102 - Jagd nach dem Dämonenherz
das stimmte nicht. Sie war noch nicht ganz wiederhergestellt, und die Strapazen, die sie auf sich nahm, um mit uns die Schlucht der lebenden Steine zu erreichen, machte es ihr unmöglich, wieder zu Kräften zu kommen. Hinzu kam der Einfluß des Zaubernebels… All das trug dazu bei, daß Arma für die Höllengeier zur leichten Beute wurde. Und den Grundstein dazu hat Atax, die Seele des Teufels, gelegt.«
Metals Augen wurden schmal. »Dafür vernichtete ich ihn!«
»Das gelingt dir nur, solange ihm das Höllenschwert noch nicht zur Verfügung steht. Wenn sich die starke Waffe erst einmal in seinem Besitz befindet, kannst du ihm nicht mehr gefährlich werden. Komm mit mir. Laß uns zuerst Atax bezwingen. Anschließend begeben wir uns auf die Suche nach Arma. Ich glaube nicht, daß die Höllengeier sie vor Einbruch der Dunkelheit töten werden. Wir müssen diese Zeit nutzen!«
Metals Körper straffte sich. Er hob den Kopf, und Mago erkannte, daß in seinem Verbündeten ein neuer Entschluß gereift war. Es war ihm gelungen, den Silberdämon zu überreden.
Ob Arma lebte oder tot war, war ihm egal. Ihn interessierte nur Atax. Der geschlechtslose Dämon durfte nicht zu mächtig werden, sonst stimmte das Kräfteverhältnis nicht mehr. Dazu durfte es auf gar keinen Fall kommen.
***
Für mich stand fest, daß Boram jetzt verdampfen würde.
Ein Höllenfeind weniger!
Doch jemand verdarb mir diese Freude gründlich: Mr. Silver! Mochte der Teufel wissen, wie er meine Spur gefunden hatte. Ich war zu sicher gewesen, ihn abgehängt zu haben, und nun stürmte er wie ein Panzer ins Penthouse und rettete dem Nessel-Vampir das Leben.
Daß die bewaffneten Männer ihn nicht aufhalten konnten, war klar. Und jetzt griff er in das Geschehen ein.
Seine Handkante traf meinen Arm. Ich schrie schmerzerfüllt auf und ließ das Feuerzeug fallen. Kaum war die Flamme erloschen, da hatte Boram gleich wieder Oberwasser.
Er katapultierte sich aus der Ecke und nahm mich mit Mr. Silver in die Zange.
Ich duckte mich, als Boram nach mir schlug. Seine Faust wischte haarscharf an meiner Stirn vorbei. Ich sprang zurück und prallte gegen Mr. Silvers breiten Brustkasten.
Der Ex-Dämon wollte mich sofort mit beiden Armen umklammern, doch ich sackte nach unten weg und entkam ihm. Aber dann traf mich Borams Faust.
Sie war hart wie Granit, und das Nesselgift entriß mir sofort Energie. Ich stöhnte auf und flog gegen den Hünen, der mich abermals schnappen wollte.
Ich riß mein Hemd auf, wollte den Ex-Dämon mit meinem Dämonendiskus attackieren, denn schließlich befand sich eine schwarze Kraft in Silver. Er unterdrückte sie und kämpfte für das Gute, aber der schwarze Kern war da, und den hätte der Diskus zerstört.
Aber Mr. Silver ließ mich nicht an meine starke Waffe. Er preßte mich an sich, als wollte er mich zerquetschen, und Boram fuhr mir mit beiden Händen an die Gurgel und raubte mir meine Kraft.
Marbu ließ mich wütend brüllen, und ich wehrte mich verbissen, doch Boram und Mr. Silver waren zwei zu starke Gegner. Ich konnte mich gegen sie nicht durchsetzen.
Diesmal hatten sie mich!
Die verfluchte Dampfgestalt ließ mich nicht los, schwächte mich immer mehr, bis ich zu keiner Gegenwehr mehr fähig war.
Colette Dooley wagte sich hinter dem Bett hervor. Mit großen, ungläubigen Augen verfolgte sie, was mit mir passierte. Ich fühlte mich elend.
Wenn Mr. Silver mich losgelassen hätte, wäre ich bestimmt zusammengeklappt wie ein Taschenmesser.
Ich versuchte es mit einem Trick, erschlaffte und regte mich nicht mehr, aber Boram fiel darauf nicht herein. Er spürte genau, wieviel schwarze Kraft ich noch in mir hatte, und er reduzierte sie auf ein Mindestmaß.
Er ließ gerade noch soviel Marbu-Gift in mir, daß ich nicht draufging. Dann ließ er endlich von mir ab.
Diese Schmerzen… Oh, diese verdammten Schmerzen! Ich haßte Boram, aber ich konnte ihm nichts mehr tun. Mr. Silver trug mich zum Bett und warf mich darauf.
Ich war zu entkräftet, um mich erheben zu können. Dennoch legte mir der Ex-Dämon magische Fesseln an. Er war übervorsichtig. Ich konnte hören und sehen - aber sonst war ich so hilflos wie ein Säugling.
Meine starke Zeit war vorbei.
Colette Dooley machte Mr. Silver darauf aufmerksam, daß vor der Penthousetür zwei Gangster Wache hielten.
»Würden Sie sie hereinholen?« fragte der Ex-Dämon.
Die Schauspielerin verließ das Schlafzimmer und öffnete die Wohnungstür. Überrascht mußte sie erkennen, daß
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