1000 Places to See Before You Die
Wahl“, ließ Shakespeare schon seinen Hamlet sagen – ein Motto, dem sich auch das hochgelobte kanadische
Stratford-Shakespeare-Festival
seit den 1950er-Jahren verschrieben hat, als der Journalist Tom Patterson in dieser reizvollen und so passend benannten Stadt einen sommerlichen Theatermarathon ins Leben rief. Jedes Jahr präsentiert nun das größte Repertoiretheater Nordamerikas von Mitte April bis Anfang November über ein Dutzend Produktionen. Neben Shakespeare wird ein vielfältiges Angebot an anderen Theaterklassikern und Musicals geboten. Rund um die Vorstellungen gibt es zudem ein abwechslungsreiches Programm mit Konzerten, Diskussionsrunden und Lesungen.
Ganz abgesehen von seiner dynamischen Theaterszene ist Stratford ein äußerst charmanter Ort und das ganze Jahr über ein attraktives Reiseziel. Die Innenstadt ist ein liebevoll restauriertes Schatzkästchen aus efeuumrankten, viktorianischen Läden, die sich um einen 4-eckigen Marktplatz gruppieren. Dort finden Sie exzellente Antiquitäten- und Buchläden, Kunstgalerien und Restaurants. Reservieren Sie einen Platz im Church Restaurant: In der heute säkularisierten Kirche von 1873 werden Sie in einzigartigem Ambiente mit französischer Küche verwöhnt. Sie können auch die Stufen zur zugehörigen Belfry Bar erklimmen, ein beliebter Treffpunkt, um einen kleinen Happen zu essen und vor oder nach der Vorstellung einen Drink zu nehmen.
Das Three Houses Bed and Breakfast Inn spiegelt mit seinen 10 eigenwillig eingerichteten Zimmern in einem historischen Gebäudeensemble Stratfords Sinn für Eleganz und Dramatik wider, und die Stimmung beim Frühstück ist so feierlich wie bei einem Galadiner.
W O : 149 km westl. von Toronto. Tel. +1/519-273-1600; www.stratfordfestival.ca .
Wann:
Mitte Apr.–Anf. Nov. T HE C HURCH R ESTAURANT : Tel. +1/519-273-3424; www.churchrestaurant.com .
Preise:
3-gängiges Degustationsmenü € 40. T HREE H OUSES I NN : Tel. +1/519-272-0722; www.thethreehouses.com .
Preise:
ab € 144. R EISEZEIT : Juli–Aug.: Höhepunkt des Theaterfestivals; Ende Juli–Mitte Aug.:
Stratford Summer Music Festival
.
Kanadas Kunst- und Kulturtempel
A RT G ALLERY OF O NTARIO UND R OYAL O NTARIO M USEUM
Toronto, Ontario, Kanada
N achdem man Frank Gehry mit einem Erweiterungsbau beauftragte, der die Ausstellungsfläche um nahezu die Hälfte vergrößerte, ist die Art Gallery of Ontario (AGO), eine der wichtigsten Sammlungen bildender Kunst in Kanada, heute beindruckender denn je. Durch den Ausbau wuchs zudem die ständige Sammlung um etwa 10.000 neue Exponate. Ein Neuzugang ist auch das schicke, moderne Restaurant FRANK mit regionaler Hausmannskost und Weinen aus Ontario. Das nach dem in Toronto geborenen Architekten benannte Lokal erweist zugleich Namensvetter Frank Stella die Ehre, dessen Installationen die Innenräume schmücken.
Die Expansion des AGO kam in Gang, als der bekannte kanadische Geschäftsmann Kenneth Thomson dem Museum nahezu 2000 Werke aus seiner privaten Sammlung vermachte. Die Sammlung Thomson umfasst mehrere Jahrhunderte, von mittelalterlicher und barocker Elfenbeinschnitzerei bis hin zu den europäischen Klassikern des 17. und 18. Jh. und kanadischer Kunst des 19. und 20. Jh. Die Werke bereicherten den ohnehin schon beeindruckenden Fundus des Hauses um Werke von Bruegel und van Gogh, aber auch von Künstlern wie Andy Warhol und Claes Oldenburg. Das AGO beherbergt zudem die beste Sammlung von Inuit-Kunst von ganz Kanada und die größte Sammlung von Skulpturen des britischen Bildhauers Henry Moore.
Der „Crystal“ genannte Erweiterungsbau des Royal Ontario Museum wurde von Daniel Libeskind entworfen.
Auch das Royal Ontario Museum (ROM), Kanadas größtes Museum für Naturgeschichte und Völkerkunde, hat eine Umbau- und Erweiterungsphase hinter sich. Die über 6 Mio. Exponate illustrieren Naturhistorie und Kulturen und Zivilisationen aus aller Welt. Die Objekte sind faszinierend; zu bestaunen gibt es neben einer bemerkenswerten Sammlung chinesischer Kunst auch einen Flügel, der sich ausschließlich dem Kunsthandwerk Europas widmet. Dazu gesellen sich Dinosaurierskelette und eine Abteilung, die ganz dem Leitthema des kanadischen kulturellen Erbes folgt.
Ein architektonischer Glanzpunkt des Baus ist der von Daniel Libeskind gestaltete „Crystal“, der sich direkt an die neoromanische Fassade des Hauses schmiegt. Die fast 28.000 m 2 großen neuen Ausstellungsräume zeichnen sich durch die für den Künstler typischen
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