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100 Dinge, die Sie einmal im Leben gegessen haben sollten

100 Dinge, die Sie einmal im Leben gegessen haben sollten

Titel: 100 Dinge, die Sie einmal im Leben gegessen haben sollten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margit Schoenberger , Joerg Zipprick
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meine erste Banane!« Nun wissen wir freilich über Bananen relativ wenig: Wer kennt schon die etwa tausend Züchtungen und Kreuzungen der gelben Frucht? Wer hat schon mal Kochbananen oder Gemüsebananen gebraten oder frittiert? In Asien ist das alltägliche Küchenpraxis. Wer kennt die rundliche, zuckrige »Banane figue-pomme« (Feigen-Apfel-Banane) von den Antillen? Oder die rosa Banane, mit ihrer, wie der Name schon sagt, rosaroten Haut und hellem Fruchtfleisch? Sie wächst in Afrika, Südamerika und auf den Antillen. Und wer hat schon mal Fisch im Bananenblatt gegart?
    Ursprünglich stammt die große Gelbe wohl aus Südostasien. Wissenschaftler sagen, dass Bananen schon vor 7000 bis 10000 Jahren in Papua Neuguinea domestiziert waren. Und tatsächlich züchten weltweit immer mehr Menschen Bananen auf dem Balkon.
    Die kleinen Fingerbananen, auch »Ladyfinger« oder Babybananen genannt, gelten als das Nonplusultra an Wohlgeschmack. Es ist eine kleine Banane mit dem Geschmack einer großen. Einige Genießer schreiben ihr leichtes Apfelaroma zu. Sie kommt aus Thailand, Malaysia und Kolumbien und ist, wie die große, gelb mit schwarzen Flecken. Weil sie so winzig sind, reifen sie ganz schnell: Gestern grün, heute gelb, übermorgen mit deutlichen schwarzen Flecken.
    Nun ist die Ladyfinger nicht der einzige Bananenzwerg: Da gibt es z. B. noch die »Dwarf Cavendish«, ebenfalls eine Minifrucht voll süßen Wohlgeschmacks. Hier und da liest man, die beiden Sorten seien identisch. Allerdings verkaufen Züchter, z. B. in den USA und Australien, Dwarf Cavendish und Ladyfinger als eigene Sorten mit unterschiedlichen Eigenschaften. So bleiben Dwarf Cavendish-Pflanzen wesentlich kleiner als die der Ladyfingers. Früher waren diese »Damenhände« den ganz edlen Feinkostgeschäften vorbehalten. Heute sieht man die kleinen Stummel sogar im Discounter. Solange der Geschmack bleibt, soll es uns recht sein.
    Die Sache mit dem Begasen ist ein schwieriges Thema: Früher kam die Massenware mit dem Schiff, während die besten Früchte und Gemüse eingeflogen wurden. Inzwischen lagern die Bananen ein bis zwei Monate bei zehn Grad im Schiffsbauch. Gekühlt wird, weil die Früchte ab 13,2 Grad reifen. Von der Kältekammer geht es danach in die Gaszelle. Bei 14 bis 17 Grad werden die Früchte einem Gemisch aus Stickstoff und vier Prozent Ethylen ausgesetzt. Das Ethylen lässt die Früchte im Schnelldurchgang reifen. Vom satten Grün bis zum Gelb mit dunklen Flecken dauert es nur vier Tage. Verkauft wird uns diese Maßnahme unter den Stichworten Umweltschutz und Nachhaltigkeit. Denn natürlich fällt beim Schiffstransport weniger Kohlendioxid an als bei Luftfracht. Andererseits wird eine Frucht nach der Ernte nicht mehr wirklich besser – und Bananen schon gar nicht. Großhändler nutzen die Technik, um auf sinkende Nachfragen reagieren zu können. Sie können die Bananen länger ruhen lassen. Oder sie kaufen zu einem günstigen Zeitpunkt ein und verlängern die Lebensdauer der Früchte bis zum Abverkauf. Die Früchte und Gemüse von heute verbringen ihre Lebenszeit zwischen Gasen, die biochemische Prozesse hemmen, etwa bei Blattsalaten in der Tüte, und anderen Gasen, die die Reifungsprozesse beschleunigen. Und nicht nur Früchte und Gemüse werden den Gasen ausgesetzt: Da gibt es Gase zur »Sättigung von Frischfleisch«, damit es roter schimmert. Gase für Backwaren, Fleisch und Wurst, Käse, Pasta, Fisch, Fleisch. Oft sind das Mischungen von Sauerstoff und Kohlendioxid oder Stickstoff und Kohlendioxid. Politisch korrekt heißen diese Mischungen »Schutzgase«, nie fehlt der Hinweis, dass selbige in Hülle und Fülle in unserer Natur auftauchen, was zweifellos richtig ist. Als Verbraucher hätte ich freilich gern gewusst, ob mein Fisch und Fleisch dank Gaseinwirkung schön schimmert und ob meine Bananen nach wochenlangem Transport zur Reifung begast wurden. Leider verrät mir das niemand.

Blumen (essbare Blumen)
    Dass Blumen duften können, ist klar, aber schmecken? Ich habe es immer eher für albern gehalten, wenn über einen Frühlingssalat Gänseblümchen oder Stiefmütterchen gestreut wurden. Das Gänseblümchen als »Schöner-wohnen-Prinzip« in der Küche … ziemlich dekadent. Selbst die auf vielen Speisekarten angebotenen gefüllten Zucchiniblüten halte ich eher für einen Deko-Einfall, denn der Geschmack dieses Gerichts stammt meiner Erfahrung nach eher von der Füllung als von der – zugegeben sehr zarten und dadurch

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