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0300a - Wir jagten die Brillanten-Haie

0300a - Wir jagten die Brillanten-Haie

Titel: 0300a - Wir jagten die Brillanten-Haie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir jagten die Brillanten-Haie
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Brian Epton hockte in der stickigen Kabine und schwitzte. Er las die Zahlen am Instrumentenbrett ab und kritzelte sie in ein dünnes Heft.
    Seit drei Tagen lief das Experiment. Seit drei Tagen war Epton von der Welt vollständig isoliert.
    Für den heutigen Tag hatten die Wissenschaftler die Nervenkrise vorausgesagt.
    Der Mann schraubte seinen hageren Körper vom Stuhl hoch, fuhr mit der knochigen Hand über seine graue Haarbürste und riss den Schrank auf, in dem sein Getränkevorrat stand.
    Epton griff eine Dose mit dem Orangenbild aus dem Fach und stieß den Öffner ins Blech. Mit einem Zischlaut drang die Luft in die Dose.
    Epton zuckte zusammen.
    Seine Nerven waren zum Zerreißen gespannt. Irgendein Geräusch erschreckte ihn. Er ließ sich auf seinen Hocker fallen und horchte. Dann kritzelte er seine Empfindungen und Wahrnehmungen ins Heft.
    Direkt hinter die Zahlen.
    Auf dem Tisch stand ein Telefon, die einzige Verbindung zur Außenwelt. Er brauchte nur den Arm auszustrecken…
    Aber der Mann schloss die Augen und versuchte, sich zu konzentrieren. Wieder drang ein fremdes Geräusch in sein Bewusststein. Aber diesmal war es bedeutend näher.
    Epton fuhr auf dem Hocker herum und starrte in die Mündung einer großkalibrigen Pistole. Die Waffe klebte in der Hand eines stiernackigen Mannes, der in der Türluke stand.
    »Hallo Boy, so ganz allein hier? Das soll für die Nerven zu anstrengend sein. Wir wollen dir Gesellschaft leisten«, zischte der Eindringling.
    »Mein Gott, wo kommt ihr her?«, stotterte Epton, lehnte sich zurück und tastete mit der rechten Hand nach dem elfenbeinfarbenen Telefon.
    »Direkt von Lolita«, knurrte ein zweiter Mann, der sich in die Türluke zwängte, »sie hat geplaudert, das Biestchen. Sonst hätten wir dich nicht gefunden. Niemals.«
    »Was habt ihr vor?«, keuchte Epton und stierte die beiden mit schreckgeweiteten Augen an.
    »Wir brauchen dein Gehäuse. Du musst verschwinden, Brian«, knurrte der Stiernackige.
    »Am besten sofort und für immer«, ergänzte Nummer zwei.
    »Aber, das geht doch nicht«, stotterte Epton, richtete sich auf und presste seinen Rücken gegen das Instrumentenbrett. Seine rechte Hand riss den Hörer von der Gabel.
    Die Pistole in der Pranke des Catchers bellte zwei Mal auf. Epton starrte mit aufgerissenen Augen auf die rauchende Mündung, knickte in den Knien ein und schlug mit einer Seitwärtsdrehung auf den Boden.
    Der zweite Gangster sprang über die Leiche hinweg.
    »Well, das war der erste Teil des perfekten Verbrechens«, sagte der Stiernackige. »Jetzt zum zweiten.«
    ***
    Alle Juwelier- und Schmuckhändler in New York lebten seit vier Tagen in einer panischen Angst.
    Unbekannte Gangster hatten innerhalb kürzester Zeit Schlagzeilen gemacht. Sie räumten das Schmuckgroßlager von Morrison aus, plünderten den piekfeinen Laden von Hampson auf der Fifth Avenue und knackten im Juweliergeschäft von Edgar Beeson den Wandtresor, weil ihnen die Schmuckstücke in der Auslage nicht gefielen. Nach vorsichtiger Schätzung betrug die Beute dieser Gang in drei Nächten mehrere Millionen Dollar.
    Seit dem Einbruch bei Morrison kannten meine New Yorker FBI-Kollegen genau wie Phil Decker und ich das Bett nur noch vom Hörensagen. Wir waren Tag und Nacht auf Trab, schliefen stehend in der Subway oder sitzend hinter unserem Schreibtisch, bis das nächste Telefongespräch uns auf scheuchte.
    Inzwischen hatten wir über hundertfünfzig Spuren und Hinweise verfolgt. Dazu überschütteten uns die Zeitungen noch mit Freundlichkeiten.
    Die Angriffe erstreckten sich nicht nur auf den FBI-Distriktchef Mr. High, sondern auch auf Mr. Hoover in Washington. Aber wir waren gegen Lob und Kritik der Öffentlichkeit so weit abgebrüht, dass diese schmeichelhaften Artikel über die Polizei und in Sonderheit über das FBI uns nicht mehr in Zorn brachte.
    Die Versicherungsgesellschaften kamen den Juwelieren mit praktischen Ratschlägen zu Hilfe und empfahlen abends, Privatdetektive in den Schmuckläden einzuschließen.
    So kamen die Kollegen von der privaten Sparte auch zu einer Vollbeschäftigung. Manche schlichen morgens mit Bartstoppeln im Gesicht nach Hause, schlürften an der Ecke noch ihren Kaffee und holten die Nachtruhe nach.
    Aber die Bartstoppeln am Kinn der Detektive waren nicht nur uns, sondern auch den Gangstern aufgefallen.
    Sie stoppten auf einen Schlag ihre nächtlichen Ausflüge.
    Phil und ich schöpften Hoffnung, denn wir ahnten nicht, dass die Bande auf einen neuen

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