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0991 - Der Kopf des Vaters

0991 - Der Kopf des Vaters

Titel: 0991 - Der Kopf des Vaters Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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bekommen habe, ich denke schon einen Schritt weiter und frage mich, wer meine Eltern wirklich gewesen sind und wie sie gelebt haben. Ich kenne sie. Ich habe sie lange genug erleben dürfen, aber ich habe niemals bei ihnen etwas erlebt, das in eine derartig makabre Richtung gedeutet hätte. Das auf keinen Fall, Jane. Deshalb bin ich ja wie vor den Kopf geschlagen.«
    »Das kann ich verstehen.«
    »Jetzt bist du da. Du hast gesehen, was man mit mir gemacht hat, und ich frage mich, warum man mir den Kopf geschickt hat und wie es weitergehen soll.«
    »Das frage ich mich auch«, gab Jane zu. »Aber es fällt mir schwer oder ist sogar unmöglich, darauf eine Antwort zu finden, ich habe wirklich keine Ahnung.«
    »Auch keine Idee?«
    Jane deutete auf den Karton. »Er ist der Weg, er ist der Hinweis, und ich kann mir sogar vorstellen, daß die Spur nach Spanien zu deinen Eltern führt.«
    »Meinst du, daß wir dorthin müßten?«
    »Durchaus möglich. Um die Gegenwart zu begreifen, müssen wir die Vergangenheit durchforsten.«
    »Du meinst die meines Vaters?«
    »Klar.«
    »Ich kann dir leider kaum helfen«, erklärte Julia achselzuckend. »Meinen Vater habe ich nur als einen wirklich netten und ausgeglichenen Menschen erlebt, von einigen schlechten Tagen mal abgesehen, aber sonst war er schon okay. Was ich zuletzt von ihm gehört habe, das will mir nicht in den Kopf. Das ist unwahrscheinlich, damit komme ich beim besten Willen nicht zurecht. Da haben sich ja regelrechte Welten aufgetan, schlimme Welten.«
    »Ja«, gab Jane Collins zu. »Und dafür hat dein Vater schrecklich bezahlen müssen.«
    Julia überlegte kurz, bevor sie sagte: »Und das in seinem Alter - mein Gott!«
    Jane lächelte etwas traurig. »Weißt du, Julia, ich kenne mich nicht so genau aus, was deinen Vater angeht. Aber ich weiß, wer sich mit anderen Mächten einläßt, die zudem auf der falschen Seite stehen, der kann nur verlieren. Hinzu kommt, daß diese Mächte einfach nichts vergessen, auch wenn es manchmal den Anschein hat und dabei Jahre vergehen.«
    »Mächte?«
    »Ja.«
    »Damit bin ich bisher noch nicht konfrontiert worden. Ich glaube wohl daran, daß es die berühmten Dinge zwischen Himmel und Erde gibt, mit denen wir Menschen nicht zurechtkommen und sie uns nicht erklären können, aber einen konkreten Kontakt habe ich mit dem Übersinnlichen noch nicht bekommen.«
    »Übersinnlich ist nicht der richtige Begriff«, sagte Jane. »Ich würde es eher mit dämonisch umschreiben oder teuflisch…«
    »Du meinst - den Teufel?«
    »Irgendwo schon.«
    »Den gibt es, nicht?«
    Jane Collins nickte. »Ja, es gibt ihn, aber sicherlich nicht so, wie wir Menschen ihn uns im Normalfall vorstellen. Er ist das Böse, der Verführer, er ist Satan und Schönling zugleich, er kann in verschiedenen Gestalten auftreten, wobei er meist sein Gift anders verstreut und sich die Menschen durch die Veränderung oder Beeinflussung ihrer Psyche zu Willen macht.«
    »Ich glaube es dir, Jane. Jetzt, wo ich den Kopf meines Vaters sehe, glaube ich es dir. Aber wer hat ihn mir geschickt? Das Paket wurde in Spanien aufgegeben. Es muß doch auf dem Weg hierher durchleuchtet worden sein, aber keinem Menschen ist etwas aufgefallen, da komme ich nicht mit, Jane.«
    »Es ist auch zweitrangig, ehrlich gesagt. Wir sollten uns jetzt um andere Dinge kümmern.«
    »Die wären?«
    »Es ist dir sicherlich klar, daß wir die Fortsetzung dieser Geschichte nicht allein in die Hände nehmen können.«
    »Ja, das weiß ich. Ich wollte erst John Sinclair anrufen, habe es mir dann überlegt.«
    »Das war gut so.«
    Julia hob die Schultern. »Aber was machen wir jetzt? Wie willst du es ihm beibringen?«
    Jane winkte ab. »Das ist kein Problem. Ein Mann wie John Sinclair ist Kummer gewöhnt.«
    »Denke ich auch.«
    »Um aber konkret zu werden, Julia«, Jane trat einen Schritt näher, »auch wenn es dir sicherlich schwerfällt, wir müssen uns leider mit deinen Eltern und deren Vergangenheit beschäftigen. Das ist nun mal so, dem können wir nicht ausweichen.«
    Die Frau nickte, schaute dabei zu Boden und flüsterte: »Spanien, nicht wahr?«
    »So ist es.«
    Sie hob die Schultern. »Ich weiß nicht, wo ich da anfangen soll…«
    »Du hast die Telefonnummern deiner Eltern?«
    Julia Sargasso erschrak, als sie diese Frage hörte. »Natürlich, aber…«
    Sie schluckte. »Himmel, wenn ich jetzt anrufe, das bringt mich durcheinander. Das packe ich nicht. So etwas übersteigt meine Kräfte.«
    Sie hatte

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