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1 Ranch des Schicksals - Warum bist du so kühl, Geliebte?

1 Ranch des Schicksals - Warum bist du so kühl, Geliebte?

Titel: 1 Ranch des Schicksals - Warum bist du so kühl, Geliebte? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen Eagle
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hellte sich plötzlich auf. „Crazy Horse hat immer gesagt, ‚Mein Land ist dort, wo meine Familie begraben wurde‘. Na ja, und mein Haus ist das, in dem meine Kinder aufwuchsen.“
    „Crazy Horse?“
    „Ja. Ich mag ziemlich ungebildet sein, aber ich lese, ob du es glaubst oder nicht. Und zwar nicht nur Zeitschriften.“ Audrey war geradezu süchtig nach Magazinen. Sie hatte jede Menge davon abonniert.
    „Ich weiß.“ Na ja, irgendwie. „Ich hatte nur keine Ahnung, dass du dich für Geschichte interessierst.“
    „Mr Wolf Track ist ein guter Mann. Das sieht man auf den ersten …“
    „Fang du nicht auch noch damit an“, unterbrach Mary sie und verschränkte die Arme vor der Brust. Sie unterdrückte ein Lächeln. Leider gelang ihr das nur für etwa fünf Sekunden. „Du hast recht, er ist toll.“
    „Und du magst ihn“, fügte Audrey hinzu und hob die Hand, als Mary den Mund öffnete, um zu protestieren.
    Okay, Themenwechsel. „Wir sind gut mit dem Pferd vorangekommen“, erzählte Mary. „Habe ich dir eigentlich schon erzählt, wie wir ihn genannt haben?“
    „Ja, Adobe.“ Audrey setzte sich an den Küchentisch. „Ich habe dir tatsächlich zugehört, stell dir nur mal vor. Du scheinst das Pferd ins Herz geschlossen zu haben. Und den Mann auch.“ Sie forderte Mary dazu auf, sich zu setzen. „Kein Wunder, er ist etwas Besonderes.“
    „Stimmt. Und ich lerne sehr viel von den beiden. Natürlich arbeite ich auch mit Tieren, aber Logans Methode … Inwiefern ist er etwas Besonderes?“, fragte sie.
    „Er tut dir gut. Ich weiß natürlich nicht genau, was du für ihn empfindest, aber du fühlst dich wohl in seiner Gegenwart.“ Sie beugte sich vor. „Also wag es. Gib ihm eine Chance.“
    „Woher willst du denn so genau wissen, ob er überhaupt eine Chance will?“
    Audrey lächelte geheimnisvoll. Am liebsten wäre Mary aufgesprungen und hätte ihre Mutter geschüttelt. Was weißt du, und seit wann, Mom? Ist deine Intuition wirklich so gut? Oder recycelst du einfach alte Träume?
    „Seitdem du hier bist, geht es mir von Tag zu Tag besser“, sagte Audrey. „Vor allem macht es mich glücklich, dass es dir gut geht. Wenn du über deine Hunde und dieses Wildpferd redest, strahlst du geradezu. Und Mr Wolf Track …“
    „Er heißt Logan“, warf Mary ein.
    „Logan gehört zum Stammesrat, Mary. Er ist ein bedeutender Mann.“ Audrey legte die rechte Hand auf Marys Arm. „Fahr zu ihm und kümmere dich um das Pferd.“
    „Aber ich möchte das bisschen Zeit, das die Armee mir gewährt, mit meiner Mutter verbringen. Wir könnten zum Beispiel Obst und Gemüse einkochen, so wie früher, und …“
    „Mary!“ Audreys Hand fühlte sich leicht und kühl an. „Du tust mir einen größeren Gefallen, wenn du deinem Herzen folgst. Als du vor all den Jahren von hier fortgegangen bist, war ich sehr traurig. Nicht weil du weg warst – das war die richtige Entscheidung für dich –, sondern weil ich dir den Schmerz nicht hatte nehmen können. Aber du bist deinen Weg gegangen. Ich bin sehr stolz auf dich.“
    „Mom, du hättest dir wirklich keine Vorwürfe zu machen brauchen.“
    „Ich bewundere deine Arbeit sehr. Immer wenn ich mir diese Tiershows im Fernsehen ansehe, denke ich, das kann meine Tochter auch. Hier hingegen haben wir nur die Rinder.“
    „Ihr produziert Nahrungsmittel, Mom. Das ist genauso wichtig.“
    „Ja, ja, ich weiß.“ Sanft drückte Audrey Marys Arm. „Ich bin einfach nur so schrecklich stolz auf dich. Ich kann es kaum erwarten, dich mit diesem Pferd zu sehen. Eure Vorführung wird bestimmt fantastisch.“
    Mary lächelte. „Besser noch. Ganz natürlich.“
    Zu Marys Enttäuschung war der Zeltplatz verlassen, als sie dort ankam. Der runde Roundpen und das Tipi standen noch da, aber kein Adobe. Sofort fühlte sie sich wieder schuldig. Sie hatte die Herde – die Familie , im Stich gelassen, und jetzt waren sie ohne sie weggegangen.
    Vorsorglich rief sie ihre Namen und suchte sogar im Tipi nach Logan, obwohl ihr Verstand ihr sagte, dass es zwecklos war. Vergib uns unser unbefugtes Eindringen. Aber handelte es sich wirklich um unbefugtes Eindringen, wenn man zur Familie gehörte? Wenn man vom Eigentümer geküsst worden war? Und zwar nicht einfach nur geküsst, sondern richtig geküsst?
    Mary spürte, dass sie sich im Zelt auf eine seltsame Weise geborgen fühlte – etwa wie eine Maus in einer Papiertüte. Sie sah sich um. Am Rand lagen Logans Schlafsack, ein paar Baumwollbeutel

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