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1001 Kuss - und dann Schluss

1001 Kuss - und dann Schluss

Titel: 1001 Kuss - und dann Schluss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Stephens
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Rasur wurde ihr Körper gebürstet, bis er prickelte, und mit duftenden Ölen massiert, die zur Empfindsamkeit beitrugen. Lucy stand auf. Razi hatte ihr so viel Selbstvertrauen vermittelt, dass es ihr nichts ausmachte, sich nackt vor den fremden Frauen zu zeigen, die ihr ein hauchzartes Hemdkleid überstreiften. Als Nächstes musste sie sich wieder setzen, damit die Frauen ihre Hände und Füße mit Hennamustern verzieren konnten. Anschließend polierte man ihr gewaschenes, duftendes Haar mit Seide und flocht es locker.
    Erst jetzt war der Zeitpunkt da, ihr das Hochzeitskleid zu bringen, das sie sich ausgesucht hatte. Es war aus hellrosa Seidenchiffon und mit Diamanten und Platinfäden bestickt. Sie schlüpfte in die mit Edelsteinen besetzten Pumps. In den Händen würde sie die Glückwünsche ihrer Untertanen tragen. Die guten Wünsche bestanden aus Halbedelsteinen und Goldmünzen, die sorgfältig an einem funkelnden Ordensband befestigt waren und bei jedem Schritt glitzerten. Dieser traditionelle königliche Hochzeitsschal würde während der Trauungszeremonie um Razis und ihre Hände gebunden werden und sie symbolisch bis in alle Ewigkeit miteinander verbinden.
    „Jetzt haben wir es gleich geschafft“, versprach eine der Frauen, die Lucys Schleier drapierte. „Hier ist noch ein Geschenk des Scheichs“, verkündete sie dann und legte eine Goldschatulle zu Lucys Füßen.
    „Wir brauchen es, um Ihren Schleier zu befestigen“, erklärte die Frau, als Lucys Fingerspitzen bewundernd über die fein gearbeitete Schatulle glitten. Typisch Razi, ihr eine Packung Haarspangen in einem großen Goldkasten überreichen zu lassen, dachte sie, bevor sie den Deckel anhob.
    Dann stockte ihr vor Staunen der Atem. Dieses Geschenk musste Razis Sparmaßnahmen entgangen sein. Auf dunkelblauen Samt gebettet lag eine fabelhafte Stirnkette aus rosafarbenen und weißen Brillanten, die in allen Regenbogenfarben glitzerten. Ehrfürchtig berührte sie die kostbare Kette und zog die Hand schnell wieder zurück.
    „Ich kann nicht, ich meine, ich will nicht …“
    „Keine Angst, königliche Hoheit!“ Eine der Zofen beruhigte sie. „Wir werden Ihnen beim Anlegen der Kette helfen.“
    „Soll ich sie wirklich tragen?“ Reglos saß Lucy da und ließ sich die Kette anlegen. Die Brillanten fühlten sich angenehm kühl an. Der taubeneigroße Stein lag genau in ihrer Stirnmitte. Geschickt befestigten die Frauen das Geschmeide über dem Schleier. Brillanten sind viel effektvoller als Haarspangen, dachte Lucy, als sie sich im Spiegel betrachten durfte.
    „Siehst du jetzt, warum ich dich liebe?“
    Die Frauen erhoben sich blitzschnell und verneigten sich tief, als Razi das Zelt betrat. Gleich darauf verließen sie rückwärtsgehend das Zelt.
    „Darfst du das Brautzelt überhaupt betreten?“, fragte Lucy und sah ihm aus Kajal umrahmten Augen entgegen.
    „Ich tue, was ich will. Es freut mich, dass du deine Rolle spielst, als wärest du dazu geboren.“
    „So wie du?“, konterte sie spitzbübisch. Sie schauten einander wissend an, denn keinem von ihnen war es vorbestimmt gewesen, König und Königin von Isla de Sinnebar zu werden. Doch sie wollten ihr Bestes für ihr Land, ihre Familie und füreinander geben.
    „Die alten Zeiten sind vorbei“, verkündete Razi und half Lucy auf. „Wir gehen gemeinsam zu unserer Hochzeit.“
    „Man muss ja nicht alle alten Zöpfe abschneiden“, warf sie ein.
    „Haben dir die Vorbereitungen denn gefallen?“
    „Die Vorbereitung auf die Hochzeit mit dem Scheich?“ Sie zuckte die Schultern. „Eigentlich war es ganz angenehm, hat aber auch wehgetan.“
    „Sie haben dir Schmerzen zugefügt?“
    „Ich erwarte eine angemessene Entschädigung.“
    „Dafür sorge ich persönlich.“
    Entzückt ließ Lucy sich Razis feurigen Kuss gefallen. „Ich werde dich daran erinnern.“
    „Darauf freue ich mich schon.“ Genießerisch atmete er den Duft ein, als er Küsse auf ihrem Hals verteilte. „Hm, Ambra, Jasmin und Zitronengras“, seufzte er.
    „Der Duft, den du für mich kreiert hast.“
    „Und mehr wirst du heute Nacht nicht tragen. Und auch nicht in all den anderen Nächten unserer Ehe.“
    Sie erschauerte vor Vorfreude, als Razi ihre Hand nahm.
    Während der nächsten Stunde hatte Lucy nur Augen für den Mann an ihrer Seite, der traditionell in schwarzer Robe heiratete. Razi sah fantastisch aus mit dem schwarzen Kopftuch, das von einem schweren agal aus purem Gold gehalten wurde. Das Furcht einflößende

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