1000 Gartentipps - die besten Tipps für Garten Balkon und Terrasse
haben.
Die steifen Blätter des Bogenhanfs werden in knapp fingerlange Stücke geschnitten, leicht angetrocknet in feuchtes Sandgemisch gesteckt. Gelbrandige Spielarten bleiben bunt, wenn man den grünen Mittelteil am unteren Ende bogenförmig ausschneidet.
Blätter von Blattbegonien legt man flach auf Substrat, nachdem man die Blattnerven an einigen Stellen durchgeschnitten hat.
Wurzeln treiben Wurzeln
Meerrettich und viele Unkräuter beweisen, dass auch augenlose Wurzelstecklinge Knospen bilden können, aus denen sich erst Blatttriebe und später neue Wurzeln bilden, während die alten absterben.
Junge Wurzelstücke neigen eher dazu, zur vollständigen Pflanze auszuwachsen.
Adventivknospen bilden sich leichter, solange das Wachstum über der Erde ruht, also im Winter.
Stecklinge aus Wurzelteilen werden senkrecht so tief in Substrat gesteckt, dass die Schnittstelle eben bedeckt ist; das untere Ende ist stets nach unten gerichtet. Um das nicht zu verwechseln, schneidet man oben quer, unten schräg an.
Beerenobst wird verbreitet mit Wurzelstecklingen vermehrt. Sie müssen fast so dick wie ein kleiner Finger und gut fingerlang sein. Gesteckt werden sie eine Handbreit tief.
Bei vielen Staudenarten geht es schneller als Stockteilung, wenn starke Wurzelstücke flach gesteckt und vorerst warm gehalten werden. Das geschieht bei Ochsenzunge, Königskerze, Edeldistel, Türkenmohn und vielen anderen.
Gehölze, die aus Wurzeln treiben, sind: Kastanie, Götterbaum,
Rhus
,
Robinia
,
Rubus
, Zierquitten und Beerenobst.
Im Frühbeet oder unter Folien, die den Boden etwa 15 °C warm halten, entwickeln sich Wurzelstecklinge von Aralien, Kreuzrebe, Trompetenblume und -baum, Schicksalsbaum,
Clerodendrum
, Daphne-Arten, Baummohn, Osagedorn, alle Passionsblumen und Surenbaum
Toona
.
Widerspenstige abmoosen
Wenn alles nichts hilft, lässt man die Ableger erst Wurzeln bilden, bevor sie von der Mutterpflanze abgetrennt werden. Biegsame Triebe senkt man zur Erde, unbeugsame umgibt man mit feuchtem Torfmoos.
Vorher wird der abwärts fließende Saftstrom gestaut, indem man den Trieb einkerbt oder einen schmalen Rindenring abschält. Häufig wird der Stamm halb durchgeschnitten und mit einem Steinchen oder Hölzchen gespreizt.
Bestreut man die Partie oberhalb mit einem Bewurzelungsmittel, fördert die Wundkallusbildung den Wurzelansatz. Die jungen Wurzelspitzen werden in Torfmoos feucht gehalten, das mit Folie umgeben ist.
Dazu nimmt man undurchsichtiges Material, weil sich im Dunkeln besser Wurzeln bilden, und bindet es erst unten, dann oben mit Klebeband dicht zu. Um zu sehen, ob es feucht genug darunter ist, schneidet man eine kleine Klappe hinein, die zugeklebt wird, wenn alles in Ordnung ist. Andernfalls wird nachgegossen.
Nach 1 bis 2 Monaten kann man das bewurzelte Triebstück abschneiden vom Gummibaum,
Aechmea
,
Cordyline
,
Fatsia
,
Canistrum
und anderen Ananasgewächsen.
Knollen brauchen Augen im Kopf
Fleischig verdickte Wurzeln, Rhizome und Knollen vieler Zierpflanzen sind teilbar, wenn die Teilstücke »Augen im Kopf« haben.
Meist im zeitigen Frühjahr werden sie in sandiges Kultursubstrat gelegt und zwischen 20 und 25 °C warm gehalten.
Bilden sich vorher schon reichlich Brutknollen wie bei Gladiolen, lässt man die Mutterknollen unzerschnitten.
Nebenknollen werden unversehrt abgetrennt und in ein Saatbeet gesteckt, da sie meist nicht im ersten Jahr blühfähig auswachsen.
Die Scheinbulben der Orchideen sind eine Mischung zwischen Trieb und Knolle. Die schlafenden Augen können zum Austrieb gezwungen werden, wenn das unterhalb wachsende Rhizom geteilt wird.
Achsel- und Stängelblumen entstehen auf Lilienarten,
Dioscorea, Sparaxis
, Steinbrecharten; bei Montbretien an dünnen, aber festen Ausläufern; beim Blumenlauch
Allium
sogar im Blütenstand.
Zwiebeln sind unteilbar
Zwiebelgewächse lassen sich grundsätzlich nicht teilen. Sie bilden jedoch reichlich Brutzwiebeln, meist am Zwiebelboden neben dem Wurzelkranz.
Sie bilden sich umso zahlreicher, je früher die Blütenknospen abgeschnitten wurden. Sommerblüher bilden mehr Tochterzwiebeln, wenn sie früher gepflanzt und die Bodentemperatur unter Folie höher als normal ist.
Brutzwiebeln müssen abgenommen werden, nachdem die Mutterzwiebel ausgereift ist, sonst kann es passieren, dass die nächste Blüte stecken bleibt.
Doppelnasen der Narzissen dürfen keinesfalls getrennt werden, weil die dabei entstehenden Wunden schlecht heilen.
Zwiebeln, nicht aus
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