102 - Jagd nach dem Dämonenherz
Raumes.
So also sah Borams unrühmliches Ende aus. Das Feuer meines magischen Flammenwerfers würde ihn vernichten.
Ich wollte sie alle unschädlich machen. Alle, die mit mir gegen die schwarze Macht gekämpft hatten.
Boram regte sich nicht. »Was ist? Willst du nicht um dein Leben betteln?« höhnte ich.
»Es hätte keinen Sinn.«
»Du hast recht. Es hätte keinen Sinn, aber ich würde es gern hören.«
»Die Freude mache ich dir nicht«, gab der Nessel-Vampir zurück.
»Dann eben nicht!« fauchte ich und stach mit der Feuerlohe zu.
***
Yappoo stockte der Atem. Es wäre nicht mehr weit bis zum Brunnen der Umkehr gewesen, und nun mußte es zu dieser Begegnung kommen.
Freibeuter der Hölle!
Sie hatten ihn gestellt. Die fliegenden Schlangen hatte ihm vorübergehend neue Kraft verliehen, und nun tauchten diese gehörnten Wesen auf und machten all seine Hoffnungen zunichte.
Fünf Teufel waren es, die sich lautlos an ihn herangepirscht hatten. Zu viele für ihn. Sie waren bis an die Zähne bewaffnet - mit Pfeil und Bogen, mit Dolchen, Speeren und Schwertern.
Vier von ihnen trugen ihren Bogen geschultert. Nur einer hielt ihn in der Hand, und ein zweiter Pfeil lag bereits auf der Sehne. Der Seelensauger stand unbeweglich.
»Wer bist du?« wollte einer der Teufel wissen.
»Mein Name ist Yappoo«, antwortete der runzelige Dämon. »Ich bin auf dem Weg zum Brunnen der Umkehr. Ein abtrünniger Dämon hat mich verletzt.«
»Dies hier ist unser Gebiet«, sagte der Teufel. »Ganz Haspiran ist unser Gebiet. Wenn du möchtest, daß wir dich durchlassen, mußt du uns etwas geben.«
Yappoo hob die schmalen Schultern. »Was denn? Ich habe nichts bei mir. Laßt mich weiterziehen«, bat er. »Ihr bekommt von mir später, was ihr verlangt.«
»Später machst du dich aus dem Staub, und wir sehen durch die Finger. O nein, auf einen solchen Handel gehen wir nicht ein.«
»Ich gebe euch mein Wort…«
Der Teufel - sein Name war Ephao - wies auf den Seelensauger und rief: »Ergreift ihn! Nehmt ihm die weiße Seele weg!«
»Nein!« schrie Yappoo. »Die dürft ihr mir nicht nehmen! Ich brauche sie für Aterbax!«
Ephao lachte. »Du wirst Aterbax nicht sehen, denn wir nehmen dich mit in unser Lager. Dort wirst du erfahren, was es heißt, die Freibeuter der Hölle nicht ernst zu nehmen. Du hättest nicht mit leeren Händen nach Haspiran kommen dürfen. Da du nichts bei dir hast, was du uns geben könntest, werden wir uns an deinem Leben schadlos halten.«
Die Teufel stürzten sich auf den Seelensauger.
Yappoo war entschlossen, bis zum letzten Atemzug zu kämpfen. Noch wirkte in ihm die Kraft der fliegenden Schlangen. Es gelang ihm, einen der Angreifer niederzuschlagen. Dem nächsten setzte er seine langen Krallen ins Fleisch, und dem dritten gab er einen Tritt, der ihn weit zurückbeförderte.
Dann versuchte Yappoo einen weiten Sprung, der ihn von hier fortbringen sollte.
Er hoffte, die Freibeuter der Hölle damit überraschen zu können. Die magische Brücke überspannte mehrere hundert Meter.
Er sprang. Gleichzeitig hörte er das Summen der Bogensehne, und ein Pfeil zischte auf ihn zu.
Er war nicht schnell genug. Der Pfeil erreichte ihn. Yappoo brüllte auf und brach zusammen.
***
Die Höllengeier verfolgten sie ein kurzes Stück, dann griffen sie an. Mago aktivierte seine Abwehrmagie. Metal schützte sich mit Silberstarre und stellte sich vor seine Freundin.
»Bleib hinter mir!« rief er.
»Was Atax geschafft hat, können wir schon lange!« schrie Mago und erwartete die Höllengeier mit entschlossener Miene.
Die Vögel mit den Krokodilmäulern hatten ihre Niederlage gegen Atax nicht verwunden. Noch einmal wollten sie sich nicht um ihre Beute bringen lassen. Ihre Attacke vermochte Arma, Metal und Mago zwar nicht zu überraschen, aber da sie alle gleichzeitig angriffen, wußten Metal und Mago nicht, gegen wen sie ihre Abwehr zuerst richten sollten.
Mago schoß unsichtbare Stacheln ab. Glühende Feuerlanzen verließen Metals Augen und setzten einen Höllengeier in Brand.
Immer wieder hieben die Krokodilmäuler zu. Sie erwischten Mago, doch er blieb unverletzt, und an Metals Silberstarre bissen sich die Angreifer im wahrsten Sinne des Wortes die Zähne aus.
Aber da war noch Arma, und die Höllengeier konzentrierten sich immer mehr auf sie.
Die Zauberin hatte ursprünglich nicht vorgehabt, sich an dem Kampf zu beteiligen, doch nun war sie gezwungen, sich zu verteidigen. Dennoch geriet sie mehr und mehr in die
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