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1004 - Das Phantom in der Fremde

1004 - Das Phantom in der Fremde

Titel: 1004 - Das Phantom in der Fremde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hoffte natürlich, herauszufinden, wohin sich Lalibelas Geist wandte.
    Er sah nichts.
    Eine normale, winterliche und auch dementsprechend traurig wirkende Umgebung vor ihm. Der Geist Lalibelas hatte sich blitzartig verflüchtigt.
    Suko schloß das Fenster wieder. Dann drehte er sich um. Sein Blick traf eine Ärztin, deren Gesicht bleich war. In ihr malte sich Verständnislosigkeit ab. Die Arme hatte sie halb erhoben, als wollte sie zusätzlich mit den ausgestreckten Händen noch nach etwas greifen, aber da war nichts, was sie hätte fassen können.
    Nur der leere Raum…
    »Haben Sie dafür auch eine Erklärung, Inspektor?« erkundigte sie sich mit leiser Stimme.
    »Nein – leider nicht.«
    »Ich dachte es mir.« Sie räusperte sich. »Ich bin wirklich keine Trinkerin. Ich rate auch den Patienten davon ab, Alkohol zu sich zu nehmen, aber manchmal gibt es Situationen im Leben, in denen man einfach einen Schluck braucht. Sie verstehen?«
    »Und ob.«
    »Trinken Sie auch ein Glas mit?«
    »Nein, sehr freundlich, danke. Ich beschäftigte mich oft genug mit diesen Fällen, Mrs. Quinn.«
    »Sicher, das muß wohl so sein.« Sie hatte in das Fach eines schmalen Schranks hineingegriffen und holte eine Flasche Brandy hervor.
    Auch ein Glas stand bereit. Das aber nahm sie nicht. Sie trank direkt aus der Flasche.
    Suko schaute ihr dabei zu und er überlegte dabei, wo sich Lalibelas Geist wohl verborgen hatte. Bestimmt war er auf der Suche nach einem neuen Körper.
    Menschen gab es viele hier in Lauder. Er brauchte eigentlich nur zuzugreifen.
    Trotzdem wollte sich Suko an diesen Gedanken nicht gewöhnen.
    Ihm war ein ganz bestimmter Verdacht gekommen, und der machte ihm Angst. Um ihm allerdings nachzugehen, durfte er nicht länger hier im Haus bleiben, sondern mußte es verlassen…
    ***
    Zwei Hände hatten sich unter meine Schultern geschoben, den Körper angehoben, aber nicht auf die Beine gestellt. Ich war in einer Schräglage geblieben und wurde weggeschleift!
    Das bekam ich alles mit, aber ich konnte nichts tun, um den Mann zu unterstützen, der dabei war, mich aus der Kirche zu schleifen. Ich blieb einfach passiv. Die Vergangenheit war einfach zu hart gewesen und hatte mich viel Kraft gekostet.
    Eines war jedoch wichtig.
    Ich lebte noch.
    Und mein Schwert war wieder zurück in seine alte Stellung geglitten. Auch beim Schleifen über den Boden behinderte es mich nicht.
    Gerade die Erinnerung an das Schwert brachte meine Gedanken wieder in Schwung. Ich hätte die Auseinandersetzung wohl verloren, wenn nicht plötzlich jemand eingegriffen hätte. Nicht körperlich, nicht durch einen Kampf, sondern allein durch Worte.
    Es mußte etwas an mir gewesen sein, das eben dazu geführt hatte.
    Ich als Person war es bestimmt nicht, und so dachte ich automatisch an das Schwert des Salomo.
    Der Gedanke zuckte nur kurz durch mein Gehirn, denn die normalen und sichtbaren Einflüsse waren stärker. Ich hatte mich entspannen können, vieles war von mir abgefallen, das mich unter Kontrolle gehalten hatte, und so spürte ich jetzt, daß ich körperlich nicht unbeschadet aus dieser Auseinandersetzung gekommen war.
    Nicht nur der Kopf tat mir weh. Die Schultern, die Beine und der Rücken ebenfalls. Dort hatten mich die Schläge und Tritte getroffen, aber es war wohl nichts gebrochen. Ein paar blaue Flecken würden mich ein paar Wochen begleiten. Das aber war nicht schlimm.
    Mein Helfer schleppte mich nicht zum normalen Ausgang, sondern dorthin, wo ich die Kirche betreten hatte. Eben zu der schmalen Tür, die der Mann öffnen mußte. Für einen Moment ließ er mich deshalb auf dem kalten Boden liegen.
    Das tat mir gut. Ich starrte in die Höhe, da ich auf dem Rücken lag.
    Die Weihrauchschwaden hatten sich verflüchtigt, so daß ich die Decke erkennen konnte.
    Sie malte sich weit über meinem Gesicht als ein grauer Schatten ab, als trauerte der Himmel über mein Schicksal. Ich dachte an die Bundeslade, an die ich schon so nahe herangekommen war. Ich war sogar dagegen geprallt. Es hatte ein erster Kontakt stattgefunden, aber mein großer Traum hatte sich trotzdem nicht erfüllt. Sie war nach wie vor bedeckt. Mir war es nicht gelungen, auch nur einen winzigen Zipfel des Geheimnisses zu lüften.
    Was tun? Noch einmal zurückgehen. Dazu mußte ich mich aufraffen, und das würde ich auch schaffen. Der plötzliche Gedanke daran hatte mich elektrisiert. Es gelang mir, die eigene Schwäche zu überwinden, und so drehte ich mich auf die linke Seite, um

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