100 Dinge, die ein Vorschulkind koennen sollte
die unterschiedlichen Gerüche einzuordnen: Riecht das angenehm oder unangenehm, frisch oder faulig? Oder einfach nur interessant? Erinnert der Geruch an etwas, das Ihr Kind bereits kennt?
Sie werden bei den »Schnupperspaziergängen« mit Ihrem Kind überrascht sein, wie viele unterschiedliche Gerüche Ihnen begegnen, ohne dass Sie sie bis dahin bewusst wahrgenommen haben.
Der Geruchssinn ist übrigens sehr eng mit unseren Gefühlen verknüpft – deshalb kann uns ein plötzlich wahrgenommener Geruch noch intensiver als zum Beispiel Musik in frühere Erlebnisse zurückversetzen, auch wenn diese lange zurückliegen: »Das ist ja das Parfüm, das Mama früher immer hatte!« – »Genau so roch es in Opas Geräteschuppen.« – »Oh, der Fliederbusch – wie früher in unserem Garten!« Sicher wird auch Ihr Kind später als Erwachsener vertraute Gerüche wiedererkennen und kann dann in wohligen Erinnerungen schwelgen.
51 Temperaturen unterscheiden
➔ »Mama, ich friere« – erst allmählich lernt Ihr Kind, dass es warm und kalt gibt und dass Frieren und Schwitzen etwas mit Wärme und Kälte zu tun haben. Diese Zusammenhänge zu durchschauen ist gar nicht so leicht. Aber nur so kann es lernen, sich wettergerecht anzuziehen, um sich wohlzufühlen und nicht krank zu werden. Wenn es in der Schule interessante Erlebnisaufsätze schreiben will, sollte es bereits vielfältige Erfahrungen mit Temperaturschwankungen gemacht haben. Im Laufe eines Tages gibt es verschiedene Temperaturen, und auch Wind oder Regen können sowohl kalt als auch warm sein. Aber auch zu Hause, beim Händewaschen oder beim Essen, kann Ihr Kind verschiedene Temperaturen erleben und sich mit Ihnen darüber unterhalten.
Vielleicht will Ihr Kind noch mehr wissen: Warum kann es auch in einem Iglu warm werden, obwohl er aus Eis und Schnee besteht, und wie können die Menschen im Polarkreis überhaupt überleben? Warum wird es einem nach einer kurzen kalten Dusche so warm, warum friert man nach dem Baden? Warum wird uns warm, wenn wir uns bewegen? Erklären Sie ihm, dass unser Temperaturempfinden nicht immer gleich ist und im Körper geregelt wird – deshalb frieren wir zum Beispiel auch schneller, wenn wir müde sind.
Sie brauchen: einen Saftkrug, Leitungswasser oder stilles Mineralwasser, Fruchtsirup, Eisförmchen oder Plastikbecher und Plastiklöffel
Sehr spannend ist es für Kinder, wenn sich Wasser in Eis verwandelt. Im Sommer ist SELBST GEMACHTES WASSEREIS ein Renner: Mischen Sie Wasser und Fruchtsirup in einer Schüssel und schmecken Sie ab, ob die Mischung süß genug ist. Dann füllen Sie die Eisförmchen und stellen sie gemeinsam ins Gefrierfach. Sicher will Ihr Kind immer wieder nachschauen, ob das Eis schon »fertig« ist – lassen Sie es ruhig ab und zu die Förmchen vorsichtig herausnehmen und nachschauen. Es dauert je nach Größe der Gefäße zwei bis vier Stunden, bis die Flüssigkeit gefroren ist. Toll, wenn sich Sirup und Wasser dann in schön knirschendes Eis verwandelt haben.
Lassen Sie Ihr Kind auch mit dem Tee- oder Badethermometer die Temperatur verschiedener Flüssigkeiten messen und erklären Sie ihm, das Wasser bei 0 °C gefriert und bei 100 °C kocht.
52 Ein Kaninchen streicheln
➔ »Sind die süß!« – es gibt kaum ein Kind, das nicht vom Anblick kleiner Fellbündel hingerissen ist, seien es die Kaninchen in der Tierhandlung, die Zwergschafe im Streichelzoo oder die jungen Katzen der Nachbarin. Zunächst sollte Ihr Kind sich mit Tieren vertraut machen: Wie hebt man ein Tier richtig hoch, um es auf den Schoß zu nehmen und zu streicheln? Wie fühlt sich das Tier an? Wie unterscheiden sich die Tiere? Ein Kaninchen zum Beispiel fühlt sich sehr ZART UND WEICH an, ein Hund dagegen ist schon »stabiler«, hat aber vielleicht nicht so ein weiches Fell. Eine Ziege ist ganz rau, und die Hörner sind hart und haben Rillen. Dabei machen Kinder vielfältige Fühl-Erfahrungen und lernen die einzelnen Tiere besser kennen – und vor allem erkennen sie, dass die Tiere lebendig sind.
Mit der Zeit lernen Kinder auch, das Verhalten von Tieren zu deuten: Woran merkt man, dass die Streicheleinheiten der Katze langsam zu viel werden? Fühlt das Kaninchen sich wohl, oder hat es Angst? Ist der Hund freundlich gestimmt, oder ist er eher misstrauisch? Jedes Tier hat seinen ganz eigenen Charakter, und selbst innerhalb eines Wurfes von kleinen Hunden oder Katzen zeigt jedes Tierkind schon früh seine eigene Persönlichkeit.
Viele Kinder
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