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10 - Die Angel Chroniken 3

10 - Die Angel Chroniken 3

Titel: 10 - Die Angel Chroniken 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Holder
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ob ...
    Klirrend fiel die Flasche zu Boden.
    Stocksteif stand Giles an der Wand. Seine Augen blickten glasig, er war erstarrt. Blau und rot zuckten die Lichter der Scheinwerfer über die  Wände seiner Wohnung. Das Funkgerät im Streifenwagen summte wie ein wütender Hornissenschwarm.
    Giles sah nicht hin, als ein Polizist und ein Mann im blauen Overall den Leichensack an ihm vorbeischleppten.
    Dann sagte der Officer nicht ohne Anteilnahme: »Mr. Giles, wir müssen Sie bitten mitzukommen. Bloß ein paar Fragen.«
    Erst da spürte er eine Regung, die ihn aus der Erstarrung löste. Er raffte sich auf, so gut es ging. »Natürlich«, murmelte er. »Klar. Die Ermittlungen.« Giles blickte den Mann an. »Ich muss noch telefonieren, wenn das in Ordnung ist.«
    Durch das Esszimmerfenster beobachtete Angelus Buffy und Willow.
    Sie gingen im Raum auf und ab. »Also, war es schlimm?«, erkundigte sich Willow.
    »So schlimm war es nun auch wieder nicht«, erwiderte die Jägerin.
    Die Leidenschart ist die Quelle unserer höchsten Gefühle, dachte Angelus. Die Freuden der Liebe, die Klarheit des Hasses und die Ekstase der Trauer.
    Das Telefon läutete. Die Jägerin rannte quer durchs Esszimmer und nahm den Hörer ab. »Hallo? Giles.« Sie lehnte sich gegen die mit Gips verputzte Holzwand. »Hey, wir haben es geschafft, den Zauberspruch - ...«
    Und dann, während sie hörte, was Giles zu sagen hatte, sank sie in sich zusammen. Angelus beugte sich begierig vor und genoss es zu sehen, wie erschüttert sie war, als sie den Hörer mit schlaffer Hand an Willow übergab.
    Was ist befriedigender?, überlegte der Vampir. Der unermessliche Schock der Jägerin, die sich nicht mehr auf den Beinen halten kann, oder das verängstigte, leidvolle Schluchzen ihrer kleinen rothaarigen Gefährtin?
    Durch das Schluchzen alarmiert kam Joyce Summers ins Zimmer und umarmte Willow. Buffy begrub den Kopf in ihrem Schoß.
    Lächelnd verschwand Angelus in der Dunkelheit.
    Es ist alles perfekt. Könnte nicht besser sein.
    Meine Arbeit ist vollendet.
    Wie betäubt warteten Willow und Buffy am Straßenrand vor dem Haus der Summers, bis Cordelia und Xander endlich in Cordelias Auto vorführen, das mit Knoblauchzöpfen und Kreuzen gespickt war.
    »Wo ist Giles?«, fragte Buffy, kaum dass Xander ausgestiegen war.
    »Wir haben ihn verpasst«, erwiderte er. »Als wir zur Wache kamen, sagten die Cops, er wäre schon weg. Ich schätze, sie wollten ihm ein paar Fragen stellen.«
    Stirnrunzelnd sah Buffy zu Boden. Dann fragte sie: »Cordelia, fährst du uns zu Giles' Haus?«
    Cordelia neigte den Kopf. »Natürlich.«
    Willow blickte Buffy an. »Aber glaubst du nicht, dass er vielleicht allein sein will?«
    Buffy gab den Blick zurück. »Ich mache mir keine Sorgen darum, was er will. Ich mache mir Sorgen darum, was er vorhat.«
    Sie stiegen ein.
    Giles' hölzerne Waffenkiste stand offen. Er nahm ein Schwert aus der Scheide und prüfte seine Schärfe. Er legte es wieder zurück. Dann packte er das Tränengas zuoberst auf eine offene Schultertasche voller Waffen: eine Armbrust, eine Keule, eine alte Duellpistole und Holzpflöcke.
    In seinen Augen glomm eisige Wut. Sein Gesicht war wie aus Stein gehauen, ausdruckslos.
    Er schulterte die Tasche und verließ das Haus.
    Auf seinem Schreibtisch lag unter dem diffusen Licht einer Designer-Lampe eine Zeichnung auf braunem Pergamentpapier: sie zeigte Jenny, den Kopf auf Giles' Kissen, die Augen starr.
    Im Tode.

4. KAPITEL
    Quer vor der Tür hing ein Absperrband der Polizei. Buffy stand direkt hinter Xander, als dieser die Tür öffnete und mit fester Stimme »Giles?«, rief.
    Er bückte sich und kroch unter der Absperrung durch. Willow, Cordelia und Buffy folgten ihm. Xander zeigte auf den Weinkühler. »Giles hatte für den Abend wohl was Nettes geplant.«
    Buffy hob die Skizze von Jenny Calendar auf.» Giles hat das hier nicht arrangiert. Angel war es. Das ist die Verpackung des Geschenks.« Sie reichte Xander die Skizze.
    Er schloss die Augen, während Buffy hinter ihm vorbeiging und auf die Treppe zustrebte. »Oh Mann. Armer Giles.«
    Willow untersuchte die leere Waffenkiste.» Schaut mal - all seine Waffen sind weg.«
    Cordelia gesellte sich zu ihr und blickte ebenfalls in die Kiste. »Aber bewahrt er seine Waffen nicht in der Bibliothek auf?«
    »Nein. Die in der Bibliothek sind seine Waffen für alltags.« Xander blickte von der Skizze auf. »Das hier waren seine guten Waffen. Kommen nur zum Einsatz, wenn er Besuch

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