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100 - Des Teufels Samurai

100 - Des Teufels Samurai

Titel: 100 - Des Teufels Samurai Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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zu lassen. Nachdem er wieder auf die Beine gekommen war, setzte er seinen Weg zu Fuß fort.
    Hoichi wußte aus Erzählungen, daß der Schwarze Samurai oft in Begleitung einer Horde unheimlicher Krieger war. Doch in der Provinz Tai war er immer nur allein gesehen worden. Und er schien auch diesmal ohne Begleitung zu sein.
    Dennoch näherte sich Hoichi mit großer Vorsicht dem Haus.
    Er war schon auf zehn Schritte heran, als sein Schritt plötzlich stockte. Von seinem Versteck aus blickte er durch ein offenes Fenster in einen Raum. Und dort tauchte der Schwarze Samurai auf. Hoichi sah ihn zum erstenmal mit eigenen Augen, und er erkannte, daß die Erzählungen, in denen er als Hüne beschrieben wurde, nicht übertrieben waren. Seine Erscheinung war in Wirklichkeit noch beeindruckender, und seine wahre Größe kam erst richtig zur Geltung, als sich ihm ein Mädchen näherte und eine Armlänge vor ihm stehenblieb. Sie war schön, aber nicht mit Tomoe zu vergleichen. Und sie reichte dem maskierten Samurai nur bis an die Brust.
    Die rot auf seine Maske gemalte Fratze schien zu glühen. Die ebenfalls aufgemalten Augen schienen lebendig zu werden und starrten das Mädchen bannend an. Sie war ein willenloses Opfer.
    Hoichi prägte sich alle Merkmale des Samurai genau ein. Die Maske reichte ihm bis hinter die Ohren und unter das Kinn. Die Spitzohren, die aus demselben Material wie die Maske geschmiedet waren, ragten wie Helmflügel auf und waren nach innen gedreht. Hoichi starrte grimmig auf den Zopf des Samurai, der von dem kahlen Schädel herabhing. Wie gern würde er diesen Zopf abschneiden und damit dem Samurai die Ehre rauben…
    Seine Augen wanderten an der Gestalt hinunter, bis zur Gürtellinie. Der schwarze Umhang wurde in der Körpermitte von einer roten Schärpe zusammengehalten. Und in dieser Schärpe steckten neben einem Dolch zwei Langschwerter. Als sich der Samurai halb umdrehte, als posiere er für Hoichi, konnte dieser eines der Schwerter deutlich erkennen.
    Und er erkannte das Schwert seiner Familie - das Tomokirimaru!
    Unbändige Wut überkam ihn. Er hatte also richtig vermutet. Hinter der Maske des Schwarzen Samurai verbarg sich niemand anderer als sein Milchbruder Tomotada.
    Hoichi wollte in seinem Zorn schon losstürmen und den ehrlosen Dieb zum Kampf stellen. Doch dann besann er sich. Vor ihm tauchte das Bild von Tomoe auf. Wenn er im Kampf fiel, dann wäre sie diesem Scheusal schutzlos ausgeliefert. Zuerst mußte er Tomoe in Sicherheit bringen.
    Dann sollte der Name seiner Familie reingewaschen werden. Seine Rache würde sich im Hause der Angebeteten vollziehen. Tomoe mußte Zeuge sein. Erst dann würde er um ihre Hand anhalten können.
    „… ein Geschenk für die schönste Blüte im ganzen Land", sagte der Schwarze Samurai mit gedämpfter Stimme. „Was könnte meine Worte besser bestätigen als ein Schmetterling, der nur der schönsten aller Blüten zustrebt."
    Mit diesen Worten hob er einen Arm, und auf seinem ausgestreckten Zeigefinger saß ein großer bunter Schmetterling. Hoichi hatte nie einen schöneren gesehen. Doch das Kleid des Schmetterlings trog. Sein Inneres war so faulig und morbid wie sein Herr und Meister.
    Der farbschillernde Schmetterling umflatterte das Gesicht des Mädchens und ließ sich auf ihre Nase nieder. Plötzlich schrie das Mädchen vor Schmerz auf. Auf ihrer Nase bildete sich eine Wunde. Der Schmetterling hatte sie gebissen. Nun verwandelte er sich in wenigen Augenblicken in eine Raupe. „Jetzt hast du deine Bestimmung und weißt, welchen Weg du gehen wirst", sagte Tomotada, der Schwarze Samurai. „Deine Schönheit soll den Kokuo von Tokoyo erfreuen."
    Hoichi konnte dem bemitleidenswerten Mädchen nicht mehr helfen. Aber er hatte genug gesehen, um Tomoe noch retten zu können. So schnell er konnte, lief er den Weg zurück, den er gekommen war.

    Als Hoichi das Haus von Aruji wieder erreichte, war er außer Atem. Er war zweimal vom Weg abgekommen und im Wald umhergeirrt. Dann hatte er einen Felsen erklettert, von dem aus er das Haus gesehen hatte.
    „Was für ein Wunder, daß Ihr zurückkommt, Hoichi!" sagte der Alte aufatmend. „Wir dachten schon, Ihr wäret dem Schrecklichen zum Opfer gefallen."
    „Schwätzt nicht wie ein altes Weib, sondern bereitet Euch auf die Ankunft des Samurai vor", sagte Hoichi. „Seid gewiß, daß sein Pferd ihm den Weg zu Eurem Hause weisen wird."
    „Was sollen wir nur tun?" jammerte Aruji.
    „Das werde ich Euch sagen!" herrschte Hoichi

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