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10 - Operation Rainbow

10 - Operation Rainbow

Titel: 10 - Operation Rainbow Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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Truppe? Na, das würde er schon früh genug herausfinden.

    ***

    Ding hätte nicht gedacht, daß die Sicherheitsvorkehrungen so streng waren. Fürs erste hatte man Rainbow in Hereford untergebracht, dem Hauptquartier des 22. Special-Air-Service-Regiments der britischen Armee. Die Vorkehrungen waren sogar strenger als auf den ersten Blick sichtbar, denn ein Mann mit Gewehr sieht immer aus wie ein Mann mit Gewehr. Von außen war der Unterschied zwischen Wach-und-Schließ-Gesellschaft und trainierter Anti-Terror-Einheit kaum auszumachen. Hier traf das letztere zu, stellte Ding bei näherer Betrachtung fest. Man konnte es an den Augen ablesen. Er nickte dem Mann, der einen Blick durchs Seitenfenster warf, pflichtbewußt zu, und dieser nickte zurück, als er den Wagen durchwinkte. Die Kaserne sah aus wie jede andere; manche Verkehrszeichen waren ungewohnt, auch die Abkürzungen, aber vor den Gebäuden lagen kurzgeschnittene Rasenflächen; alles wirkte gepflegter als im Zivilgelände. Man brachte ihn ins Offiziersviertel zu einem bescheidenen, schmucken Bungalow, mit Parkplatz für einen Wagen, den Ding und Patsy noch gar nicht besaßen. Er sah zu, wie John ein paar Blocks weiter kutschiert wurde, zu einem stattlicheren Anwesen - naja, der Oberst wird besser untergebracht als der Hauptmann, dachte er, und die Miete hätte er sowieso nicht bestreiten können. Ding öffnete die Tür, stieg aus und schlenderte um den Wagen, zum Kofferraum. Dann kam der erste Schreck in der Morgenstunde.
    »Major Chavez?« hörte er jemanden fragen.
    »Äh - ja?« Ding fuhr herum. Major? wunderte er sich.
    »Ich bin Korporal Weldon. Ihr Adjutant, Sir.« Der Korporal, eine bullige Gestalt, war einen ganzen Kopf größer als er. Jetzt trat er vor seinen Dienstherrn und hievte das Gepäck aus dem Kofferraum. Chavez blieb nicht viel übrig, als »Danke, Korporal« zu sagen.
    »Folgen Sie mir bitte, Sir.« Patsy und Ding setzten sich in Bewegung.
    Dreihundert Meter weiter erging es John und Sandy ähnlich, nur bestand ihr Personal aus einem Feldwebel und einem (weiblichen) Korporal, einer hübschen, englisch-blassen Blondine. Sandys erster Eindruck von der Küche war, daß hierzulande die Kühlschränke winzig waren, und daß ihr das Kochen einige Verrenkungen abnötigen würde. Übermüdet, wie sie nach der Flugreise war, begriff sie nicht sofort, daß dies die Domäne von Korporal Anne Fairway war. Das Haus war nicht ganz so groß wie daheim in Virginia, genügte aber ihren Ansprüchen vollauf.
    »Wie weit von hier ist das Krankenhaus?«
    »Rund sechs Kilometer, Madam.« Fairway ahnte noch nicht, daß Sandy Clark eine gutausgebildete Krankenschwester war und in der Klinik arbeiten würde.
    John besichtigte sein Arbeitszimmer. Das eindrucksvollste Möbelstück war die Hausbar, gut sortiert mit Scotch- und Ginflaschen, wie er feststellte. Bestimmt ließen sich von irgendwoher ein paar gescheite Bourbons beschaffen. Der Computer stand bereit, hoffentlich mit Sichtschutz, damit man nicht hundert Meter weiter vom Auto aus lesen konnte, was er gerade eintippte. Doch dürfte es kein Leichtes sein, so nah heranzukommen. Die Wachtposten am Eingang hatten selbst ihn als Kenner beeindruckt. Während ihre beiden Adjutanten die Kleiderschränke einräumten, verschwand John unter der Dusche. Vor ihm lag ein langer Arbeitstag. Zwanzig Minuten später trat er in blauem Nadelstreifen, weißem Hemd und gestreifter Krawatte vor die Tür, wo schon ein Dienstwagen wartete, um ihn ins Hauptquartier zu bringen.
    »Viel Spaß, Liebling!« Sandy gab ihm einen Abschiedskuß.
    »Kannst du Gift drauf nehmen.«
    »Guten Morgen, Sir!« grüßte der Fahrer. Clark schüttelte ihm die Hand und erfuhr, daß er Ivor Rogers hieß und Sergeant war. Die Ausbuchtung an seiner rechten Hüfte rührte wohl von der MP her. Die Briten nehmen's verdammt ernst mit der Sicherheit, dachte John. Andererseits war hier die Heimat des SAS, der bei Terroristen inner- und außerhalb des Königreiches gewiß nicht beliebt war. Und die echten, die gefährlichen Profis mußten ebenso vorsichtig sein wie gründlich. Genau wie ich , sagte sich John Clark.

    ***

    »Wir müssen vorsichtig sein. Extrem vorsichtig, bei jedem neuen Schritt.« Das kam wohl nicht ganz überraschend für die meisten. Gut, daß sie Ahnung hatten von Sicherheitsvorkehrungen. Die meisten waren Wissenschaftler, und viele gingen mit lebensgefährlichen Substanzen um, Level-3 und Schlimmerem, und die Vorsicht war ihnen zur zweiten

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