Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
10 Ein Tanz mit Drachen (alte Übersetzung)

10 Ein Tanz mit Drachen (alte Übersetzung)

Titel: 10 Ein Tanz mit Drachen (alte Übersetzung) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
Vom Netzwerk:
darum gebeten, dass man Euch Bescheid sagt.«
    »Führ sie herein. Und zünde ein paar Kerzen an.«
    Galazza Galare wurde von vier Rosa Grazien begleitet. Eine Aura von Weisheit und Würde schien die alte Frau zu umgeben, die Ser Barristan durchaus bewunderte. Sie ist eine starke Frau, und sie hat sich Daenerys gegenüber als treue Freundin erwiesen. » Lord Hand«, sagte sie. Ihr Gesicht war hinter einem schimmernden grünen Schleier verborgen. »Darf ich mich setzen? Diese Knochen sind alt und müde.«
    »Grazhar, einen Stuhl für die Grüne Grazie.« Die Rosa Grazien stellten sich hinter ihr auf, hielten die Blicke gesenkt und die Hände gefaltet. »Darf ich Euch eine Erfrischung anbieten?«, fragte Ser Barristan.
    »Das wäre äußerst freundlich von Euch, Ser Barristan. Meine Kehle ist vom Reden ganz ausgedörrt. Einen Saft vielleicht?«
    »Wie Ihr wünscht.« Er winkte Kezmya und trug ihr auf, der Priesterin einen Kelch mit Honig gesüßtem Zitronensaft zu bringen. Um zu trinken, musste die Priesterin den Schleier abnehmen, und Selmy wurde daran erinnert, wie alt sie war. Zwanzig Jahre älter als ich, womöglich mehr. » Wenn die Königin hier wäre, würde sie Euch sicherlich ebenso für das, was Ihr für uns getan habt, danken, wie ich Euch dafür danke.«
    »Ihre Herrlichkeit war stets sehr großzügig.« Galazza Galare hatte ausgetrunken und legte den Schleier wieder an. »Haben wir Nachricht von unserer süßen Königin erhalten?«
    »Bislang nicht.«
    »Ich werde für sie beten. Und was ist mit König Hizdahr, wenn ich so kühn sein darf, mich nach ihm zu erkundigen? Dürfte ich den Strahlenden vielleicht besuchen?«
    »Bald, hoffe ich. Ihm ist kein Leid geschehen, das kann ich Euch versichern.«
    »Das freut mich zu hören. Die Weisen Herren von Yunkai haben sich nach ihm erkundigt. Ihr seid sicher nicht überrascht zu hören, dass sie wünschen, dass der Edle Hizdahr wieder in seinen rechtmäßigen Platz eingesetzt wird.«
    »Das wird er, sobald bewiesen ist, dass er nicht versucht hat, unsere Königin zu ermorden. Bis dahin wird Meereen von einem Rat aus Getreuen und Gerechten regiert. In diesem Rat ist auch ein Platz für Euch. Ich weiß, Ihr habt uns viel zu lehren, Euer Mildtätigkeit. Wir brauchen Eure Weisheit.«
    »Ich fürchte, Ihr schmeichelt mir mit leerer Höflichkeit, Lord Hand«, erwiderte die Grüne Grazie. »Wenn Ihr mich wirklich für weise haltet, so hört jetzt auf meinen Rat: Lasst den Edlen Hizdahr frei und setzt ihn wieder auf seinen Thron.«
    »Das kann nur die Königin.«
    Hinter dem Schleier seufzte die Grüne Grazie. »Der Frieden, für den wir so hart gearbeitet haben, flattert wie ein Blatt im Herbstwind. Wir leben in schrecklichen Zeiten. Der Tod schleicht durch unsere Straße und reitet auf der Fahlen Mähre aus dem dreimal verfluchten Astapor. Drachen suchen die Himmel heim und fressen das Fleisch unserer Kinder. Hunderte gehen an Bord von Schiffen und segeln nach Yunkai, Tolos, Quarth, um Zuflucht zu suchen, wo auch immer man sie aufnimmt. Die Pyramide von Hazkar ist eingestürzt und nur noch eine rauchende Ruine, und viele Sprösslinge dieses uralten Geschlechts liegen tot unter den verrußten Steinen. Die Pyramiden von Uhlez und Yherizan sind zu Höhlen von Ungeheuern geworden, ihre Herren zu heimatlosen Bettlern verarmt. Mein Volk hat alle Hoffnung verloren und wendet sich jetzt schon gegen die Götter selbst, indem es sich nachts der Unzucht und der Trunksucht hingibt.«
    »Und dem Mord. Heute Nacht haben die Söhne der Harpyie dreißig Menschen ermordet.«
    »Das zu hören betrübt mich. Ein Grund mehr, den Edlen Hizdahr zo Loraq zu befreien, denn er hat dieses Morden schon einmal beendet.«
    Und wie konnte er das bewerkstelligen, wenn er nicht selbst die Harpyie ist? »Ihre Gnaden hat Hizdahr zo Loraq ihre Hand gegeben und ihn zu ihrem König und Gemahl gemacht, ja, sie hat sogar die Todeskunst wieder eingeführt, wie er es von ihr verlangt hat. Zum Dank schenkte er ihr vergiftete Heuschrecken.«
    »Zum Dank schenkte er ihr den Frieden. Ihr solltet ihn nicht so einfach aufs Spiel setzen, Ser, ich flehe Euch an. Der Frieden ist eine Perle von unschätzbarem Wert. Hizdahr ist einer der Loraq. Er würde seine Hände niemals mit Gift beflecken. Er ist unschuldig.«
    »Wie könnt Ihr da so sicher sein?« Wenn Ihr den Giftmischer nicht kennt.
    »Die Götter von Ghis haben es mir gesagt.«
    »Meine Götter sind die Sieben, und die Sieben haben in dieser Sache bisher

Weitere Kostenlose Bücher