100 Dinge, die ein Vorschulkind koennen sollte
Ihr Kind erkennt auch, wo Stolperfallen in der Sprache sind und wo sich Wörter unterscheiden. Damit wird das Bewusstsein für den Aufbau der Sprache geschärft. Aber auch Gedächtnis und Konzentration werden herausgefordert, wenn so komplizierte Sätze nachgesprochen werden. Auch aufgrund ihrer ungewöhnlichen Wortzusammenstellung und dem manchmal nicht gleich erkennbaren Sinn sind Zungenbrecher eine Herausforderung an die sprachlichen Fähigkeiten. Erinnern Sie sich an die Zungenbrecher aus Ihrer Kindheit wie »Blaukraut bleibt Blaukraut« (siehe rechts) und andere, und nutzen Sie Wartezeiten, um sie mit Ihrem Kind zu üben. Wundern Sie sich aber nicht, wenn im Wartezimmer oder in der Schlange vor der Kasse plötzlich noch andere Erwachsene Zungenbrecher üben – DAS KANN ANSTECKEND WIRKEN ! Probieren Sie doch mal die folgenden Zungenbrecher aus. Im Anhang auf > finden Sie außerdem noch einen Internet-Tipp dazu.
Blaukraut bleibt Blaukraut und Brautkleid bleibt Brautkleid.
Der Cottbuser Postkutscher putzt den Cottbuser Postkutschkasten.
Der Kaplan klebt klappbare Pappplakate an.
Fromme Frösche fressen frische Frühlingszwiebeln, aber freche Frösche fressen frische Früchte.
In Ulm, um Ulm, und um Ulm herum.
Schlaue Schlangen schlängeln schnell um schlafende Schlangen.
Sieben Ziegen ziehen sieben Ziegen zum Ziegenzoo zwischen sieben Ziegenzootoren hindurch.
Stumme Schweine starren stumm um stumme Steine herum.
Zwei zweifelnde Zeisige zwitschern zwanzig Zeisiglieder.
Zwischen zwei Zwetschgenzweigen sitzen zwei zwitschernde Schwalben.
Und hier noch einer in Esperanto und einer in Englisch:
Petro, vi la permeson de la patro nepre prenu por partopreni entreptrenon. (Peter, frag deinen Vater, ob du bei der Unternehmung mitmachen darfst.)
Red lorry, yellow lorry
59 Fragen stellen und Antworten formulieren
➔ »Wer nicht fragt, bleibt dumm!«, heißt seit vierzig Jahren der Titelsong der »Sesamstraße«. Gar nicht dumm, denn erst durch seine Fragen lernt Ihr Kind die Welt kennen. »Was tut der Wind, wenn er nicht weht?« – diese von Erich Kästner formulierte Kinderfrage ist ein gutes Beispiel dafür, was Kinder alles wissen wollen.
In der Schule werden Ihrem Kind zuerst DIE W-FRAGEN begegnen: wer, was, wann, wo, wie, warum, welcher? In der Vorschulzeit wird Ihr Kind anfangs vor allem nach dem Wie, dem Warum und dem Wer fragen, bis es schließlich die anderen Wörter entdeckt.
Ebenso wichtig, wie die Frage gut zu formulieren, ist es aber, eine (auch sprachlich) passende Antwort geben zu können. Das ist schon etwas kniffliger: Auf die Frage »Wie spät ist es?« passt die Antwort »Im Schrank« nicht, und eine »oder«-Frage kann man nicht mit Ja oder Nein beantworten. Im Laufe seiner Sprachentwicklung entdeckt Ihr Kind Konjunktionen wie »weil« und die Präpositionen (auf, in, über ...), um seine Antworten passend zu formulieren. Dennoch ist es hilfreich, wenn Sie bewusst darauf achten, welche Fragen es stellt und wie es antwortet. Wichtig ist vor allem, dass Sie seine Fragen nicht als störend oder albern abtun. Wenn Sie gerade keine Zeit haben, sagen Sie Ihrem Kind dies und versprechen Sie, später mit ihm nach einer Antwort zu suchen.
Falls Ihr Kind besonders viele und knifflige Fragen stellt, empfiehlt sich eine Fragetruhe: Wann immer es Ihnen eine Frage stellt und Sie gerade »keinen Kopf dafür haben«, schreiben Sie die Frage oder ein Stichwort auf einen Zettel und geben diesen in eine hübsche Blechdose oder Holzkiste, oder Sie schreiben sie in ein »Fragenbuch«. Sie können Ihr Kind auch ein kleines Bild zur Frage malen lassen. Am Wochenende schauen Sie sich dann die Fragen gemeinsam an und überlegen, welche sich schon erledigt haben und zu welchen noch Antworten gesucht sind. Forschen Sie gemeinsam im Lexikon oder im Internet nach – vielleicht müssen Sie auch Oma und Opa oder Bekannte als Experten hinzuziehen. Lassen Sie Ihr Kind die Frage dann ruhig noch einmal formulieren.
Falls es sich eher um EINE PHILOSOPHISCHE FRAGE handelt, brauchen Sie wahrscheinlich etwas mehr Zeit ... Lassen Sie sich auch darauf ein, denn so erfahren Sie viel über die Gedanken Ihres Kindes.
60 Begriffe aus dem Alltag kennen
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In letzter Minute kann seine Mutter ihn aufhalten. »Das ist ein Schwan«, erklärt sie Felix. Der hat inzwischen schon gemerkt, dass der Schwan nicht so friedfertig ist wie eine
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