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101 - Schiffbrüchige des Universums

101 - Schiffbrüchige des Universums

Titel: 101 - Schiffbrüchige des Universums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Zybell
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»Quart'ol hat es immerhin auch geschafft, seinen Assistenten aus den Fängen der Daa'muren zu befreien. Aber darüber sollten wir in einer gesonderten Runde beraten.«
    »Wir haben hier einen Entwurf für ein Abkommen.« Sir Leonard überreichte dem General einen Speicherkristall. »Es geht im Wesentlichen um die Regelung des Militärischen Beistandes, um den Austausch von Informationen… und um gewisse Bedingungen.«
    »Gewisse Bedingungen?« Crow runzelte die Stirn, während er den Datenträger an seinen Adjutanten weiterreichte.
    »Sie müssen Ihre genetisch manipulierten Mordmaschinen von allen Fronten zurückziehen«, ließ Matt die Katze aus dem Sack. »Die Flotten und Heere der Nord- und Ostmänner gehören fortan zu den Bündniseinheiten, kämpfen ausschließlich gegen die Daa'muren und unterstehen einem gemeinsamen Kommando. Anderenfalls musste ich unsere Verhandlungen als gescheitert betrachten.«
    Crows Lider verengten sich. Sein lauernder Blick hing noch drei Sekunden an Matthew Drax, bevor er sich umdrehte und gefolgt von seinen Begleitern zum Nixon-Panzer ging.
    »Ihre diplomatische Ausbildung lässt zu wünschen übrig«, knurrte Gabriel.
    »Ich habe keine. Und hätte ich eine, wäre der unausweichliche Krieg gegen die Daa'muren genau der richtige Anlass, sie zu vergessen.«
    »Spätestens heute Abend wissen wir, ob Crow das genau so sieht«, sagte Sir Leonard.
    ***
    Smythe bekam, was er wollte: eine wasserfreie, mit Luft gefüllte und gut ausgeleuchtete Grotte in den oberen Regionen der Wandler-Zentrale, Kleider – und eine Energiequelle. Wie sonst sollte er den Bordrechner dieses russischen Panzers knacken?
    Und was für eine Energiequelle: der Trilithium-Kristall aus dem Tauchpanzer! Als Smythe erkannt hatte, dass sie das Wrack des Panzers, mit dem Lynne und er hierher gekommen waren, noch immer aufbewahrten, hatte es in seinem genialen Verstand – manche hätten ihn auch schlicht als durchgedreht bezeichnet – KLICK gemacht. Er lachte sich ins Fäustchen, als die Daa'muren die Pilotensitze und eine Pritsche in die Grotte brachten, die er zu seiner Bequemlichkeit gefordert hatte.
    Allerdings bekam er auch zwei Dinge, die er nicht gefordert hatte und niemals gefordert hätte: Liob'lan'taraasis in weiblicher Menschengestalt stand oder saß die ganze Zeit neben ihm, während er arbeitete. Und… Lynne Crow. Seit man sie aus ihrem Dämmerzustand geweckt hatte, hockte sie in einem der Sessel und jammerte ihm die Ohren voll. Smythe versuchte sie zu ignorieren, so gut er konnte. Es wäre ihm lieber gewesen, man hätte sie in der Zelle gelassen.
    Der ausgebaute Bordrechner des AMOT spuckte Massen von Daten aus. Lauter Dinge, die auch Smythe brennend interessierten: Informationen über unterirdische Städte der sogenannten Russischen Bunkerliga, Lagekarten von Schnaps-, Waffen-, und Materiallagern in irgendwelchen Ruinenstädten, Namen von Offizieren und Regierungsmitgliedern, Bevölkerungsstatistiken, die Lage gewisser Bergpässe, fischreicher Seen, Hirntransplantationsverfahren, Außenstellen der Bunkerliga am Schwarzen Meer und in den Ruinen Helsinkis, und so weiter.
    Taraasis las alles mit; in seinen Gedanken. Irgendwann schien sie satt von den Daten zu sein. Jedenfalls verschwand sie aus dem Lichtkegel der Kristallbeleuchtung und kletterte in die Tiefen der Grotte. Smythe hörte Wasser plätschern.
    Wenig später plätscherte es wieder. Schritte scharrten aus der Dunkelheit. Vier Daa'muren traten ins Licht. Ihre Silberschuppenleiber dampften. Sie packten den Bordrechner, trugen ihn ins Wasser und tauchten mit ihm davon.
    Smythe zögerte keinen Augenblick. Er trat zu dem leeren Pilotensessel und nestelte an der Lehne herum. Es dauerte ein paar Sekunden, bis er das Notfall-Fach geöffnet hatte. Darin fand er, wie erwartet, eine Sauerstoff-Patrone mit Mundstück.
    Lynne Crow schreckte aus ihrer Jammer-Liturgie hoch.
    Verblüfft sah sie zu, wie Smythe die Anzeige der Patrone überprüfte und die Schutzfolie vom Mundstück abzog.
    »Jacob«, hauchte sie, »das ist ja großartig! Wir werden hier raus kommen!« Gleichzeitig begann sie an dem Öffnungsmechanismus ihrer Lehne herumzudrücken.
    Professor Dr. Smythe schnappte sich die zweite Notfall-Patrone, als der Deckel aufsprang. »Sorry, Lynne, aber ich brauche beide«, sagte er.
    Sie starrte ihn ungläubig an. »Du… du willst mich…«
    Er nahm ihr Kinn in die Hand und lächelte sie mit seinen Glubschaugen an. »Aber nein, mein Liebes«, sagte er

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