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1009 - Kometen-Geister

1009 - Kometen-Geister

Titel: 1009 - Kometen-Geister Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sah auch, wie sie im Laufen erschlaffte. Carol Simmons fand einfach nicht mehr die Kraft, die Beine immer wieder anzuheben, wie es sich gehört hätte. So kam es, wie es kommen mußte.
    Plötzlich verlor sie die Balance, fiel über die eigenen Füße und landete am Soden.
    Ich lief nicht hin, um ihr aufzuhelfen, denn ich hatte etwas gerochen. In der letzten Zeit war mir der Brandgeruch nicht mehr aufgefallen, das aber hatte sich nun geändert.
    Wieder trieb er an meine Nase heran und drang ätzend in die Nasenlöcher.
    Ich starrte Brian an.
    Er brannte!
    Nein, er kokelte, denn aus seinen Nasenlöchern, aus den Ohren und sogar aus den Poren drangen die zitternden Rauchfinger, die sich in die Luft drehten.
    Dieser verfluchte Drake war auf seine Art und Weise dabei, den Körper zu verlassen. Er würde auch nicht auf ein Kind Rücksicht nehmen, sondern nur Asche hinterlassen.
    »Mein Kind!« brüllte Carol.
    Dieser verzweifelte Ruf erreichte mich wie der harte Schlag einer Lederpeitsche.
    Ich sprang auf Brian zu.
    Aber diesmal mit dem Kreuz!
    ***
    Brian und ich prallten so wuchtig zusammen, daß ich ihn beinahe umgerissen hätte. Im letzten Augenblick hielt ich ihn mit der linken Hand fest, und ich spürte auch, wie stark er zitterte. Aber ich ließ ihn nicht los, ich brauchte ihn noch, auch wenn sich sein Körper innerlich verändert hatte.
    Er brannte. Er war warm. Der Rauch wehte zitternd zwischen unseren Gesichtern. Viel Distanz gab es nicht. Ich sah direkt in die Augen des Jungen, aber sie gehörten einem anderen, einem Erwachsenen, einer alten Person mit einem bestimmten Wissen.
    Das war Drake.
    Das war der Veränderte, und ich wollte ihn aus dem Jungen heraustreiben, ähnlich wie es ein Exorzist mit irgendwelchen besessenen Menschen probierte.
    Brian lag in meinem linken Arm. Damit stützte ich ihn ab und legte das Kreuz auf sein Gesicht.
    Das genau war der alles entscheidende Moment. Ich wartete darauf, daß mein Kreuz aufgleiste und sein helles, wundersames Licht ausstrahlte, damit das Böse zerstört werden konnte.
    Nein, das geschah nicht.
    Das Kreuz blieb wie es war. Vielleicht verdunkelte es sich ein wenig, aber es half mir nicht so, wie ich es gewohnt war. Und doch ließ es mich nicht im Stich, denn es war wandelbar und griff auf seine Art und Weise ein.
    Helleres Licht umflorte plötzlich die Rauchschwaden, die noch immer aus dem Jungen hervordrangen. Für mich sah der Rauch brennend aus oder leuchtend.
    Jeder einzelne Rauchfaden bekam das Licht zu spüren und wurde von ihm nachgemalt. Ich schaute zu, wie der Rauch in die Höhe trieb und immer stärker Brians Körper verließ.
    Das Gesicht des Jungen entspannte sich dabei. Der andere Ausdruck verlor sich. Ich schöpfte wieder Hoffnung, aber ich ließ den kleinen Freund nicht los.
    Über ihn verteilte sich der Rauch. Er hatte sich verdichtet, und aus ihm hatte sich tatsächlich ein Gesicht gebildet. Eine schreckliche Fratze war entstanden. Das Maul wuchs schief in diesem Gesicht, aber es war auch weit geöffnet und erinnerte mich an eine wie zum letzten Schrei geöffnete Mundhöhle.
    Dazu gehörte auch ein Gesicht, denn dieses Oval war darin integriert. Ein schreckliches Gesicht, das nicht mehr nur aus Rauch bestand, sondern sich füllte.
    Es war eine Farbe entstanden. Ein dunkles, aber auch feuriges Violett. Es zitterte, dann bewegte es sich hektisch, und wenig später schlugen Flammen aus ihm hervor.
    Kaltes Feuer.
    Das Feuer des Lichts, das die Magie meines Kreuzes tatsächlich entfacht hatte.
    Ich stand da, staunte und war froh, denn dieses schreckliche Gesicht, das nicht mal einen Körper hatte, schob sich vor mir in die Höhe. Eine Fratze, die jetzt aus Rauch und Flammen bestand, sich noch weiter in die Luft drehte und wenig später im kalten Feuer regelrecht zerrissen wurde, so daß nichts mehr zurückblieb.
    Weder Asche noch Rauch.
    Jetzt war auch der letzte der Verfluchten endgültig vergangen und würde nicht mehr zurückkehren.
    Einer jedoch war wieder zu einem normalen zehnjährigen Jungen geworden. Brian Simmons, der noch immer in meinen Armen lag und mich anschaute wie jemand, der gar nichts mehr begriff.
    »Okay, Brian?«
    »Wieso? Was denn?«
    Ich drehte mich und drehte ihn mit. »Da wartet jemand auf dich«, sagte ich und zeigte auf seine Mutter.
    Carol Simmons konnte nicht reden. Sie stand nur da, schaute, schüttelte und weinte.
    Ich drückte ihr Brian in die Arme und ging dann dorthin, wo der Sheriff lag. Endlich konnte ich mich um ihn

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