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10 Ein Tanz mit Drachen (alte Übersetzung)

10 Ein Tanz mit Drachen (alte Übersetzung)

Titel: 10 Ein Tanz mit Drachen (alte Übersetzung) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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geredet und gestritten und entschieden worden war, kam Symon Striemenrücken auf einen letzten Punkt zu sprechen. »Als Sklave in Yunkai habe ich meinem Herrn geholfen, mit den Freien Kompanien zu verhandeln, und ich kenne deshalb ihre Bezahlung. Ich kenne auch die Söldner, und ich weiß, dass die Yunkai’i ihnen nicht annähernd genug zahlen können, damit sie sich dem Drachenfeuer stellen würden. Daher frage ich Euch … wenn dieser Frieden brüchig wird und diese Schlacht beginnt, werden die Drachen kommen? Werden sie sich am Kampf beteiligen?«
    Sie werden kommen, hätte Ser Barristan sagen können. Der Lärm wird sie anlocken, die Rufe und die Schreie und der Geruch des Blutes. Das wird sie zum Schlachtfeld locken, genauso wie das Gebrüll aus Daznaks Arena Drogon auf den scharlachroten Sand gelockt hat. Aber wenn sie kommen, werden sie die eine Seite von der anderen unterscheiden können? Das konnte er sich nicht vorstellen. Also sagte er nur: »Die Drachen werden tun, was die Drachen tun werden. Wenn sie kommen, kann es sein, dass allein der Schatten ihrer Schwingen die Sklavenhändler entmutigen wird und sie in die Flucht schlägt.« Dann bedankte er sich bei ihnen allen und schickte sie fort.
    Grauer Wurm blieb noch, während die anderen gingen. »Diese hier werden bereit sein, wenn das Leuchtfeuer aufflammt. Aber die Hand muss eines sicher wissen: Wenn wir angreifen, werden die Yunkai’i ihre Geiseln töten.«
    »Ich werde alles tun, was ich tun kann, um das zu verhindern, mein Freund. Ich habe einen … Einfall. Aber bitte entschuldigt mich jetzt. Es ist längst überfällig, den Dornischen vom Tod ihres Prinzen zu berichten.«
    Grauer Wurm neigte den Kopf. »Dieser hier gehorcht.«
    Ser Barristan nahm zwei seiner frisch ernannten Ritter mit in die Verliese. Trauer und Schuldgefühle hatten schon die besten Männer in den Wahnsinn getrieben, und Archibald Yronwood und Gerris Trinkwasser hatten beim Tod ihres Freundes eine wichtige Rolle gespielt. Doch als er die Zelle erreicht hatte, bat er Tum und das Rote Lamm, draußen zu warten, während er zu den Dornischen hineinging, um ihnen zu berichten, dass der Todeskampf ihres Prinzen zu Ende war.
    Ser Archibald, der große Glatzkopf, hatte nichts zu sagen. Er saß auf dem Rand seiner Matratze und starrte auf seine bandagierten Hände in den Leinenverbänden. Ser Gerris schlug gegen die Wand. »Ich habe ihm gesagt, dass es Wahnsinn war. Ich habe ihn angefleht, nach Hause zurückzukehren. Eure Schlampe von einer Königin hatte keine Verwendung für ihn, das war doch offensichtlich. Er hat die Welt durchquert, um ihr seine Liebe und seine Treue anzubieten, und sie hat ihm ins Gesicht gelacht.«
    »Gelacht hat sie nicht«, sagte Selmy, »wenn Ihr sie kennen würdet, wüsstet Ihr das.«
    »Sie hat ihn verschmäht. Er hat ihr sein Herz zu Füßen gelegt, und sie hat ihn zurückgewiesen und es weiter mit ihrem Söldner getrieben.«
    »Ihr solltet lieber Eure Zunge hüten, Ser.« Ser Barristan mochte diesen Gerris Trinkwasser nicht, und er würde nicht zulassen, dass er Daenerys’ Ehre in den Schmutz zog. »Prinz Quentyn ist an seinem Tod selbst schuld, und Ihr ebenfalls.«
    » Wir? Wie können wir schuld daran sein, Ser? Quentyn war unser Freund, gewiss. Manchmal ein wenig töricht, könnte man sagen, aber alle Träumer sind töricht. Aber in erster Linie war er unser Prinz. Wir waren ihm Gehorsam schuldig.«
    Barristan Selmy konnte das nicht bestreiten. Er hatte den größten Teil seines Lebens damit verbracht, Irren und Säufern zu gehorchen. »Er ist zu spät gekommen.«
    »Er hat ihr sein Herz zu Füßen gelegt«, wiederholte Ser Gerris.
    »Sie brauchte Schwerter, keine Herzen.«
    »Er hätte ihr Dornes Speere dazu geschenkt.«
    »Ich wünschte, es wäre anders gekommen.« Niemand hatte so sehr gewünscht wie Ser Barristan Selmy, dass Daenerys eine Verbindung mit dem dornischen Prinzen einging. »Doch er ist zu spät gekommen, und diese Torheit … Söldner zu kaufen und zwei Drachen auf die Stadt loszulassen … das war Wahnsinn, ja, schlimmer als Wahnsinn. Das war Hochverrat.«
    »Was er getan hat, hat er einzig und allein aus Liebe zu Königin Daenerys getan«, beharrte Gerris Trinkwasser. »Er wollte sich ihrer würdig erweisen.«
    Der alte Ritter hatte genug gehört. »Was Prinz Quentyn getan hat, hat er für Dorne getan. Haltet Ihr mich für einen senilen Großvater? Ich habe mein Leben in der Gegenwart von Königen und Königinnen und Prinzen

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