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102 - Die Gottesanbeterin

102 - Die Gottesanbeterin

Titel: 102 - Die Gottesanbeterin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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wichtigen Ausscheidungskampf bestreiten sollen.
    „Wir nehmen ihn mit", sagte Isogai Taketsura. „Sein Wagen soll hier stehenbleiben." Und leise fügte er hinzu: „Ich werde ihn der Jikininki als Geschenk geben. Sie soll ihn fressen."

    Dorian sah das Aufblitzen des Mündungsfeuers. Das Krachen des Schusses verwandelte sich in das schrille Jaulen eines Querschlägers. Dann wirbelte der Polizist mit der Pistole durch die Luft. Er krachte auf den Boden und blieb liegen.
    Dorian spürte eine leichte Berührung, und dann ging mit ihm und auch mit Unga eine Veränderung vor. Sie befanden sich in einem anderen Zeitablauf. Die beiden Männer sahen Coco Zamis vor sich, die Ungas Schwert in der Hand hielt.
    Mit der flachen Seite dieses Schwertes hatte sie die Kugel abgelenkt, die den Dämonenkiller ohne Zweifel zumindest schwer verletzt hätte. Die Schwertklinge zeigte nicht einmal eine Schramme. Coco beherrschte die Spezialität der Familie Zamis in Vollendung. Sie konnte auf magische Weise die Zeit kontrollieren und sich und auch einige andere in einen schnelleren oder langsameren Zeitablauf versetzen. In der Regel wählte sie den schnelleren. Dann bewegte Coco sich so schnell, daß sie von Menschen im normalen Zeitablauf nicht gesehen werden konnte. Diese wiederum standen für sie völlig still. Im schnelleren Zeitablauf konnte Coco sogar eine abgeschossene Kugel langsam dahinschweben sehen.
    So war es auch diesmal. Coco hatte das Schwert vor die Kugel gehalten und sie in eine andere Richtung gelenkt. „Wo kommst du her, Coco?" fragte Dorian.
    „Abi Flindt hat seine Ohren überall", sagte die hübsche schwarze Frau. „Er sagte mir heute nacht, daß ihr verhaftet und in dieses Gefängnis gebracht worden seid. Eigentlich wollte ich erst im Laufe des Tages kommen und euch besuchen, aber etwas ließ mir keine Ruhe - ein Gefühl, eine Vorahnung. Ich schlief schlecht und war schon ganz früh wieder wach. Da kam ich her."
    Dorian wußte, daß Cocos Intuitionen verblüffend waren. Manchmal schien es, als hätte sie einen sechsten Sinn, mit dem sie dämonische und magische Einflüsse witterte.
    „Ein Glück, daß du gekommen bist, Coco", sagte der Dämonenkiller. „Du hast mir das Leben gerettet. Ich danke dir. Warst du schon hier, als Tomotada in der Zelle mit uns sprach?"
    „Nein, ich kam erst später. Als das Gefängnistor geöffnet wurde, um Polizisten einzulassen, die alarmiert worden waren, versetzte ich mich in den schnelleren Zeitablauf und drang hier ein. Wir müssen uns beeilen, von hier wegzukommen. Du weißt, wie es mich anstrengt, den magischen Zeitraffereffekt aufrechtzuerhalten, Dorian."
    Die anderen Gefangenen schrien noch immer. In dem Zeitablauf, in dem Dorian, Coco und Unga sich befanden, hörten sie den Lärm der Gefangenen und die Stimmen der Polizisten nur als dumpfes Brausen.
    Ohne ein weiteres Wort zu verlieren oder sich länger aufzuhalten, eilten die drei aus dem Gefängnis. Die bewaffneten Polizisten und Wärter standen wie Steinstatuen auf den Gängen und vor dem Gefängnis. Drei von Tomotada mit dem Schwert erschlagene Leichen lagen auf den Gängen.
    Niemand hielt die drei Flüchtlinge auf.
    Sie verließen Hakone-machi. Am Ufer des Ashisees, in einem Laub- und Nadelwald, hob Coco den Zeitraffereffekt auf.
    Es war kühl in dem Wald und es roch würzig und frisch. Die Strahlen der Morgensonne ließen die glatte Oberfläche des großen Sees stellenweise glitzern, und Bäume und Berge spiegelten sich im Wasser. Ein Reh trank am Ufer, und ein Fisch sprang weit draußen aus dem Wasser.
    „Was wollte der Schwarze Samurai?" fragte Coco.
    Dorian erzählte es ihr.
    „Unga wird sich zum Kampf stellen", erklärte er. „Ich bin dabei, um notfalls eingreifen zu können. Wir halten uns bis zum Einbruch der Dunkelheit im Wald versteckt. Dann springe ich mit Unga zu dem Seitental, in dem das Haus der Geisha steht. Sieh zu, daß du mir eine Ortsbeschreibung liefern kannst, Coco, denn ohne einige Kenntnisse des Ortes kann ich den magischen Sprung nicht vollziehen! Du wirst am besten ins Hotel zu Yoshi und Abi zurückkehren, damit kein Verdacht auf dich fällt."
    Coco nickte.
    „Ich komme heute nachmittag vorbei und bringe euch etwas zu essen", sagte sie und gab Unga sein Samuraischwert. „Zuerst wollen wir aber einen guten Platz für euch ausfindig machen."
    Sie hatten bald eine kleine Lichtung gefunden, die sich in einer Baumschonung befand. Coco verließ den Cro-Magnon-Hünen Unga und den buckligen

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