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0990 - Planet der Glücksbringer

Titel: 0990 - Planet der Glücksbringer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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große Hilfe. Er hatte das Bewußtsein schlagartig und ohne jede Vorwarnung verloren. Inzwischen war er wieder auf den Beinen, aber die Mediker hatten ihm einen Monitor unters Schlüsselbein montiert und behielten ihn ständig im Auge.
    Es war Nacht über dem Bergland am Nordwestzipfel des Äquatorkontinents. Auf Gradors Veranlassung hin waren automatische Sonden ausgefahren worden, die die Umgebung des Schiffes absuchten, Messungen anstellten und die Resultate an die Bordrechner weiterleiteten. Larsa hatte sich eine Reihe von Ergebnissen angesehen. Sie bestätigten lediglich, was sie schon seit der Landung wußte: daß in diesen Tälern Modul-Kristalle der Gamma-Kategorie in Hülle und Fülle vorkamen.
    Larsa schlief unruhig. Das größte jemals entdeckte Vorkommen von Modul-Quarzen lag unmittelbar vor ihr zum Greifen nahe. Aber sie konnte nicht einmal die Hand danach ausstrecken, weil Grador Shako zu sehr um das Wohl seiner Besatzung besorgt war.
    Imbus rotierte schnell. Ein Tag und eine Nacht dauerten zusammen 14,5 Stunden. Als die orangefarbene Sonne sich im Osten über die Berge schob, war Larsa schon wieder auf den Beinen.
    Sie fand Grador Shako im Kommandostand.
    „Jetzt wirst du uns endlich hinauslassen?" fuhr sie ihn an. „Da draußen liegen Hunderte von Tonnen ModulQuarz, und ich will sie mir aus der Nähe ansehen."
    Mit arg entnervender Gelassenheit schüttelte Grador den Kopf.
    „Geht nicht. Wir sind unserer Sache noch immer nicht sicher."
    „Das kümmert mich einen Dreck" explodierte Larsa. „Ich will jetzt hinaus!"
    „Später wirst du mir dankbar sein Mädchen, daß ich ..."
    „Spar dir das! Ich bin kein Mädchen. Ich habe hier eine Aufgabe zu erledigen, und du wirst mich nicht länger daran hindern."
    Die Leute im Kommandostand horchten auf. Larsa war für ihr Temperament bekannt, aber einen Auftritt dieser Art hatte noch niemand miterlebt. Grador Shako begann einzulenken.
    „Ich weiß, was du denkst", sagte er sanft. „Ich verzögere aber nicht grundlos. Wir haben in der Nacht eine Sonde verloren."
     
    *
     
    „Was hat das zu bedeuten?" fragte Larsa.
    „Sonden gehen nicht verloren. Das heißt, nicht ohne uns vorher eine Andeutung zu liefern, daß etwas nicht in Ordnung ist. Diese eine Sonde lieferte zuverlässige Daten bis zum letzten Augenblick, und dann war sie plötzlich weg."
    „Es könnte ein technischer Versager gewesen sein", beharrte Larsa.
    „Zugegeben. Aber höchst unwahrscheinlich. Sonden sind vergleichsweise primitive Geräte und daher kaum störanfällig. Außerdem haben wir andere Sonden in die Umgebung des Ortes geschickt, an dem sich diese eine befand. Sie hat nicht nur aufgehört, Daten zu übertragen, sie ist auch physisch verschwunden."
    Larsa überlegte. Sie verstand Gradors Bedenken, aber sie weigerte sich, zu glauben, daß es dort draußen eine ernstzunehmende Gefahr gebe.
    „Wie erklärst du dir den Vorfall?" fragte sie.
    „Ich habe keine Ahnung, was dort. draußen vorgeht."
    „Wann wirst du es wissen?"
    Er zuckte mit den Schultern.
    „Oder laß mich so fragen", hakte Larsa nach: „Was tust du, um dir die nötigen Informationen zu beschaffen?"
    „Wir haben ein Dutzend Sonden draußen ..."
    „Und wenn die ebenfalls verschwunden sind?"
    „Geh mir nicht auf die Nerven!" Er war zornig. „Mit der Zeit werden wir schon erfahren ..."
    „Mit der Zeit! Was heißt das? In ein paar Wochen, Monaten, Jahren? Ich sage dir, Grador Shako, du bist der jämmerlichste und unentschlossenste Raumschiffkapitän, der mir je in die Quere gekommen ist!"
    „Hast du denn eine Idee?" fragte er.
    „Und ob ich eine habe", schleuderte Larsa ihm entgegen.
     
    *
     
    Das Lager glich einer Festung. Es befand sich in der Mitte des Tales. Die Hälfte der TRANTOR-Mannschaft, zwanzig Männer und Frauen sowie 45 Roboter, waren aufgeboten worden, um die Peripherie zu sichern. Hinzu kamen die 113 Mitglieder des Wissenschaftler-Teams, von denen sich jeweils zwei Drittel im Innern des Lagers aufhielten, während das restliche Drittel den Talgrund nach Modul-Quarzen absuchte.
    Larsa Hiob war in ihrem Element. Überall entlang des Tales gab es ausgedehnte Vorkommen von Modul-Kristallen. Sie schienen in Adern zu wachsen. Es hatte den Anschein, als seien sie erst vor kurzem, womöglich im Zusammenhang mit dem Weltraumbeben, aus dem Boden hervorgebrochen.
    Das Lager umfaßte eine Fläche von einem halben Quadratkilometer. Larsa hatte aus der TRANTOR Analysegeräte heranschleppen lassen, mit denen

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