Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
10 - Operation Rainbow

10 - Operation Rainbow

Titel: 10 - Operation Rainbow Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
Vom Netzwerk:
wieder in Bewegung setzte und den nahegelegenen Zivilflughafen ansteuerte, wo sich die Passagiere die Beine vertreten durften, während die 777 aufgetankt und versorgt wurde.
    »Wie kommen wir jetzt nach England?« fragte Ding, nachdem er seine Frau auf die Couch eines menschenleeren Warte-raums gebettet hatte.
    »Eure Luftwaffe schickt eine VC-20«, erklärte der Einsatzleiter. »Vertrauensleute sorgen dafür, daß euer Gepäck von Heathrow weitertransportiert wird. Und ein Oberst Byron wurde abgeordnet, um die Gefangenen in Empfang zu nehmen.«
    »Hier sind ihre Schießeisen.« Stanley hatte die Einzelteile der auseinandergenommenen Pistolen in drei Kotztüten gesammelt. »Browning M-1935er. Militärgerät. Keinen Sprengstoff. Das waren blutige Anfänger, vermutlich Basken. Anscheinend waren sie hinter dem spanischen Gesandten in Washington her. Seine Ehefrau hatte den Platz neben mir gebucht. Senora Constanza de Monterosa - die Familie mit den Weingütern. Sie keltern die besten Clarets und Madeiras weit und breit. Wird sich noch herausstellen, ob es Einzeltäter waren, die auf eigene Faust handelten.«
    »Und wer genau sind Sie?« wollte der Offizier wissen. Clark mischte sich ein.
    »Das dürfen wir nicht beantworten. Werden die Entführer gleich ausgeliefert?«
    »Ottawa will es so, wegen des Flugsicherheits-Abkommens. Hören Sie, ich muß der Presse auch was erzählen.«
    »Sagen Sie, daß drei amerikanische Sonderermittler zufällig an Bord waren und die Idioten überwältigen konnten«, riet John.
    »Tja, das käme der Wahrheit am nächsten«, nickte Chavez grinsend. »Das erste Mal, daß ich jemanden verhafte. Also sowas - hab ganz vergessen, ihnen ihre Rechte vorzulesen!« fügte er hinzu. Er war erschöpft genug, seinen eigenen Witz wahnsinnig komisch zu finden.

    ***

    Daß sie vor Dreck starrten, war nicht zu übersehen. Für das Empfangskomitee war das nichts Neues. Auch nicht ihr bestialischer Gestank. Aber dafür war jetzt keine Zeit. Erst mußte das Lumpengesindel vom Wagen in das Anwesen geschafft werden, das mitten im Hügelland von New York State lag, fünfzehn Kilometer westlich von Binghampton. Im Waschraum spritzte man ihnen etwas ins Gesicht, die Sprühflasche erinnerte an Fensterreiniger, einmal für jeden der zehn, danach wurde die Hälfte von ihnen geimpft. Beide Gruppen mußten stählerne Armreifen mit der Numerierung l bis 10 anlegen. Die mit geraden Nummern bekamen eine Injektion. Die mit ungeraden Zahlen nicht. Als das vorbei war, brachte man die zehn Obdachlosen in Feldbetten, wo sie ihren Schnaps-und Drogenrausch ausschliefen. Der LKW, der sie hergebracht hatte, war längst über alle Berge, nach Illinois, wo er für andere Aufgaben gebraucht wurde. Der Fahrer ahnte gar nicht, was er tat. Er saß nur am Steuer.

1 -  HAUSMITTEILUNG

    Die VC-20B war nicht ganz so luxuriös - der Imbiß bestand aus Sandwiches und einem billigen Rachenputzer -, doch die Sitze waren bequem genug, so daß sie den Flug verschliefen, bis die Maschine auf der britischen Airforce-Basis Northholt landete, einem Militärflughafen westlich von London. Während die USAF G-IV an die Rampe steuerte, warf John einen Blick auf die altmodischen Ziegelbaracken.
    »Spitfire-Basis aus der Schlacht um London«, erläuterte Stanley und lehnte sich im Sitz zurück. »Wir lassen auch private Firmenjets hier landen.«
    »Dann werden wir wohl noch öfter hier aus- und einfliegen«, gab Ding zurück, rieb sich die Augen und wünschte sich Kaffee. »Wieviel Uhr ist es?«
    »Kurz nach acht, Ortszeit - wie die Eingeborenen hier sie messen, oder?«
    »So ungefähr«, brummte Alistair schläfrig.
    In diesem Moment begann es zu regnen, als wollte England sie mit landestypischem Wetter begrüßen. Vor ihnen lagen noch hundert Meter Fußweg zum Empfangsgebäude, wo ein britischer Offizier ihre Pässe stempelte und sie offiziell willkommen hieß, bevor er sich wieder seiner Zeitung und dem Frühstück zuwandte.
    Draußen warteten drei Wagen, allesamt schwarze Mercedes -Limousinen, die sie aus der Kaserne brachten, dann nach Westen und schließlich südwärts nach Hereford. Ein Beweis mehr, daß er als harmloser Zivilbeamter herkam, dachte Clark, dessen Wagen vorausfuhr. Sonst hätten sie den Hubschrauber genommen. Doch England war nicht ganz fern von jeder Zivilisation. Sie hielten bei einem McDonald's-Imbiß am Straßenrand, um Egg McMuffins und Kaffee zu bestellen. Sandy runzelte die Stirn angesichts der Cholesterinmenge. Seit

Weitere Kostenlose Bücher