür gearbeitet, daß die ANLAGE sich gegen einen Überfall durch die Horden von Garbesch verteidigen kann? Habe ich nicht dafür gesorgt, daß 12.000 Raumschiffe mit Orbitern besetzt werden, damit die Garbeschianer uns nicht überfallen können?
    Hätte das ein Hordenführer getan? Hatte ein Garbeschianer eine solch riesige Streitmacht gegen sich selbst aufgebaut? Er müßte ein ausgemachter Tor sein, wenn er sich in dieser Weise schadet. Narren und Dummköpfe sind die Garbeschianer jedoch nie gewesen. Im Gegenteil. Sie sind die gefährlichsten Geschöpfe des Universums. Gerade weil sie so teuflisch schlau und gerissen sind. Es gehört zu ihren Methoden, daß sie die Herzen und die Gehirne anderer vergiften, sie mit Blindheit schlagen, um sie dann in ihr Verderben zu führen."
    Die Orbiter sprachen erregt durcheinander. Sie waren extrem verunsichert und wußten weniger als zuvor, wie sie sich entscheiden sollten. Sie waren sich nur darüber klar, daß sie sich entscheiden mußten - entweder für Jen Salik oder für Keijder.
    Jen Salik merkte, daß er an Boden verlor. Er wußte nicht, was in der ANLAGE geschehen war, und was Amtranik-Keijder getan hatte. Er war jedoch sicher, daß Keijder nicht das getan hatte, was er von sich behauptet hatte. Für ihn stand zweifelsfrei fest, daß Keijder ein garbeschianischer Hordenführer war. Keijder war eine Persönlichkeit mit großer Ausstrahlung, die allen Orbitern weit überlegen war. Er hatte die magische Kraft eines Demagogen und konnte mit wenigen Worten und knappen Gesten überzeugen, wo andere mit

Weitere Kostenlose Bücher