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101 - Der Seelensauger

101 - Der Seelensauger

Titel: 101 - Der Seelensauger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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fühlte mich allem Bösen stark verbunden und hatte eine Laufbahn eingeschlagen, die vor kurzem für mich noch undenkbar gewesen wäre: Ich hatte den Gangsterboß Guy La Cava entmachtet und dessen Organisation übernommen.
    Das Unmögliche war geschehen: Tony Ballard war zum Gangsterboß geworden!
    Crondall Street… East Road… Buttesland Street… Wir fuhren Karussell. Old Street… Vor mir tauchte wieder die Kingsland Road auf, doch diesmal bog ich nicht links ab, sondern rechts, und sofort wieder rechts.
    Ich schlug mit meinem schwarzen Rover mehrere blitzschnelle Haken, aber der Mann, der den Verfolgerwagen lenkte, war verdammt gut. Marbu ließ mein Blut im Zorn aufwallen.
    »Na warte, Peckinpah!« schrie ich gegen die Windschutzscheibe. »Das wirst du mir büßen!«
    Ich durchraste zweimal den Finsbury Circus und ließ mein Fahrzeug dann auf die Liverpool Street zuschießen. Autofahrer hupten empört, doch ich lachte nur darüber.
    Ich jagte den Rover auf eine Parkgarage zu und tauchte dort in einer Parklücke unter. Rasch schaltete ich den Motor ab und ließ mich zur Seite fallen, damit mich die Detektive nicht sehen konnten.
    Ich hörte sie kommen. Die Reifen ihres Wagens quietschten auf der asphaltierten Abfahrt. Sie fuhren langsam durch die einzelnen Parksektoren.
    Als sie sich weit genug von meiner Position entfernt hatten, verließ ich die Garage wieder, und ein kaltes Grinsen umspielte meine Lippen. Ich war meine Verfolger los.
    Ich freute mich auf meinen einstigen Partner Peckinpah - aber anders, als es ihm lieb sein konnte. Ich würde ihn nicht mit Samthandschuhen anfassen. Der Mann, mit dem mich eine sehr lange Freundschaft verbunden hatte, sollte mich von meiner übelsten Seite kennenlernen.
    Ich hatte nämlich den Entschluß gefaßt, ihn zu kidnappen und einhundert Millionen Pfund Sterling Lösegeld für ihn zu verlangen. Ich wollte Guy La Cava und seinen Männern zeigen, daß ich Großes zu leisten imstande war.
    Wir würden das Geld kriegen, daran zweifelte ich nicht, aber ich war nicht sicher, ob Marbu den Industriellen hinterher am Leben lassen würde, denn Tucker Peckinpah war ein erklärter Feind der Hölle, und Marbu war eine Höllenkraft.
    Sie würde es sich wohl kaum entgehen lassen, diesen schwerreichen Feind unschädlich zu machen.
    ***
    Marya war so geschockt, daß sie sich nicht bewegen konnte. Der unheimliche Alte konnte kein Mensch sein! Sie hatte panische Angst vor ihm.
    Er grinste sie an, den Mund mit den grauenerregenden spitzen Hauern halb geöffnet. »Du brauchst dich vor mir nicht zu fürchten«, log er.
    »Wer… sind… Sie?« stammelte Marya, während ihr Herz wie verrückt gegen die Rippen schlug.
    »Ich heiße Yappoo«, sagte der Dämon. Er konnte ihr seinen Namen getrost verraten. Sie würde keine Zeit mehr finden, ihn zu verraten. Tote reden nicht.
    »Sind Sie durch das Fenster eingestiegen?« fragte Marya mit belegter Stimme.
    Yappoo ging gar nicht auf die Frage ein. »Ich bin gekommen, um dich fortzuholen«, sagte er statt dessen.
    Marya schluckte trocken. »Mich… fortzuholen? Wohin?« Sie blickte an Yappoo vorbei zur Tür. Würde es ihr gelingen, diese zu erreichen?
    »Du kommst mit zu mir«, sagte der Dämon.
    »Aber… ich will nicht fortgehen…«
    Yappoo lachte rauh. »Ich frage dich nicht. Ich befehle dir, mich zu begleiten!«
    Marya dachte, es mit einem Verrückten zu tun zu haben. Sie fragte sich, woher der weißhaarige Alte kam. Sie hatte ihn im Dorf noch nie gesehen.
    Er streckte ihr die Hand entgegen. »Komm!« sagte er mit einer Stimme, die keinen Widerspruch duldete.
    Sie sah die schrecklichen Krallen an seinen Fingern und schüttelte verstört den Kopf. »Nein… Ich werde nicht… Ich will nicht…«, kam es stockend über ihre Lippen.
    Von den gelb leuchtenden Augen des Alten ging eine zwingende Kraft aus. »Ich sagte: komm!« knurrte Yappoo ungeduldig.
    Marya riß sich von seinem Anblick los. Sie spürte, daß sie sich wieder bewegen konnte. Die Lähmung war aus ihren Gliedern gewichen. Sogleich raffte sie all ihren Mut zusammen und gab dem Dämon mit beiden Händen einen Stoß.
    Sie traf seine knöcherne Brust, schlug die Hand nach unten, die er ihr entgegengestreckt hatte, und wollte fluchtartig ihr Zimmer verlassen, doch kaum hatte sie einen Schritt gemacht, da packte Yappoo sie hart und warf sie gegen die Wand.
    Wieder knurrte er, und er schien in seiner Wut noch häßlicher zu werden. Marya schrie vor Schmerz auf. Ihr hübsches Gesicht verzerrte

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