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Die Mutanten kommen

Die Mutanten kommen

Titel: Die Mutanten kommen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isidore Haiblum
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1.
    Ich stemmte mich aus dem bequemen Sessel und durchquerte das Zimmer, um noch einmal mit der Empfangsdame zu reden. Zum drittenmal in einer Stunde.
    »Entschuldigen Sie, Miß.«
    Sie sah zu mir auf. Blaue Augen, blondes Haar. Eine wahre Wonne. Sie wirkte ungemein attraktiv, aber ich war nicht gekommen, um schöne Anblicke zu genießen.
    »Kann ich Ihnen helfen?« fragte sie.
    »Ich hoffe es. Ich beginne mich vom langen Sitzen bereits alt zu fühlen.«
»Wie bitte?«
»Wenn Ihr Chef mich nicht bald vorläßt, werde ich zu tatterig sein, um noch ein Gespräch mit ihm zu führen.«
»Mr. Morgan ...«
Ich blinzelte ihr zu. »Ihr Wort in Gottes Ohr, wie es so schön heißt.«
»Mr. Morgan, der Senator weiß, daß Sie warten. Er ist im Moment beschäftigt.«
»Aha. Aber er kennt nicht die Neuigkeiten, die ich von der Mondbasis mitbringe. Würde er sie kennen, gäbe er sich alle Mühe, sich für mich freizumachen. Dies ist kein bloßer Höflichkeitsbesuch. Glauben Sie mir, Ihr Chef wünscht mich zu sprechen.«
Die Empfangsdame sah mich zweifelnd an.
»Machen Sie schon«, sagte ich. »Fragen Sie bei ihm nach.«
Das Mädchen erhob sich, schien aber keineswegs überzeugt zu sein.
»Danke«, sagte ich.
Sie ging davon.
Ich blickte mich im Vorzimmer um. Zwei Männer mittleren Alters und eine Frau teilten sich den Platz mit mir und einem Televisor. Einer der Männer döste. Ich betrachtete das Porträt des Senators hinter dem Schreibtisch der Blonden. Gelassen blickte es auf mich herab. Ich versuchte mich zu erinnern, ob ich den alten Fuchs jemals gewählt hatte, gab es aber bald auf. Mein Gedächtnis war nicht mehr das beste. Fünf Jahre auf der Mondbasis hatten ihm arg zugesetzt.
Die Empfangsdame kehrte zurück.
»Tut mir leid, Mr. Morgan. Ich habe dem Senator Ihre Nachricht überbracht.«
»Er hat sie Ihnen nicht abgekauft?«
»Ich fürchte, daß er den ganzen Tag über beschäftigt sein wird.«
»Machen Sie keine Witze.«
»Am besten lassen Sie uns Ihre Karte hier, Mr. Morgan, damit wir auf Sie zurückkommen können.«
Ich holte meine Karte heraus, kritzelte den Namen meines Hotels auf die Rückseite und reichte sie ihr. Vielleicht kamen sie wirklich auf mich zurück.
Ich nickte der Blonden zu, machte auf dem Absatz kehrt und schritt auf die Tür zu. Keiner der Wartenden schenkte mir Beachtung. Ich war gekommen und ging wieder, ohne Aufsehen zu erregen.
Ich trat in den Korridor zurück. Hinter mir fiel die Tür ins Schloß. Ich war allein. Nachdenklich blieb ich stehen und fragte mich, wie ich nun vorgehen sollte.
Die Sache mit Fulton war schon ein Ding. Er brauchte ja nicht gleich mit ausgebreiteten Armen aus dem Büro gesprungen zu kommen, um mich zu begrüßen. Aber schließlich geschah es nicht jeden Tag, daß ein Botschafter von der Mondbasis um ein Palaver nachsuchte. Fulton wußte nur zu genau, daß er die Chance seines Lebens versäumte, wenn er mir einfach die kalte Schulter zeigte.
Und doch tat er es – mir und der Mondbasis, und sollte der Chef recht haben, auch jedem anderen auf dem nordamerikanischen Kontinent.
Manch einer hätte sich jetzt um seinen eigenen Kram gekümmert, aber ich war ganz schön in Sorge um mich und die Mondbasis; vor allem um mich. Mir stand einiges bevor, wenn ich mit Fulton nicht ins Geschäft kam.
Ich nahm die Röhre in die Vorhalle hinunter, suchte nach dem Türsteher und fand ihn in der Bar. Er war munter am Bechern. Ich war froh, ihn noch auf den Beinen anzutreffen. Eines Tages werde ich vielleicht herausfinden, worin die Aufgabe eines Türstehers besteht.
»Habt ihr in diesem Prachtbau auch ein Wartungsbüro?« fragte ich ihn.
»Klar, was denken Sie denn?«
Ich hielt ihm meine Hundemarke unter die Nase, mit der ich in den Mondbasiskantinen alles zum halben Preis bekam. Da es auf der Erde keine Mondbasiskantinen gab, war das Ding vollkommen wertlos. »Computerinspektion«,sagte ich. Die meisten Bürogebäudewaren computergesteuert. Ich setzte darauf, daß es jemanden gab, der sie gelegentlich kontrollierte.
»Nehmen Sie die Röhre zum Tiefgeschoß«, erwiderte der Türsteher. »Wenden Sie sich nach links. Sie können es gar nicht verfehlen.«
Also ließ ich mich von der Röhre ins Tiefgeschoß tragen und wandte mich nach links.
Auf einem Schild über einer Tür stand: Wartung. Zutritt nur für Personal.
Hinter einem Schreibtisch saß ein Kerl mit einem Knetmassengesicht. Mürrisch sah er von seinem Kreuzworträtsel auf, als ich mich näherte. »Ja?«
»Ich fragte mich gerade«,

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