100 Dinge, die ein Vorschulkind koennen sollte

und nutzen
    Um mitzubekommen, was in seiner Umgebung geschieht, braucht Ihr Kind seine Ohren, seine Augen und seine Nase, es erfährt über seine Haut, ob es warm oder kalt ist und wie sich etwas anfühlt. Während es den Körper nutzt, um die Welt zu erobern, setzt es die Sinne ein, um sie zu sehen, zu hören, zu riechen und zu spüren. Da für Ihr Kind vieles neu ist, nimmt es noch viel genauer wahr als ein Erwachsener. Dabei überprüft es, was es wahrgenommen hat, indem es ständig nach Erinnerungen an vergleichbare Bilder, Geräusche, Gerüche oder Berührungen sucht. So erschließt sich Ihr Kind die Welt mit allen seinen Sinnen.

    44 Eine Kerze ausblasen
    ➔ Feuer zieht Kinder magisch an. Kein Wunder, dass Eltern sehr oft die Frage hören: »Darf ich die Kerze ausblasen?« Bisher haben Sie vielleicht eher mit »Nein« geantwortet. Dabei lernt Ihr Kind einige wichtige Dinge, wenn es eine Kerze ausbläst: Es muss Gesicht und Mund genau zur Kerze hin ausrichten und die Luft in die richtige Richtung blasen. Außerdem muss es die Luft gut dosieren – diese Fähigkeit ist AUCH FÜR DAS SPRECHEN sehr wichtig, damit die Laute deutlich klingen und niemand angespuckt wird. Lassen Sie Ihr Kind also ruhig öfter einmal die Kerze ausblasen. Achten Sie darauf, dass sein Gesicht mindestens 20 Zentimeter Abstand zur Flamme hat. Zeigen Sie ihm, dass man den Mund trichterförmig öffnet, als wolle man ein O sprechen. Erklären Sie Ihrem Kind, dass der Mund auf der Höhe der Flamme sein muss, damit der Luftstrom wirklich die Flamme trifft und nicht das flüssige Wachs.
    Auch hier gilt: Übung macht den Meister! Daher sollten Sie anfangs darauf achten, dass nicht die beste Tischdecke unter der Kerze liegt und keine empfindlichen Gegenstände in der Nähe sind.

    45 Geräusche unterscheiden
    ➔ Wir Erwachsenen können die Geräusche meist sofort einordnen, doch Ihr Kind hört sie erst im Vorschulalter bewusst und ordnet ihnen eine Bedeutung zu. Davor hat es zum Beispiel ein Zwitschern zwar schon wahrgenommen, aber noch nicht mit einem Vogel in Verbindung gebracht. Es muss erst noch lernen, genauer hinzuhören und Unterschiede zu erkennen: laut wie ein bellender Hund und leise wie eine schnurrende Katze, lang wie das Rattern des Zuges oder kurz wie eine Haustürklingel. Ihr Kind benötigt diese Fähigkeit in der Schule, um Laute auseinanderzuhalten und diese Laute mit Buchstaben verbinden zu können.
    Bewusst zu hören lernt Ihr Kind nur durch Hören. Geräusche und Klänge zu unterscheiden lernt es nur, wenn es verschiedene Geräusche bewusst hört und seine Aufmerksamkeit darauf lenkt. Nutzen Sie den Spaziergang doch einmal dazu, um Ihr Kind auf verschiedene Klänge aufmerksam zu machen und sie auch zu benennen und zu erkunden, wo sie herkommen: »Hörst du, wie DER WIND IN DEN BÄUMEN rauscht? Schön, wie der Kies unter unseren Füßen knirscht! Lausche mal, da oben am Fenster singt jemand!«
    Ein tolles Spiel, um Geräusche zuordnen und unterscheiden zu lernen, ist ein Geräusche-Memory.
Sie brauchen: eine gerade Anzahl undurchsichtiger kleiner Dosen mit Deckel wie etwa Rollfilm- oder Überraschungseier-Kapseln; unterschiedliche Materialien wie Salz, Zucker, getrocknete Erbsen, Reis, Büroklammern, Knöpfe, Holzperlen, Nägel, Münzen; eventuell kleine Etiketten, Stift
    Geben Sie gemeinsam in jeweils zwei Döschen eine kleine Menge vom gleichen Material. Das Spiel funktioniert wie das bekannte Bilder-Memory, nur dass eben keine Karten mit Bildern umgedreht, sondern immer zwei Döschen geschüttelt werden dürfen. Wer ein gleich klingendes Paar gefunden hat, darf sich die Dosen nehmen und zwei weitere Dosen schütteln. Gewonnen hat natürlich derjenige, der zum Schluss die meisten Dosen gesammelt hat. Um festzustellen, ob in den beiden Dosen wirklich das gleiche Material ist, können Sie die Dosen öffnen – ein spannender Moment! –, oder Sie schreiben jeweils auf ein Etikett, was in der Dose ist, und kleben es auf den Boden der Dose.

    46 Einen Gegenstand an Details erkennen
    ➔ Sehen wir Erwachsenen eine Apfelscheibe, wissen wir sofort, dass sie von einem Apfel stammt. Kinder müssen erst noch lernen, von einem Ausschnitt auf das Ganze zu schließen oder einen Gegenstand auch aus einer anderen Perspektive zu erkennen.
    Dies ist wichtig für DAS LOGISCHE DENKEN UND DIE RÄUMLICHE VORSTELLUNG . Beides benötigt Ihr Kind zum Beispiel im Mathematikunterricht, wenn es alle Quadrate in einer Abbildung zählen soll: Dann