Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1 Fatale Bilanz - Ein Hamburg-Krimi

1 Fatale Bilanz - Ein Hamburg-Krimi

Titel: 1 Fatale Bilanz - Ein Hamburg-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Ross
Vom Netzwerk:
Hubschrauber unterwegs. Reicht das als Alibi?«
    Deutlich verunsichert starrte Sandra auf den Fußboden, während Natascha ihm flüchtig zulächelte. Ratlos versuchte Sven, ihr widersprüchliches Verhalten einzuordnen. Eigentlich kannte sie ihn gut genug, um seine Aussage richtig einordnen zu können. Denn zu den eigentlichen Schüssen auf Kranz vor der Fischküche hatte er aus gutem Grund kein Wort gesagt, aber erstaunlicherweise hatte Natascha nicht weiter nachgehakt.
    »Ich denke, die Aussage von Sven ist eindeutig. Wenn ich mir das Verhältnis der beiden Herren ansehe, kann ich nicht den geringsten Hinweis auf verborgene oder offene Spannungen entdecken. Daher werde ich diesen Anklagepunkt nicht weiter verfolgen. Kommen wir jetzt zu den Schüssen auf Herrn Kranz. Möchten Sie sich vielleicht dazu äußern?«
    »Nein.«
    »Aber gerade als Angehöriger einer Spezialeinheit wäre es Rawlins doch möglich gewesen, aus der Entfernung zu treffen. Das können nicht viele«, wandte Sandra ein.
    »Hat Frau Meinke recht? Kann ich davon ausgehen, dass Sie mit dem verwendeten Gewehrtyp, einem Heckler & Koch PSG1, vertraut sind?«
    »Sicher.«
    Alex schnaubte verächtlich. »Genauso wie jeder aus dem Team, der Bundeswehrsoldat, Tausende andere Soldaten und was weiß ich, wer noch alles. Vielleicht auch Sven. Dann solltest du ihn ebenfalls verhaften lassen. Ach ja, Dirk bekommt das bestimmt auch hin. Klag doch gleich alle an!«
    Sven konnte nur mit Mühe ein Lachen unterdrücken und auch Marks Mundwinkel zuckten verdächtig.
    »Noch klage ich überhaupt niemanden an, sondern prüfe lediglich, ob es für ein Verfahren ausreicht. Sei jetzt ruhig, oder du fliegst raus.«
    »Ich würde dir gern erklären, wie glaubwürdig deine Zeugin ist. Sie hatte eine Waffe in der Hand und war zu dämlich, den Mann zu verhaften, der hinter den Angriffen auf Kranz steckt. Tolle Polizistin. Vielleicht sollte ich ihr bei Gelegenheit ein bisschen Nachhilfe erteilen. Reicht es dir nicht, dass sich der erste Punkt als kompletter Schwachsinn herausgestellt hat?«
    »Von Schwachsinn kann überhaupt keine Rede sein. Die Vorwürfe von Frau Meinke sind absolut nachvollziehbar. Bei näherer Untersuchung haben wir allerdings formell festgestellt, dass es keine ausreichenden Gründe für eine Anklageerhebung gibt. Sei endlich ruhig und lass mich meinen Job machen.«
    Endlich begriff Sven, was Natascha vorhatte. Mark konnte nichts Besseres passieren, als dass sämtliche Anklagepunkte formell widerlegt wurden. Dadurch würde es weder zu einer Verfahrenseröffnung noch zu einer genaueren Untersuchung kommen.
    »Sven. Was hat es mit dem Gewehr auf sich?«
    »Besonders viel wissen wir nicht. Die Waffe ist für die Hamburger Unterwelt untypisch und wird weltweit von Spezialeinheiten eingesetzt. Wir haben anhand des Schusswinkels und der mutmaßlichen Aufprallgeschwindigkeit den Standort des Schützen ermittelt: die Aussichtsplattform des Michel. Von dort aus hätte er jeden tödlich treffen können, hat das aber offensichtlich nicht gewollt. Anscheinend wollte er Kranz einen Warnschuss verpassen.«
    »Ist irgendetwas über die Identität des Schützen bekannt?«
    »Nein, nicht das geringste. Allerdings liegt die Vermutung nahe, dass es der gleiche Mann ist, der Sonntag vor dem Haus von Kranz aufgetaucht ist und auch gestern geschossen hat.«
    »Wenn mit einem der Gewehre des amerikanischen Teams geschossen wurde, kann die KTU das feststellen«, schlug Sandra vor.
    »Was sagst du dazu, Sven?«
    »Können wir überprüfen lassen. Vermutlich wird Pat mich als Zielscheibe benutzen, wenn ich ihn bitte, ein paar Probeschüsse abzufeuern, aber das mache ich gern, wenn Mark hinterher entlastet ist. Mensch, was soll denn das werden? Mal angenommen, Mark wäre der Schütze, dann wäre er doch nicht so dämlich, das Gewehr zu behalten.«
    »Captain?«
    »Wenn Sie wollen, lasse ich meine Männer aus jedem unserer Gewehre Schüsse abfeuern.«
    »Danke für Ihr Entgegenkommen, aber ich denke, das wäre Zeit- und Geldverschwendung.« Natascha notierte sich einige Worte auf ihrem Block. »Es gibt also außer der Tatsache, dass er mit dem Gewehr umgehen kann, keinen begründeten Hinweis, dass Captain Rawlins der Schütze war. Es bleibt aber ein letzter Punkt. Frau Meinke, sind Sie sicher, dass es Captain Rawlins war, der Sie vor dem Haus von Kranz angegriffen hat?«
    »Ja.«
    »Können Sie ihn zweifelsfrei identifizieren?«
    »Nicht ganz, weil er einen Helm und eine

Weitere Kostenlose Bücher