Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1024 - Zeitmüll

Titel: 1024 - Zeitmüll Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Instrumentenpulten vor ihm leuchteten eine Reihe von Lichtern auf.
    Rhodan war entschlossen, das gesamte Waffenarsenal durchzuprobieren und dabei außer acht zu lassen, was bisher versucht worden war. Noch wußte niemand, welcher Art der Schutz der Zeitweiche war, und er hatte es oft genug erlebt, daß Abwehrsysteme sich plötzlich als wirkungslos gegenüber Waffen erwiesen, denen sie vorher scheinbar mühelos standgehalten hatten.
    Die beiden TSUNAMIs rückten der Zeitweiche näher.
    Als sie nur noch etwas mehr als 20 Kilometer von ihr entfernt waren, ließ Rhodan Raumtorpedos abfeuern.
    Die schlanken Körper zuckten aus den Leibern der TSUNAMIs und rasten in das Dunkel hinaus. Auf den Ortungsschirmen hinterließen sie deutliche Spuren.
    Etwa fünf Kilometer von der Zeitweiche entfernt verglühten sie.
    Die beiden TSUNAMIs feuerten mit Energiestrahlkanonen. Impulswellenfronten rasten auf das schimmernde Gebilde zu. Grüne Desintegratorstrahlen huschten durch das Nichts, und schließlich setzte Rhodan gar Paralysestrahler gegen eine möglicherweise vorhandene Besatzung ein. Sie versagten ebenso wie die Transformkanonen.
    Auf dem Armaturenbrett vor Rhodan erschien eine kleine Gestalt.
    Lasso Hevarder, der siganesische Koko-Ingenieur, baute sich in herausfordernder Haltung vor ihm auf.
    „Wir können natürlich noch stundenlang so weitermachen", krähte er.
    „Oder auch nicht", erwiderte Rhodan gelassen.
    Der Siganese blickte ihn verwirrt an.
    „Du willst meinen Ratschlag nicht hören?" fragte er.
    Lasso Hevarder war eine exponierte Persönlichkeit unter der zweiundvierzigköpfigen Besatzung der TSUNAMI36.
    Die Besatzung der TSUNAM konnte sich auf 42 Personen beschränken, weil das Schiff in seinen Funktionen umfassend durch einen Positronikverbund überwacht und gesteuert wurde. Neben dieser Positronik gab es aber noch eine zweite, von ihr völlig unabhängige Positronik, die als Kontracomputer bezeichnet wurde. Dieses zweite System konnte das erste ersetzen, über diese Reservefunktion hinaus hatte es jedoch noch eine andere, viel wichtigere Aufgabe. Sie berechnete ständig alle von der Schiffsführung getroffene Maßnahmen unter der Annahme entgegengesetzter Voraussetzungen.
    Der Kontracomputer zweifelte daher ständig alle getroffenen Maßnahmen an und ging von Annahmen aus, die hochgradig unwahrscheinlich waren. Die sich daraus ergebenden Folgerungen traten dann zutage, wenn aufgrund der Berechnungen eine Gefahr erkannt wurde, die nicht offensichtlich war. Solange alles an Bord normal verlief, schwieg der Koko. Erst wenn im routinemäßigen Ablauf einer Operation Maßnahmen aufgrund von gefährlichen Unwahrscheinlichkeiten erforderlich wurden, meldete er sich. Dafür besaß er einen Spezialisten, der mit der Art der Grundprogrammierung besonders vertraut war.
    Lasso Hevarder war der Koko-Interpreter der TSUNAMI36. Wenn er sich meldete, stand so gut wie fest, daß die Schiffsführung umdenken mußte. Der Siganese liebte es jedoch, sich nicht direkt, sondern rätselhaft auszudrücken.
    Rhodan aber war nicht geneigt, Rätsel zu raten und auf die Marotten des Koko-Interpreters einzugehen. Er spürte, daß er vorläufig kein Mittel hatte, die Zeitweiche anzugreifen, denn dies war ja nicht der erste Versuch, die Abwehrschirme des Transportsystems von Seth-Apophis zu durchbrechen.
    Lasso Hevarder fühlte sich brüskiert.
    Er setzte sich auf einen Schalthebel, ohne diesen dabei zu bewegen.
    „Wir könnten auch elektromagnetische Störfelder um die Zeitweiche errichten oder mit dem ATG arbeiten", erklärte er überraschend nüchtern, „aber das alles hätte keinen Sinn.
    Mit den uns zur Verfügung stehenden Waffen kommen wir nicht weiter."
    „Dann bitte einen Vorschlag zur Güte", erwiderte Rhodan. „Was schlägst du vor?"
    Der Siganese verschränkte die Arme vor der Brust.
    „Eine Krisensitzung im STALHOF."
    Rhodan blickte den Koko-Interpreter an. Mit einer solchen Antwort hatte er nun doch nicht gerechnet. Er hatte geglaubt, daß Lasso Hevarder zumindest einen Einsatz mit dem ATG empfehlen würde, um einwandfrei zu klären, ob damit der Abwehrschirm der Zeitweiche zu überwinden war oder nicht.
    „Danke", sagte er. „Das hört sich vernünftig an. Dennoch werden wir noch einen Versuch machen. Beryll, jetzt sind Sie an der Reihe."
    „Du forderst das Mädchen vergeblich auf. Es sollte dir einen Korb geben", krähte der Siganese ärgerlich.
    Die ATG-Spezialistin lächelte nur. Auch für sie war

Weitere Kostenlose Bücher