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1000 Places to See Before You Die

1000 Places to See Before You Die

Titel: 1000 Places to See Before You Die Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Schultz
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unabhängigen Ukraine an – ein patriotischer, ukrainisch sprechender, nach Westen ausgerichteter Gegenentwurf zum russlandtreuen Osten des Landes.
    Verglichen mit Kiew (siehe → hier ) wurde Lwiw im Krieg weniger zerstört, doch als die Unabhängigkeit kam, hatten Jahre sowjetischer Vernachlässigung eine bröckelnde, verblichene Schönheit hinterlassen. Es dauerte mehr als ein Jahrzehnt, bis die Stadt herausgeputzt war und aus dem Dornröschenschlaf erwachte. Heute hat das Florenz des Ostens (auch das „neue Prag“) seine Pracht zurück, ist aber trotzdem noch ein Geheimtipp in Europa – eine noch nicht überlaufene Stadt voller Kultur.
    Die Altstadt dreht sich um den Marktplatz (Ploschtscha Rynok) und das Rathaus (19. Jh.). Er ist gesäumt von einer kompletten Reihe schöner Bürgerhäuser des 16. Jh., geschmückt mit Wasserspeiern, Heiligen und den Porträts der früheren Besitzer. Überhaupt macht die Mischung aus Renaissance-, Barock-, Rokoko- und neoklassizistischen Häusern die Stadt zu einem architektonischen Kleinod. Vom 64 m hohen Rathausturm hat man eine Rundumsicht, und in den Cafés schmeckt das kalte Livske-Bier.
    In den Gassen, die vom Marktplatz abgehen, gibt es kleine Museen, eine Gedenkstätte zur verschwundenen jüdischen Gemeinde und pittoreske Innenhöfe. An jeder Ecke lockt ein Café oder eine Feinbäckerei im Wiener Stil, was an die Tage des österreichisch-ungarischen Reiches anknüpft.
    Jeder der großartigen Kirchen hat ihre eigene Persönlichkeit: Die Armenische Marienkathedrale von 1363 ist die elegante Grande Dame; Mariä Himmelfahrt verströmt florentinisches Flair; die St.-Andreas-Kirche ist ein Beispiel für Barockopulenz. Direkt neben dem Marktplatz liegt die ehemalige Dominikanerkirche mit üppiger Barockausstattung unter einer berühmten Rokokokuppel. Machen Sie mit bei der Suche nach der Kanonenkugel, die in der Mauer der Himmelfahrtskathedrale stecken soll.
    W O : 80 km östl. der polnischen Grenze; 541 km westl. von Kiew. I NFO : www.tourism.lviv.ua . U NTERKUNFT : Im schicken neuen Hotel Leopolis, hinter dem Marktplatz, ist man direkt mittendrin. Tel. +380/32-295-9500; www.leopolishotel.com .
Preise:
ab € 233. R EISEZEIT : Mai–Sept.: bestes Wetter.

Die Kurstadt schlechthin

D IE TRADITIONSREICHEN T HERMALBÄDER B UDAPESTS
Budapest, Ungarn
    T ief unter der Stadt Budapest sprudeln mehr als 120 Thermalquellen, zwischen angenehmen 21 und hartgesottenen 76° C warm. Budapest ist die einzige Hauptstadt, die solche Naturattraktionen mitten im Stadtgebiet aufzubieten hat – und sie nutzt diesen Mineralwasserreichtum bereits seit der Römerzeit. Die Tradition der Kuranwendungen mit Thermalwasser besteht bis heute fort. In der Stadt gibt es etwa ein Dutzend altehrwürdiger Heilbäder. Einige davon sind ein Erbe der Türken, die das öffentliche Baden während ihrer 1541 begonnenen und 1 ½ Jahrhunderte dauernden Besetzung populär machten. Andere Bäder zeigen sich in prachtvollem Jugendstil; wieder andere sind neue, hochmoderne Badestätten. Einige der Bäder haben getrennte Abteilungen für Männer und Frauen, andere reservieren ihnen bestimmte Badezeiten. Die meisten guten Hotels der Stadt haben außerdem großartige oasenartige Spa-Landschaften, vom aufwendig restaurierten Royal Spa im Corinthia Grand Hotel Royal bis zum kleinen, aber feinen Spa im Four Seasons Gresham Palace Hotel.
    Das türkischste der historischen Bäder ist das Rudas an der Donau in Buda unter der schlanken Elisabethbrücke. Nur 25 Jahre nach Ankunft der Türken erbaut, hat man es kürzlich umfassend restauriert, sodass das achteckige Hauptbecken, die Kuppel mit buntem Glas und die dicken Säulen, die aus
1001 Nacht
zu stammen scheinen, gut zur Geltung kommen. Das 1913 im riesigen Stadtwäldchen von Pest errichtete Széchenyi-Bad lässt weniger an die Osmanen als vielmehr an ein neobarockes Sanatorium aus dem 19. Jh. denken. Es wirkt – ganz unüblich für so ein großes Bad mit 12 Thermalbädern und 3 Außenbecken – sehr hell und steril; manche würden es auch „klinisch“ nennen. Gehen Sie nicht, ohne eine der Schachpartien beobachtet zu haben, die auf schwimmenden Schachbrettern im Becken ausgetragen werden.
    Das extravagante Gellért-Bad steht auf 18 heißen Quellen; seine Becken sollen angeblich denen der Caracalla-Therme im antiken Rom nachempfunden sein. Unter der spektakulären Glaskuppel und neben sprudelnden Zsolnay-Keramikbrunnen unterhalten sich Einheimische in gedämpftem Ton oder

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