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1010 - Der Computermensch

Titel: 1010 - Der Computermensch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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die Küche. Gähnend betätigte er die Tasten der Roboteinrichtungen.
    „Deine Küche gefällt mir nicht", sagte Adelaie. „Man kann nichts selbst machen. Bei mir zu Hause war so etwas verpönt."
    Wieder zuckte der Mann nur mit den Schultern. „Ich weiß. Aber für einen Alleinstehenden ist sie ganz praktisch. Ich habe weder die Zeit, noch die Lust, mir nach Art der Menschen von heute etwas selbst zu mixen. Wenn du dich dazu entschließen wirst, für immer bei mir zu bleiben, können wir das ja ändern."
    Adelaie erwiderte nichts. Schweigend legte sie die Speisen und Getränke aus den Automaten auf den Tisch.
    „Soll ich dir mehr von Quiupu erzählen?" fragte Mortimer.
    Sie nickte.
    „Er hat in einem der Untergeschosse ein eigenes Labor erhalten. Was er dort experimentiert, weiß ich nicht. Ein Bekannter aus der 34. Etage meint, daß die LFT oder Rhodan oder beide Quiupu überwachen. Wahrscheinlich traut man ihm nicht."
    „Und warum dieses Geheul?" Adelaie stellte naserümpfend die Tasse mit dem synthetischen Kaffee zurück.
    „Keine Ahnung. Man erzählt sich, daß Quiupu noch eine Reihe anderer sonderbarer Verhaltensweisen an den Tag legt. Soll Rhodan sich den Kopf darüber zerbrechen.
    Wozu haben wir ihn schließlich."
    „Rhodan. Meine Eltern haben mir von ihm erzählt. Ist er wirklich unsterblich?"
    „Du kannst alle Informationen über ihn von der Terra-Info abrufen. Natürlich keine sehr persönlichen Dinge. Aber er und sein Leben, sein Zellaktivator, seine engsten Freunde und Mitarbeiter, das alles ist kein Geheimnis. Vielleicht hält man ihn auf einer verschlafenen Kolonialwelt am Rand der Milchstraße für eine Märchenfigur. Für uns ist er sehr real. Und wir sind froh, daß wir ihn haben."
    Sie aßen eine Weile schweigend.
    „Wann sind wir bei deinem Chef gemeldet?" fragte Adelaie schließlich. „Ob er eine ungeübte Laborantin wie mich überhaupt brauchen wird?"
    „Marcel Boulmeester sucht dringend Mitarbeiter. Sein Team umfaßt nur 31 Personen.
    Die meisten von ihnen wollen täglich nur drei oder vier Stunden arbeiten. Er hat aber einen Auftrag von der LFT, der sehr dringend ist. Deswegen sucht er Mitarbeiter." Er schob den Teller zurück. „Wir sind für 9 Uhr angemeldet. Es würde sich gut machen, wenn du ihm sagst, daß du auch sechs oder mehr Stunden täglich arbeiten willst."
    „Wenn mir die Arbeit Spaß macht, soll es nicht daran liegen."
    „Wer hat das nicht?" Wieder begleitete ein Schulterzucken Mortimers Worte. „Ich könnte mir übrigens gut vorstellen, daß du dich mit Boulmeester gut verstehen wirst. Du weißt ja, daß er Kybernetiker ist. Einer der führenden Köpfe in Terrania. Sein großes Hobby ist die Wildschweinjagd. Er hat da eine spezielle Jagdzone in Mitteleuropa. Du hast mir ja erzählt, daß du auch gern jagen gehst."
    Adelaie nickte stumm. Ihre Gedanken gingen um drei Monate zurück, als sie während eines Urlaubs auf der Venus Mortimer Skand kennen gelernt hatte. Der Mann war ihr nicht unsympathisch, aber sie fragte sich noch jetzt, warum sie seiner Aufforderung gefolgt war und ihn in Terrania besucht hatte. Er wollte wohl, daß sie für längere Zeit oder gar für immer bei ihm bleiben sollte. Doch dafür kannten sie sich einander noch zu wenig.
    Oder war es nur das Reizwort Terrania gewesen, das sie angelockt hatte?
    Zu Hause auf ihrer kleinen und unbedeutenden Welt nahe dem Milchstraßenzentrum erzählte man sich, daß in Terrania das Herz der Galaxis schlüge. Und wenn man fragte, was dieses Herz sei, so erklangen ehrfurchtsvoll die Worte: die Kosmische Hanse, die LFT und ... der Terraner. Rhodan.
    Und wenn man weiter fragte, so erzählten die Alten von geheimnisvollen Mächten, die die Geschicke der Völker der Milchstraße beeinflußten.
    Adelaie schüttelte die Gedanken ab. Sie mußte hier erst einmal Fuß fassen und eine Arbeit finden. Sie war noch jung, gerade 22 Jahre alt. Auch ihr Verhältnis zu Mortimer würde sich klären, egal wie.
    Sie stand auf, während Mortimer sie genau beobachtete.
    „Ich mache mich jetzt fertig für den Besuch bei deinem Chef. Wenn du nichts dagegen hast, so gehen wir zu Fuß."
    „Zu Fuß?" fragte der Mann gedehnt. „Wir haben eine perfekt funktionierende Rohrbahn und dazu Laufbänder und die LFT-Taxis. Ich habe mein Monatskontingent noch nicht angerührt."
    „Ich möchte etwas von Terrania sehen. Wir haben doch Zeit genug."
    „Von mir aus." Wieder zuckte Mortimer mit den Schultern.
    Nach einer Pause fügte er hinzu:

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