10 - Die Angel Chroniken 3
erwartet.«
Buffy kam die Treppe herunter und stoppte auf dem Absatz.
»Er ist also nicht da?«, schloss Willow.
»Wo ist er dann?«, fragte Cordelia.
»Er wird dahin gehen, wo Angel ist«, sagte Buffy tonlos.
Willow blickte sie besorgt an. »In die Fabrik, stimmt's?«
»Dann will Giles also versuchen, Angel umzubringen«, folgerte Cordelia.
Xanders Stimme klang bitter. »Wurde ja auch Zeit, dass es jemand tut.«
»Xander!«, mahnte Willow entsetzt.
»Tut mir Leid. Aber ihr dürft nicht vergessen, dass ich Angel schon lange hasste, bevor ihr seinem Fanclub beigetreten seid. Ich finde, dass ich etwas dafür verdient habe, weil ich euch nicht schon vor langer Zeit gesagt habe, dass ihr bei dem Typen ein bisschen blauäugig seid. Und wenn Giles jetzt gegen diesen Teufel vorgehen will -« er wandte sich Buffy zu, wie um sicherzugehen, dass sie dieses Wort mitbekommen hatte,»- der seine Freundin ermordet hat, dann sage ich nur »Bravo. Lasst ihn verrecken<.«
»Du hast Recht.« Mehr sagte Buffy nicht dazu.
Xander machte nicht den Eindruck, als habe er es auf Lobsprüche abgesehen. Mit leiser, ruhiger Stimme sagte er lediglich: »Danke.«
Buffy kam nach unten. »Es gibt nur einen kleinen Fehler in Giles' Racheszenario.«
»Und der wäre?«, fragte Xander ein wenig herausfordernd.
»Er wird dabei sterben.«
Angelus war entzückt, wie es ihm wieder einmal gelungen war, Spike aus der Fassung zu bringen.
»Bist du wahnsinnig? Wir wollen dieses Mädchen töten, keine Scherzgeschenke auf den Betten ihrer Freunde hinterlassen.«
Dru, die den kleinen Hund Sonnenschein unter den Arm geklemmt hatte, stand Angelus bei. »Aber Spike«, sagte sie beschwichtigend, »diese böse Lehrerin wollte Angelus seine Seele wiedergeben.«
»Wäre das so schlimm gewesen?«, Spike zog die Schultern hoch. »Wenn du mich fragst - mir gefiel der alte Angel, das Schoßhündchen der Jägerin, besser. Denn diese neue, verbesserte Ausgabe spielt mit gezinkten Karten.« Er regte sich immer mehr auf. »Hey, ich mag 'ne Riesen-Abschlachterei genauso wie jeder andere, aber seine dummen kleinen Scherze werden uns bloß eine unglaublich wütende Jägerin bescheren!«
»Mach dir keine Sorgen, Roller Boy«, schnitt Angelus ihm das Wort ab. Er verschränkte die Arme vor der Brust. »Ich hab alles unter Kontrolle.«
Er hatte es noch nicht ganz ausgesprochen, als ein Molotow-Cocktail hereinflog und auf dem Tisch in Flammen aufging. Angelus und Dru rannten um den Tisch herum und brachten sich hinter den hochlehnigen Stühlen in Sicherheit. Spike rollte, so schnell er konnte, hinterher.
Bevor sie sich verschanzen konnten, traf Angelus ein Pfeil in die Schulter. Zähneknirschend blieb er stehen und versuchte den Pfeil herauszuziehen. Als er aufsah, erblickte erRupert Giles mit einem Baseballschläger in der Hand. Der Bibliothekar hielt die Spitze des Schlägers ins Feuer und kam drohend auf ihn zu. Bevor Angelus an Verteidigung denken konnte, hatte der Wächter ihm mit dem brennenden Schläger einen Hieb quer übers Gesicht versetzt. Ein zweiter, ebenso harter, folgte.
»Jungejunge, was ist bloß aus den Holzpflöcken geworden?«, brachte Angelus heraus und verzog das Gesicht, während er sich vor Schmerz krümmte. Giles schlug noch einmal zu.
Dru wollte nach vorn stürzen und Angelus beistehen, aber Spike packte ihr Handgelenk. »Oh nein. Eine schöne Frau geht nicht in den Ring, bevor der Auswechselspieler gebraucht wird.«
Der Wächter konnte noch ein halbes Dutzend Schläge anbringen, bis Angelus wieder auf die Beine kam, sich zu seiner vollen Größe aufrichtete und einen neuen Schlag blockierte. Er packte Giles und hielt ihn hoch, so dass dessen Beine ein gutes Stück über dem Boden pendelten. Klappernd fiel der Baseballschläger aus Giles' Hand. Er war ohnmächtig geworden.
»Na schön, du hattest dein Vergnügen!«, zischte Angelus. »Aber weißt du auch, was jetzt kommt?«
Urplötzlich wurde er fortgezogen und nach hinten geschleudert. »Mein Vergnügen!«, schrie Buffy und trat ihm mit voller Wucht gegen das Kinn.
Trotz des sich ausbreitenden Feuers konnte Angel erkennen, dass Dru und Spike sich vorsichtig zurückzogen. In diesem Augenblick zwang ihn die Jägerin in die Knie. Sie konnte ihm noch einen Tritt versetzen, bevor er wie der auf die Beine kam und sie über seine Schulter schleuderte. Während sie um ihr Gleichgewicht kämpfte, raste er die Treppe hinauf. Sie schnappte sich eine stählerne Stützstrebe und brachte ihn
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