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0996 - Der letzte Waffengang

Titel: 0996 - Der letzte Waffengang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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bereits in seinen Geist, um ihn in einem Würgegriff zu erdrücken.
    „Auf mich?" fragte Pradel ungläubig.
    „Ja, du warst meine letzte Hoffnung", gestand Salik. „Meine Macht ist erloschen. In mir ist etwas von einem Ritter der Tiefe, mehr noch, ich trage das gesamte Ritterpotential des Igsorian von Veylt in mir ..."
    „Dann benütze es!" verlangte Pradel.
    „Ich kann nicht", sagte Salik. „Mein gesamtes Ritterwissen, alles was meinen Status als Ritter der Tiefe ausmacht, ist verkümmert. Ich leide wie unter einem Alpdrücken, das meine Sinne benebelt und mein Machtpotential in unerreichbare Tiefen meines Geistes verdrängt ..."
    „Du muß alles versuchen, um an dein Wissen zu gelangen", drängte Pradel. „Konzentriere dich darauf, ehe es zu spät ist."
    Salik schüttelte den Kopf. Amtranik griff bereits nach ihm, und er mußte alle Hoffnung fahren lassen.
    „Es tut mir leid, Pradel", sagte er. „Aber ich schaffe es nicht. Die Impulse des Margor-Schwalls haben einen zerstörerischen Einfluß auf mich. Seine Ausstrahlung verhindert, daß ich mein Ritterwissen einsetzen kann."
    „Was sagst du da?" rief Pradel. „Das sind Ausflüchte, Salik. Wenn es eine Rettung gibt, dann durch dich."
    „Es gibt keine Rettung!"
    Salik war kaum noch Herr über sich. Er erkannte, daß er Amtraniks geistigem Zugriff ausgesetzt war, der sich ständig verstärkte. Das war das Ende.
    „Es gibt keine Rettung", wiederholte Salik.
    Erstaunt stellte er fest, daß Marcel Pradel der Umschlingung des Plasmas entkommen war und nun vor ihm stand.
    „Ist es wahr?" staunte Pradel. „Du bist ein Opfer des zweiten Walles geworden? Der Margor-Schwall, den Armadan von Harpoon gegen die Horden von Garbesch errichtet hat, wendet sich nun gegen seinen eigenen Orden?"
    Salik blickte seinem Gegenüber ins Gesicht. Marcel Pradel war nicht mehr der weltfremde Mystiker, nicht mehr der Eremit von Bruder Amos. Salik durchschaute seine Maske und erkannte Amtranik.
    Salik mußte unwillkürlich lächeln.
    „Igsorian von Veylt!" sagte Pradel mit haßerfüllter Stimme. „Du hast ausgespielt. Du bist verloren - und mit dir alle Völker, die hinter deinem Orden stehen. Denn wenn es stimmt, wie die Legende besagt, daß mit dem Tod des letzten Ritters der Tiefe alle Sterne erlöschen, dann wird die Endzeit über dieses Universum kommen. Ich werde dich nämlich töten."
    Pradel betrachtete ihn lauernd. Es schien ihn zu irritieren, daß Salik immer noeh lächelte.
    „Du bist verloren, Igsorian von Veylt!" sagte der Hordenführer in der Maske von Marcel Pradel nachdrücklich. „Oder hast du noch einen Trumpf auszuspielen?"
    „Nein", sagte Salik wahrheitsgetreu, er war nun sehr ruhig. „Es amüsiert mich nur, daß deine Mühen und Anstrengungen, die du dir gemacht hast, um meiner habhaft zu werden, im Grunde genommen überflüssig waren. Du hattest es dir viel einfacher machen können, denn ich war dir von Anfang an hoffnungslos unterlegen. Aber es ehrt mich, daß du mich überschätzt hast."
    Pradel stieß einen Wutschrei aus. Er hob die Hände und riß sich die BioMaske. herunter. Er zerrte daran und zerfetzte sie förmlich, bis nur noch die Robot-Komponente übrig war. Salik sah es mit Gleichmut.
    „Dein Temperament geht mit dir durch, Amtranik", sagte er spöttisch.
    „Ich bin nicht mehr Amtranik" schrie es aus dem 121. Trodar-Träger. „Ich bin Trodar, der Anführer der Groß en Horde. Das alles ist Trodar!"
    Salik sah, wie sich das Plasma der Lebenszelle auflöste, bis nur noch die verschiedenartigen Robotkörper übrigblieben, die das Plasma gesteuert hatten.
    „Diesen Aufwand war ich nicht wert", meinte Salik nur.
     
    *
     
    Trodar stürzte sich mit dreien seiner Träger auf den Feind und machte ihn mundtot. Er konnte die Verhöhnungen des Igsorian von Veylt nicht mehr länger mit anhören.
    Er war als Sieger aus diesem Duell hervorgegangen - und doch hatte er sich vor dem Ritter der Tiefe zum Gespött gemacht. Nur weil er seinen Feind maßlos überschätzt hatte. Das saß auch tief in ihm.
    Er konnte sich nur langsam beruhigen.
    Gut, er hatte durch maßlose Überschätzung seines Gegners übertriebene Vorsichtsmaßnahmen ergriffen.
    Aber wie hätte er auch ahnen können, daß Igsorian von Veylt unter einem Schwund seines Ritterwissens litt? Es war fast unglaublich, daß sich die Wirkung des zweiten Walles, des Margor-Schwalls, plötzlich gegen ihn wandte.
    Trodar konnte es immer noch nicht glauben. Aber er hatte seinen Feind besiegt, und

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