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101 - Schiffbrüchige des Universums

101 - Schiffbrüchige des Universums

Titel: 101 - Schiffbrüchige des Universums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Zybell
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setzen. Auch Dakota Watonga weiß nichts von dem Sprengstoff in seinem Körper…«
    Jetzt sprangen auch Matt und Sir Leonard auf. »Was?!«, brüllten sie fast gleichzeitig.
    Crow hob beschwichtigend die Handflächen. »Es tut mir Leid. Ein Missverständnis, unter falschen Voraussetzungen entstanden. Wir können alles noch klären, nur…« Wieder senkte er die Stimme. »Nur müssen wir jetzt sehr schnell in ihren Tank steigen und so viel Entfernung wie möglich zwischen uns und den Jungen bringen. Wir haben noch knapp drei Minuten Zeit…«
    Matt und der Prime fuhren herum, starrten Dakoo an. Der beachtete sie gar nicht, spähte dem Nixon hinterher. Der WCA-Panzer pflügte in knapp dreihundert Meter Entfernung zwischen Strand und Luftkissenboot durch die Wellen.
    »In den EWAT!«, brüllte Sir Leonard. »Sofort!«
    Crow stieß das Grillrost um, als er zum Schott stürmte, Matt stand wie festgewachsen. Aruula zog das Schwert; eine hilflose Geste.
    Dakoo aber knöpfte seinen Mantel auf.
    Als wäre er gegen eine Glaswand gerannt, blieb Crow stehen – ein Blutfleck breitete sich auf Dakoos Hemd über dem rechten Rippenbogen aus. Der Rebell öffnete auch das Hemd und riss sich den blutgetränkten Verband von der Wunde. Sie war nur notdürftig zusammengeflickt.
    »Er hat den Sprengstoff…!« Crow schrie. »Wo ist er, wo ist die Bombe…?!«
    Aufreizend langsam drehte Dakoo sich um und deutete auf den von Wogen umspülten Nixon-Panzer.
    »Scheißkerl!«, brüllte Crow. »Mein Schiff! Ich muss funken…« Er stolperte über eine Kiste mit Fisch, rappelte sich auf, kletterte ins Schott. »Ich brauche ein Funkgerät! Schnell!«
    Matt und Armadie folgten ihm ins Cockpit. Dort griff der Major zum Mikrofon. »Scout I an Major Rhineguard, kommen!«
    Sekunden vergingen, die sich zu Ewigkeiten dehnten.
    »Was gibt es, Scout I?«, schnarrte dann Vince Rhineguards Stimme aus dem Lautsprecher. Armadie reichte dem General das Mikro. Matt beobachtete, wie dessen Kehlkopf auf und ab tanzte und sein Brustkorb sich dehnte.
    »Crow hier. Hören Sie genau zu, Major. Wir haben keine Zeit für Erklärungen.« Schlagartig kehrte es zurück, das Eis. In Crows Stimme, in seine Augen. Matts Nackenhaar richtete sich auf.
    »Ja, Sir.«
    »Nehmen Sie Kurs auf die Spitze der Landzunge, Major. Maximale Geschwindigkeit. Fixieren Sie Steuer und Antrieb, und dann verlassen Sie den Panzer. Alle!«
    »Äh, Sir, ich bin mir nicht sicher, ob –«
    »Das war ein Befehl, verdammt!«, brüllte Crow ihn nieder.
    »Befolgen Sie ihn, Soldat! Und das so schnell wie möglich!«
    »Aye, Sir!«
    Crow ließ sich in den Pilotensessel fallen. Mit dem Ärmel wischte er sich den Schweiß von der Stirn. »Eine Minute noch, vielleicht anderthalb«, ächzte er.
    Matt wankte zum Schott und sprang ins Freie. Der Nixon hielt jetzt Kurs auf die Spitze der Landzunge. Man konnte sehen, wie die Besatzung von Bord sprang, der hochgewachsene schwarze Major als Letzter. Ein knappe Minute später verschwand der Amphibienpanzer hinter den Felsen.
    Matt sah kurz zu Dakoo. Wut und Bewunderung kämpften in seiner Brust miteinander. Die Bernsteinaugen des Jüngeren versprühten beides, Hass und Triumph, und um seine Lippen spielte ein Grinsen.
    Ein paar Sekunden später dann die Detonation. Auf der anderen Seite der Bucht schoss eine Feuersäule in den Himmel.
    Die Druckwelle schob das Luftkissenboot zur Hälfte von der Sandbank, schüttelte den EWAT durch und schleuderte das Zelt und die Menschen am Strand zu Boden…
    ***
    Als ihn die Brandung ans Ufer spülte, drehte sich Jacob Smythe auf den Rücken und blieb zunächst vollkommen erschöpft liegen. Die monatelange Gefangenschaft in dem verdammten Lichtkerker hatte an seiner Kondition und Muskelsubstanz gezehrt.
    Dampfschwaden verhüllten ihm den Himmel. Es war sehr warm.
    Er bohrte den Hinterkopf in den nassen Sand, sah eine Steilklippe. Er wandte den Kopf nach rechts: eine hohe Wand aus Baumstämmen in fast einer Meile Entfernung. Er drehte den Kopf nach links: die gleiche Art Palisade in vielleicht vierhundert Metern Entfernung. Er drehte sich und setzte sich auf. Hinter ihm rauschte die Brandung.
    Eine Zeitlang saß er so, allein mit Atemschöpfen beschäftigt. Jetzt fiel ihm auf, wie zerwühlt der Sandstrand war. Aus allen Richtungen führten tiefe Schleifspuren ins Wasser. Von links näherte sich eine dürre Gestalt in seltsam stelzendem Schritt. Hinter ihr, in der Palisade stand ein breites Tor offen.
    Smythe fühlte sich zu

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