Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1010 - Der Computermensch

Titel: 1010 - Der Computermensch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
lange, bis sie eine Gegenwehr starten. Überlege einmal! Während der ganzen Vorbereitungszeit für die Operation und auch während des Eingriffs in die Gehirnregion geschah nichts. Sie haben es nicht bemerkt. Sie können deine Gedanken nicht oder noch nicht kontrollieren.
    Ihre Reaktionszeit ist zu groß."
    „Na, und?" Marcel Boulmeester war kurz vor dem Zusammenbruch.
    „Wir haben noch eine Chance, Marcel. Wir müssen überraschend zuschlagen und schnell handeln. Ist dir das klar?"
    „Wahrscheinlich ist schon das ganze Labor von den Brutzellen verseucht", antwortete er. Dabei sprach er mehr zu sich selbst als zu Adelaie. „Oder schon das ganze Institut oder ganz Terrania. Es ist zu Ende. Ist dir das klar?"
    Sie ging nervös ein paar Schritte auf und ab. „Soll ich Alarm schlagen? Oder wollen wir noch einen Versuch starten?"
    „Ich verstehe immer Versuch", brüllte er unbeherrscht los. „Was für ein Versuch?"
    „Franzlins Polizisten", sagte Adelaie hart. „Sie sind vielleicht noch nicht das Endprodukt der Entwicklung, aber sie sind besser als die erste Generation. Und sie sind noch nicht am eigentlichen Objekt erprobt worden."
    Wieder schlug Boulmeesters Stimmung um. „Natürlich, Adelaie. Das ist die Lösung.
    Ich fühle mich nicht gut. Die fehlgeschlagene Operation zeigt noch ein paar Nachwirkungen. Außerdem müssen wir uns beeilen. In einer Stunde kommt die nächste Schicht. Wenn sie sehen, daß das Labor verschlossen ist, schlagen sie Alarm."
    „In Ordnung, Marcel. Warte hier. Ich gehe in Franzlins Labor und hole einen Container mit Polizeizellen. Ich spritze sie dir direkt in den Blutkreislauf. Es wird klappen."
    Für einen Moment wurde sie abgelenkt, denn wieder spürte sie den stechenden Schmerz in der Herzgegend.
    Dann faßte sie sich wieder und entriegelte einen Eingang des Labors.
    Sie hatte Glück, denn niemand kreuzte ihren Weg. In Franzlins Labor arbeiteten vier Personen. Es gab keine Schwierigkeiten, als sie den Container mit den Polizeicomputerzellen verlangte, denn sie behauptete, daß der Chef sie angefordert habe.
    Sie eilte zurück und wäre beinahe mit einem Reinigungsroboter zusammengestoßen, der in dieser frühen Morgenstunde die Gänge des Instituts säuberte. Den Behälter mit den Polizeicomputerzellen hielt sie fest unter den Arm gepreßt.
    Der erste Fehlschlag, den sie erlebte, trat ein, als sie wieder im Labor ankam. Der Eingang ließ sich nicht öffnen. Zuerst glaubte sie, daß sie sich in der Tür geirrt hatte. Aber nachdem sie sich vergewissert hatte, schied diese Möglichkeit aus.
    Es gab nur einen Grund für die verriegelte Tür. Marcel Boulmeester mußte es veranlaßt haben.
    Sie stürzte in heftige Zweifel. Vertraute er ihr nicht? Die Möglichkeit bestand durchaus, denn schließlich war sie gegen seinen Willen im Institut geblieben und hatte sich im Labor versteckt.
    Die andere Möglichkeit war viel schwerwiegender. Es konnte sein, daß die Zellcomputersysteme die volle Kontrolle über den Mann übernommen hatten und die Verriegelung von ihnen ausging.
    Das bedeutete, daß sie endgültig Alarm schlagen mußte.
    Noch während sie sich mit diesen Gedanken vertraut machte, öffnete sich der Eingang.
    Marcel Boulmeester stand in dem Türrahmen. Er wirkte ausgeruht und selbstsicher.
    „Ich habe auf dich gewartet, Adelaie", sagte er. „Warum hat es so lange gedauert?"
    Sie stutzte einen Moment. Dann aber beschloß sie, nichts von der verriegelten Tür zu erwähnen. Sie durften keine Zeit verlieren.
    Boulmeester setzte sich auf einen Stuhl, während Adelaie die Infusion der Polizeicomputerzellen vorbereitete. Sie wählte eine herkömmliche einfache Spritze, weil sie keinem der automatisch und positronisch gesteuerten Geräte vertrauen konnte.
    Über mikroskopisch kleine Schleusen drang die kaum noch sichtbare Nadel in den Behälter der Zellen ein. Gleichzeitig wurde eine harmlose Salzlösung in den Behälter der Spritze gepumpt. Sie diente als Trägermittel für die winzigen Zellen.
    „Beeil dich", sagte Boulmeester. „Ich habe ein ungutes Gefühl."
    Sie kam auf ihn zu. „Mach deine Arme frei."
    Er rollte die Ärmel seines Hemdes hoch.
    „Es kann losgehen." Sein Atem ging schwer.
    Sie setzte die Spritze an und schob sie sanft in seine Armbeuge. Der Daumen drückte auf das Tubenende. Die Hälfte des Inhalts verschwand in Boulmeesters Körper.
    Adelaie zog die Spritze heraus und setzte sie an dem anderen Arm an. Im gleichen Moment hatte sie ein Gefühl, als ob ihr das

Weitere Kostenlose Bücher