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1024 - Zeitmüll

Titel: 1024 - Zeitmüll Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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selbstverständlich, daß der Antitemporale Gezeitenwandler zum Einsatz kommen würde.
     
    7.
     
    Auf Arxisto gab Tom Barrett den beiden Frauen an seiner Seite ein Zeichen.
    „Kommt", flüsterte er. „Wir hauen ab."
    Rückwärts schreitend entfernte er sich von dem Haluter, der auf den Felsen lag und laut schnaufend Sauerstoff in sich hineinpumpte.
    Anny Vorscheyn und Marlett Berga zögerten, bis der Jäger sie energisch an den Armen packte und mit sich zog.
    „Wollt ihr euch mit ihm einlassen?" fragte er. „Wir müssen weg sein, bevor er sich erholt hat."
    „Wieso denn?" fragte Marlett.
    „Er hat Tobsuchtsanfälle", entgegnete Barrett. „Hast du das nicht gemerkt? Weshalb sollte er sonst gekämpft haben?"
    „Meinst du?" fragte Marlett unsicher.
    Anny Vorscheyn und der Jäger wechselten einen Blick miteinander. Sie lächelten verstohlen, und plötzlich war etwas zwischen ihnen, was vorher nicht dagewesen war. Sie drehten sich um und liefen über die Felsen davon. Marlett schloß sich ihnen an, weniger weil sie überzeugt war, als vielmehr, weil sie Angst hatte, allein zu bleiben.
    Als Tom Barrett und die beiden Frauen einige Minuten später bewaldetes Gebiet erreichten, drehte er sich um. Er stolperte über einen Ast, der im Gras lag, und stürzte zu Boden.
    Erst jetzt bemerkte er, daß Icho Tolot ihnen gefolgt war.
    Unsicher und abwehrend blickte er ihn an. Der Haluter war etwa zwanzig Meter hinter ihm und trabte nun gemächlich heran. Die beiden Frauen waren stehengeblieben. Sie begriffen, daß es sinnlos gewesen wäre, die Flucht fortzusetzen.
    „Hallo, meine Kleinen", sagte der Koloß und entblößte seine kegelförmigen Zähne. „Ich habe euch doch nicht erschreckt?"
    Er richtete sich zu seiner vollen Größe auf und lachte den Jäger und die beiden Frauen an.
    „Hallo, Icho", sagte Anny Vorscheyn mit schwankender Stimme. „Ich meine, du bist doch Icho, nicht wahr? Icho Tolot?"
    „Natürlich", antwortete er. „Ich bin Icho Tolot."
    Tom Barrett und Marlett hoben grüßend die Arme. Sie waren ebenso unsicher wie Anny.
    Allzu deutlich sahen sie den kämpfenden Haluter noch vor sich, wie er mit Stahlträgern um sich geschlagen hatte, die keiner von ihnen auch nur um einige Zentimeter vom Boden hätte anheben können, und sie meinten noch zu hören, wie seine Fäuste gegen den Kugelkörper Kyrrs trommelten.
    Sie hatten Angst vor Icho Tolot.
    „Wohin wollt ihr?" fragte er mit dröhnender Baßstimme.
    „Nach Arxisto-Park", erwiderte Anny. „Wir wollen diesen Planeten verlassen."
    „Eine gute Idee", sagte er. „Das werde ich auch tun. Ich werde euch begleiten. Also - weiter."
    Weder Tom Barrett, noch die beiden Frauen wagten, ihm zu widersprechen. Sie wußten auch nicht, was sie hätten sagen sollen. War Icho Tolot nicht ein Freund der Menschheit?
    Verdiente er nicht Vertrauen? Mit welcher Begründung hätten sie ihn abweisen sollen?
    „Verdammt", flüsterte der Jäger ärgerlich, als sie etwa zwei Kilometer weit vor dem Haluter hergegangen waren, der vergnügt vor sich hin brummte. „Gerade sind wir Kyrr los - und jetzt dies."
    „Glaubst du, daß er gefährlich für uns ist?" fragte Marlett ängstlich.
    „Ich weiß nicht. Ich fürchte - ja."
    Der Jäger führte die beiden Frauen über einen schmalen Pfad zu einer Felskante. Vor ihnen lag das weite Tal, in dem das Handelskontor errichtet worden war. Von diesem war jetzt jedoch so gut wie nichts mehr zu sehen. Schuttmassen bedeckten die Tiefebene, so weit der Blick reichte. Dazwischen befanden sich einige freie Plätze, aus denen Raumschiffe starteten, und in denen andere Schiffe landeten.
    „Die Evakuierung läuft", stellte Anny bestürzt fest. „Wenn wir uns nicht beeilen, bleiben wir auf Arxisto zurück."
    Sie rannte den Pfad hinunter, der sich in die Tiefe schlängelte. Tom Barrett, Marlett und der Haluter rannten hinter ihr her. Icho Tolot war dabei nicht sonderlich vorsichtig. Immer wieder stieß er gegen lose Felsbrocken, die auf oder neben dem Pfad lagen. Einige von ihnen wirbelten wie Geschosse durch die Luft und flogen teilweise bedrohlich dicht an dem Jäger und den beiden Frauen vorbei.
    Schließlich blieb Tom Barrett stehen. Sein Atem ging schnell und keuchend.
    „Wirst du endlich vorsichtiger sein?" schrie er. „Du bringst uns noch um."
    Icho Tolot setzte sich auf den Boden und hob entschuldigend einen Arm.
    „Das tut mir leid, mein Kleines", antwortete er, wobei er versehentlich so laut sprach, daß Barrett sich erschrocken

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