1000 Gartentipps - die besten Tipps für Garten Balkon und Terrasse
teuer sind, lohnt es sich, sie selbst zu vermehren.
Fensterblatt und Baumfreund haben als Kopf- oder Triebstecklinge in einem dunklen Steinkrug mit reinem Wasser bald einen dichten Wurzelbart.
Von Drachen- und Glücksbaum werden Stecklinge geschnitten, die sich in sandigem Substrat schnell bewurzeln.
Kopfstecklinge von Medinilla und Zimmertanne wachsen bei 25 °C und hoher Luftfeuchte unter einer Plastiktüte.
Die Kopfstecklinge der Birkenfeige lässt man erst etwas ausbluten und bremst dann den Milchsaft kurz mit einem Feuerzeug.
Stammstücke der Dieffenbachie mit je einem Auge (Knospe) werden flach auf die Vermehrungserde gelegt und treiben zuverlässig.
Bougainvillien vermehren sich am sichersten mit Rißlingen, das sind kleine Achseltriebe, die mit leichtem Ruck abgerissen werden.
Schwertfarn bildet Ableger, geteilt werden Flamingoblume und Schusterpalme, Dattelpalmen kann man aussäen.
Mutterpflanzen bestimmen
Mutterpflanzen für den Stecklingsschnitt müssen sorgfältig ausgesucht werden. Es kommt auch darauf an, von welcher Stelle ein Steckling geschnitten wird.
Stecklinge von Stauden mit hohlen Stängeln bewurzeln sich nie, wenn sie aus oberen Regionen entnommen werden.
Grundständige Stecklinge wachsen nur weiter, wenn sie aus oberen Regionen entnommen werden.
Stecklinge von weiter oben blühen früher und wurzeln schwächer.
Seitentriebstecklinge von Forsythien und einigen Koniferen (
Abies
,
Araucaria
,
Chamaecyparis
,
Picea
,
Taxus baccata
und
Thuja
) lassen keine kräftigen, aufrechten, runden Sträucher entstehen. Von diesen schneidet man nur Kopfstecklinge.
Beste Stecklinge
Stecklinge wachsen umso stärker, je besser sie mit Blattgrün versorgt sind. Viele buntblättrige Gewächse sind deswegen so gut wie gar nicht mit Stecklingen zu vermehren.
Stecklinge von der Sonnenseite sind immer besser bewurzelt als von Schattenpartien.
Von immergrünen Gehölzen und Koniferen nimmt man gut ausgereifte, verholzte Stecklinge im Spätsommer, wenn die Blätter oder Nadeln ihre Schutzschicht gegen das Verdunsten voll ausgebildet haben.
Schnittstellen
Triebspitzen sind besonders gut als Stecklinge geeignet, weil in ihnen das Wachstumsgewebe voll in Betrieb ist.
Koniferen werden soweit entnadelt, wie die Triebe in das Substrat gesteckt werden.
Stecklinge von langen Zweigen bewurzeln sich besser, wenn sie unten geschnitten werden, ebenso an Verzweigungen, Astringen, Knospen, Blattknoten, weil dort mehr Wuchsstoffe gespeichert sind.
Werden diese Staustellen leicht angeritzt, entstehen aus dem Wundgewebe schneller neue Wurzeln. Der Saftstrom kann vor dem Stecklingsschnitt auch angestaut werden, indem ein Draht stramm um den Zweig gebunden wird.
Weg mit dem Saft
Kakteen und andere Sukkulenten müssen an der Schnittstelle abtrocknen, bevor sie gesteckt werden. Sie sollten erst gesteckt werden, wenn sich erste Anzeichen neuen Wachstums zeigen.
Vorher werden sie gebündelt und senkrecht aufgestellt oder -gehängt, weil während dieser Zeit im Innern schon die Wurzelbildung an der unteren Seite anfängt.
Starker Fluss von Milchsaft oder Harz behindert die Wasseraufnahme. Er wird deshalb vor dem Stecken in lauwarmem Wasser abgespült. Es darf nicht heißer als 45 °C sein, sonst wird das Gewebe zerstört.
Milchsaftfluss wird gestoppt, wenn man die Schnittstelle kurz über eine Kerzenflamme hält. Das fördert zugleich die Kallusbildung, so dass schneller Wurzeln entstehen.
Triebe mit schwammigem Gewebe, das leicht fault, schützt man mit Holzkohlenpulver.
Blätter treiben Wurzeln
Voll ausgebildete Jungpflanzen sitzen auf Brutblättern und
Tolmiea
(Kindchen auf Mutters Schoß). Sie zeigen, dass auch Blätter vermehrungsfähig sind.
Blattstecklinge von
Aphelandra
, Chrysanthemen, Gummibaum, Pelargonien, Schamblume und anderen brauchen außer dem Blattstiel eine Knospe im Blattansatzwinkel.
Augenstecklinge von Citrusgewächsen und
Tolmiea
entwickeln sich allein aus der Knospe.
Von Gasterien und anderen Sukkulenten kann man ältere Blätter abschneiden, wo sie am stärksten sind, und trocknen lassen, bis sich Kallus bildet. Dann werden sie in feuchten Sand gesteckt.
Schildfarn bildet an Blättern Brutknöllchen, die im Oktober mit Blattansatz abgenommen werden. Sie wachsen in sandigem Substrat bei Zimmerwärme zu Jungpflanzen heran.
Das Usambaraveilchen treibt an Blattstielen in sandigem Substrat eine große Zahl kleiner Jungpflanzen. Sie müssen getrennt werden, sobald sie Wurzeln geschlagen
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