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1031 - Mission Zeitbrücke

Titel: 1031 - Mission Zeitbrücke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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und Minuten keine Furcht. Sein Geist war voll darauf konzentriert, jede noch so geringe Chance zu nutzen, die die Kräfte der Zeitweiche den unterlegenen Kräften des winzigen Bootes ließen.
    Er hatte darauf verzichtet, den Schutzschirm zu aktivieren. Die Energie, die das hochenergetische Feld verschlingen würde, hätte den Triebwerken gefehlt. Ließ der Sog der Weiche aus irgendeiner Richtung nach, glitten Rhodans Finger über Schaltsensoren, um das Boot in die entgegengesetzte Richtung zu steuern.
    Nach und nach brachte er damit das Boot zwar nicht rückwärts aus der Gefahrenzone hinaus, aber Meter für Meter höher. Er nutzte die Sogwirkung schräg nach oben gerichteter Überschlagsblitze ebenso wie die Sogpausen zwischen den Überschlagsblitzen.
    Und als das Boot sich wenige Meter oberhalb des Randes der Energieturbulenzen befand, schaltete er auf Vorwärtsschub. Die Sogkraft unterstützend, schoben die Triebwerke das Beiboot schräg nach unten, durch ein mittleres Energiegewitter hindurch - und endlich über die ruhige, goldfarben leuchtende ebene Fläche der Schiene.
    Nach einem Blick auf die Kontrollen schaltete Perry Rhodan die Triebwerke aus und lehnte sich zurück. Vor seinen Augen flimmerte es. Das Klimagebläse seines Raumanzugs lief auf Hochtouren, um das schweißgetränkte Haar und die schweißnasse Unterwäsche zu trocknen.
    Waringer erhob sich schwankend. „Bist du in Ordnung, Perry?" Rhodan schwenkte mit seinem Sessel herum und blickte blinzelnd in die Richtung, in der er Waringer vermutete.
    „Das wollte ich gerade dich fragen, Geoffry", erwiderte er trocken.
     
    7.
     
    „Sie müssen wieder auftauchen, Perry!" erklärte Geoffry Waringer. „Schließlich sind wir auch wieder aufgetaucht."
    Rhodan ließ das Beiboot über dem geradlinig verlaufenden, sechs Kilometer breiten Teil der Zeitweiche kreisen. Sein Gesicht war von den vorangegangenen nervenaufreibenden Strapazen und von Sorge gezeichnet.
    „Wir werden hier warten", erwiderte er. „Aber wir sind nicht die einzigen, die warten.
    In der Zeitbrücke warten sie auch - auf unsere Rückkehr. Und wer weiß, wie lange die Mini-ATG's die Zeitbrücke stabil halten können."
    „Du willst sagen, daß wir nur noch eine begrenzte Zeitspanne warten können?"
    sagte Waringer. „Aber wenn sie zurückkehren und wir schon verschwunden sind?"
    Um Rhodans Mundwinkel bildete sich ein bitterer Zug.
    „Was sollen diese Fragen, Geoffry? Alles hat seine Grenzen an zwingenden Notwendigkeiten. Wir Menschen sind keine Götter. Im Kosmos herrschen Gesetze, die wir nicht umzustoßen vermögen. Wir können nur versuchen, uns ihnen anzupassen und sie für unsere Zwecke zu nutzen. So, wie früher der Mensch der Urzeit das Feuer nutzte, so nutzen wir die Kräfte, die die uns zugänglichen Dimensionen erfüllen. Aber so, wie das Feuer den Urmenschen verzehren konnte, so können die Kräfte der Dimensionen uns vernichten."
    „Vielleicht, wenn wir wieder eine der drei ‚Öffnungen’ der Zeitweiche anfliegen, vielleicht können dann Ras und Achmed leichter zurückkehren", meinte Waringer.
    „Bist du dir klar darüber, daß wir dann womöglich im Austausch gegen sie verschwinden könnten, Geoffry?"
    „Ja, und ich nehme das Risiko auf mich, Perry."
    „Dann versuchen wir es."
    Rhodan griff nach den Impulssteuerknüppeln und beschleunigte. Das Boot brach aus seiner Kreisbahn aus, stieg relativ zur Zeitweiche höher und steuerte das untere Ende des Yförmigen Gebildes an.
    Seine Gedanken kehrten zurück zu den Erlebnissen in dem von stahlblauem Licht erfüllten leeren Raum und in dem riesigen Raumschiff oder der riesigen Raumstation über dem Planeten Stallnag, der Stahlwelt mit den zahllosen schlanken Säulen, die sich als äußerst effiziente Abwehrwaffe erwiesen hatten.
    Waren diese Erlebnisse und Objekte in der fernen Zukunft oder in einer sehr fernen Vergangenheit angesiedelt? Was stand der Menschheit und den anderen Sternenvölkern innerhalb der Mächtigkeitsballung von ES noch bevor? Welche atemberaubende, ungeheuerliche oder herrliche Zukunft lag vor ihnen? Welche Wunder würde der menschliche Geist sich eröffnen? Oder in welches Grauen würde er hineingeschleudert werden?
    In diesen Minuten erkannte Perry Rhodan, daß die Menschheit erst ein winziges Stück des Weges zurückgelegt hatte, der ihr vorbestimmt war. Eben erst hatte der Kosmos sich einen winzigen Spalt weit aufgetan - und dieser winzige Augenblick vermittelte der Menschheit eine Ahnung davon,

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