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100 - Des Teufels Samurai

100 - Des Teufels Samurai

Titel: 100 - Des Teufels Samurai Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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ihn urgehalten an. „Zuallererst werdet Ihr Tomoe so herrichten, daß sie uralt aussieht. Darauf wird der Samurai nicht hereinfallen, denn er hat den wissenden Blick. Aber er wird annehmen, daß Ihr mit Eurer Weisheit am Ende seid. Und dann entgeht ihm das andere."
    „Was denn noch?" rief die Frau Arujis. „Wir sollten besser fliehen."
    „Sei still, Weib, und höre zu, was Hoichi zu sagen hat!" rief Ajuri. „Er ist trotz seiner Jugend weiser als wir beiden alten Narren. Wäret Ihr nur eher zu uns gekommen, Hoichi!"
    Hoichi wandte sich Kocho zu.
    „Ich werde Euch einige Pflanzen nennen, die Ihr einsammeln müßt. Habt Ihr alles beisammen, dann zerstampft die Pflanzen und verdünnt sie mit Wasser, bis ein Brei entsteht. Mit diesem bestreicht ihr Tomoes Gesicht. Aber nur dünn, damit der Samurai nicht merkt, daß ihre Haut gesalbt wurde."
    Die Alte brach in Schluchzen aus und rief immer wieder Tomoes Namen. Sie verstummte erst, als Aruji sie schlug und ihr eindringlich zu verstehen gab, daß sie, um Tomoes willen, alle Anordnungen Hoichis genau befolgen müsse.
    Endlich wurde sie vernünftig, und Hoichi zählte die Pflanzen auf, die sie zur Herstellung der Salbe benötigten.
    „Was versprecht Ihr Euch davon, Hoichi?" fragte Aruji, nachdem sich seine Frau und seine Tochter auf die Suche gemacht hatten.
    Hoichi gab ihm keine Antwort. Es war besser, wenn der Alte nichts wußte, was er dem Samurai hätte verraten können. Er wußte ja selbst nicht, ob das Rezept in diesem Fall wirken würde. Ihm war nur bekannt, daß in manchen Landstrichen die Leute Kranke damit einrieben, um sie vor dem Oko-ri-chocho zu bewahren, der das Wechselfieber brachte. Dieser „Fieberfalter", der groß und schwer wie ein kleiner Vogel war, starb unweigerlich, wenn er sich auf jemandem niederließ, der mit einer solchen Salbe eingerieben worden war.
    „Betet, Aruji, und bereitet Euch auf die Begegnung mit dem Schrecklichen vor", riet Hoichi dem Alten. Dann begab er sich in den Wald.
    Er suchte ein günstiges Versteck, von dem aus er den großen Grabstein beobachten konnte, bei dem er das Versteck der Rokuro-Kubi wähnte. Er brauchte nicht lange zu warten, bis einer der Männer auftauchte, sich suchend umblickte und, als er sich unbeobachtet glaubte, hinter dem mächtigen Grabstein verschwand. Nach einer Weile erschien sein Kopf, und sein Blick wanderte umher. Dann tauchte er vollends auf und verschwand, ein Liedchen vor sich hinsummend, im Wald.
    Die Rokuro-Kubi fühlten sich so sicher, daß sie selbst am hellichten Tag unbekümmert in ihrem Versteck ein- und ausgingen.
    Hoichi hätte gern gewußt, ob noch einer von ihnen in der Gruft war. Doch er konnte sich nicht Gewißheit verschaffen, weil sich keiner von ihnen mehr blicken ließ.
    Des Wartens müde, beschloß er, das Versteck zu besichtigen. Im Notfall hatte er immer noch sein Schwert.
    Mit gezücktem Dolch pirschte er sich in gebückter Haltung an den mächtigen Grabstein heran, der mit Verzierungen förmlich überladen war. In weiterem Umkreis blühte keine Blume. Hier gediehen nur Unkraut und Nachtschattengewächse und wilder Mais. Hoichi sah auch die Blätter der Tollkirsche.
    Der Wasserbehälter, mitzutane genannt, aus dem die hier begrabenen Toten trinken konnten, war völlig ausgetrocknet. Fürwahr, ein verwahrlostes Grab - sicherlich ein verfluchtes Grab.
    Hoichi begab sich hinter den Grabstein, und dort sah er, zwischen dichtem Strauchwerk versteckt, ein Loch in der Erde, gerade so groß, daß ein ausgewachsener Mann durchschlüpfen konnte. Dahinter mußte eine Höhle oder eine Gruft sein - das Versteck der Rokuro-Kubi.
    Ohne lange zu überlegen, ließ sich Hoichi durch das Erdloch gleiten. Kaum hatte er in der dunklen Höhle wieder Boden unter den Füßen, durchschnitt er mit seinem Dolch kreuzweise die Luft, dabei darauf bedacht, mit dem Rücken zur Wand zu stehen. Aber sein Dolch traf nur Luftwurzeln, die wie ein Vorhang von der Decke hingen.
    Er befand sich in einer Gruft. Das erkannte er, als sich seine Augen an das Zwielicht gewöhnt hatten. Sie war verlassen.
    Hoichi drang tiefer in die Gruft ein und stellte fest, daß sie nach zwölf Schritten endete. Neben ihr befand sich noch eine kleinere Höhle, die von Baumwurzeln gebildet wurde und einem Mann Platz bot, wenn er sich zusammenkauerte.
    Hoichi wollte die Gruft gerade verlassen, als oben Geräusche ertönten. Schritte näherten sich, und dann tauchten nackte Füße in der Öffnung auf. Schnell kehrte Hoichi in die

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