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0991 - Der Kopf des Vaters

0991 - Der Kopf des Vaters

Titel: 0991 - Der Kopf des Vaters Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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mir etwas vorzulügen oder sich irgend etwas aus den Fingern zu saugen. Sie redete schnell, und ihre letzte Frage, die sie nach einem hastigen Atemzug stellen wollte, erübrigte sich.
    »Du brauchst mich erst gar nicht einzuladen, Jane, wir sind schon unterwegs.«
    »Dann bringst du Suko mit?«
    »Sicher.«
    »Wir treffen uns am Wohnwagen. Wie gesagt, mit geweihten Silberkugeln habe ich das Ding nicht zerstören können.« Als Jane diesen letzten Satz sagte, stand ich bereits. Vergessen war der Cognac und der Feierabend. Jetzt ging es zur Sache, denn dieser Fall hatte leider noch kein Ende gefunden.
    Irgendwie hatte ich das auch befürchtet, denn Julia Sargassos Vater spielte eine nicht eben kleine Rolle. Ich war schon davon überzeugt gewesen, noch einmal nachhaken zu müssen.
    Suko hatte die gleichen Befürchtungen geteilt. Als ich ihn aus seiner Feierabendruhe riß und er die ersten Worte hörte, zog er sich bereits die Schuhe an.
    Shao bekam keine Erklärung. Sie wunderte sich nur, aber wir sagten ihr schon, wohin wir fuhren.
    »Ist es noch nicht beendet?« flüsterte sie.
    »Es sieht ganz so aus«, sagte Suko, bevor er seine Wohnung verließ und zum Lift ging, wo ich schon auf ihn wartete…
    ***
    Jane brauchte einen Moment Ruhe. Das Gespräch hatte sie nicht mitgenommen, aber sie wollte nachdenken und sich über die neue Situation klarwerden.
    Einiges hatte sich verändert. Aus dem Kopf des Emilio Sargasso war ein Totenschädel mit Teufelshörnern geworden. Sie begriff nicht, wie so etwas hatte möglich sein können, aber es mußte mit der Vernichtung des Killer-Clowns zu tun gehabt haben und sicherlich auch mit dem, was sich dieser Emilio als junger Mensch geleistet hatte. Der Beischlaf mit der Hexe hatte den Keim gelegt.
    John und Suko würden kommen, das war wichtig. Dann würde die Kraft des Kreuzes gegen den Schädel eingesetzt werden. Das alles hörte sich so leicht und locker an. Fälle, in denen das Kreuz die überragende Rolle gespielt hatte, waren immer wieder vorgekommen, und sie würde es auch weiterhin geben, aber Jane konnte und wollte einfach nicht so recht daran glauben, daß die Dinge hier so einfach lagen.
    Der plötzliche Ruf erwischte sie wie ein Alarmsignal. Er riß die Detektivin aus ihrer Entspannung hervor, und sie hatte auch die Stimme ihrer Verbündeten erkannt.
    Jane stieg noch nicht aus. Durch die Scheibe versuchte Jane, etwas zu erkennen. Julia stand vor dem Wagen. »Mein Gott, Jane, komm! Sieh dir das an…«
    Für einen Moment war die Detektivin durcheinander. Sie war aus dem Traum erwacht und fühlte sich so anders, so leicht und beschwingt, was auch noch blieb, als sie den Wagen verließ. Der Kreislauf stabilisierte sich aber nach ein paar Schritten wieder.
    Groß zu erklären brauchte Julia nichts. Sie stand schräg vor dem Wagen, und ihre Blicke waren nur auf das Fahrzeug gerichtet, an dem sich selbst nichts verändert hatte.
    Dafür in seinem Innern!
    Dort leuchtete unheimlich, in einem intensiven Rot, ein großes Auge. Es sah zumindest wie ein Auge aus, obwohl Jane daran nicht so recht glauben konnte.
    Es gab nur einen Gegenstand, dem sie in dem Wagen dieses Leuchten zugetraut hätte.
    »Es ist der Kopf«, flüsterte Julia, als Jane neben ihr stand. »Es ist der Kopf. Er glüht. Er brennt.« Sie faßte Jane hart an. »Siehst du es nicht…?«
    Die Detektivin nickte, und sie wunderte sich nicht darüber, daß der Kopf in diesem blutigen und intensiven Rot leuchtete, sie konnte es auch kaum fassen, daß es ihnen beiden gelang, durch die Breitseite des Wagens einen Blick in das Innere zu werfen, wo wirklich kein Fenster vorhanden war.
    Ein bestimmter Ausschnitt in der Verkleidung hatte sich verwandelt. Er war zu Glas geworden, zumindest für die beiden Beobachterinnen. So konnten sie deutlich sehen, daß der Schädel noch auf seinem Platz stand, sich aber von der Farbe her verändert hatte.
    Im Innern befand sich die Quelle, die das rote Licht abstrahlte. Es war sehr intensiv und erinnerte an eine unheimliche Flut, die sich nicht stoppen ließ. Nicht minder gefährlich als ein Feuer.
    »Was ist das, Jane? Warum glüht er? Sogar die Hörner strahlen das Licht ab…«
    »Ich kann es dir nicht sagen. Es ist die Kraft in seinem Innern.«
    »Rot wie das Höllenlicht!«
    »Mag sein…«
    »Er ist uns überlegen, Jane. Er spielt mit uns. Ich weiß und spüre es. Ich habe einfach das Gefühl, daß er uns vorführen will. Er wird von uns nicht zu stoppen sein. Die Kraft ist wahnsinnig.

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