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1031 - Mission Zeitbrücke

Titel: 1031 - Mission Zeitbrücke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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daran gewesen, meine Identität zu verlieren. Plötzlich sprachst du mich an - und ich fand zu mir zurück."
    „Was sagte ich zu dir?"
    „Hast du diesen großen Blitz gesehen? Und dann nanntest du mich Onkel Karl!"
    Rhodan lächelte.
    „Ich hatte einen Onkel, der Karl hieß. Er besaß, glaube ich, eine Farm auf dem Lande. Ich lebte eine Zeitlang bei ihm, während des Krieges."
    „Während welchen Krieges?"
    „Irgendwann im zwanzigsten Jahrhundert, Geoffry. Ich glaube, sie nannten ihn den Zweiten Weltkrieg. Viel habe ich nicht davon mitbekommen, nur daß meine Tante manchmal weinte ..."
    Er preßte die Lippen zusammen.
    „Viele Mütter, Geschwister und Bräute haben seitdem um ihre Lieben geweint. Es war eine dunkle Zeit - und ihr folgten andere dunkle Zeiten. Geoffry?"
    „Ja, Perry?"
    „Ich habe das Auge wieder. Das heißt, ich muß es immer gehabt haben, aber während der Zeitverschiebungen ... Egal, wir müssen das Auge benutzen, sonst finden wir das Beiboot nie wieder."
     
    *
     
    „Weißt du, daß du damit ein Risiko eingehen würdest, Perry?" fragte Waringer.
    „Ich weiß es", erwiderte Rhodan, während er seinen Daumen mit leichtem Druck auf die obere Klappe des silberfarbenen Spezialfutterals legte, das er stets an seinem Gürtel trug.
    Über Stallnag hatte ich es nicht bei mir!
    Mit dem Daumendruck wurden Rhodans Individualschwingungen auf ein Schloß übertragen, das nichts anderes war als ein Mikro-Kompaktroboter von Linsenform mit Positronik, Sensoren und Impulsgebern, ein Meisterwerk siganesischer Wissenschaft und Mikrotechnologie. Sensoren nahmen die Individualschwingungen Rhodans sowie die Schwingungen seines individuellen Zellaktivators auf, ein winziges Gehirn prüfte sie, stellte ihre Zusammengehörigkeit fest und gab den Befehl zur Öffnung des Schlosses - alles im Bruchteil einer Sekunde.
    Im selben Sekundenbruchteil öffnete sich die Klappe des Futterals, und das ehemalige Auge Laires glitt ein Stück nach oben, in Rhodans geöffnete Hand hinein.
    Während Perry Rhodan die rechte Hand mit dem Auge hob, streckte er die linke Hand aus. Waringer ergriff sie mit beiden Händen. Er fürchtete sich nicht, aber er war erregt. Sie wußten nicht, wo sich das Beiboot befand. Es konnte durch die Zeitverschiebungseffekte weit in die Vergangenheit oder in die Zukunft geschleudert worden sein. Für das Auge bedeutete das kein Hindernis. Es würde sie per distanzlosem Schritt dorthin befördern, worauf sich Perry Rhodan konzentrierte.
    Welche Situation sie dort erwarten würde, war eine andere Frage. Das Auge schützte nicht vor Gewalt und Tod.
    Rhodan hielt das Auge vor sein Gesicht und blickte in die kugelförmig vorgewölbte „Vorderseite" hinein. Diese ähnlich dem sichtbaren Teil eines organischen Auges geformte Seite funkelte, strahlte und glitzerte gleich einem Diamant reinsten Wassers.
    Rhodan konzentrierte sich auf das Innere ihres Beiboots.
    Seine Gedanken waren kaum an die Oberfläche seines Bewußtseins gestiegen, da befanden Waringer und er sich bereits im Innern des Beiboots der TSUNAMI36.
    Sie sahen sich um und erschraken.
    Tschubai und Hawk waren verschwunden - und das Boot trieb direkt auf eines der ausgefransten und in leuchtendes Wabern gehüllten abgespreizten Enden der Zeitweiche zu.
    Riesengroß ragte das energetische Toben unmittelbar vor dem winzigen Beiboot auf.
    Im nächsten Augenblick hatte Perry Rhodan das Auge in sein Futteral zurückgeschoben, der Deckel hatte sich geschlossen, und Rhodan saß auf dem Platz des Piloten.
    Zuerst schaltete er das entnervende Schrillen des Ortungsalarms aus, dann schaltete er auf Schubumkehr und fuhr die Triebwerke bis an ihre äußerste Belastungsgrenze hoch. Die Zelle schüttelte sich, ächzte und stöhnte gleich einem gemarterten Lebewesen.
    Rhodan hatte den optischen Eindruck, das Beiboot sei stehengeblieben. Aber davon ließ er sich nicht täuschen. Die Instrumente zeigten an, daß es noch immer, wenn auch sehr langsam, auf das von Energiegewittern erschütterte Ende der Schiene zutrieb.
    Geoffry Waringer hatte sich vor das Pult des Astrogators gesetzt. Doch er konnte nichts tun, denn die Ortungsanzeigen zeigten nichts als ein heilloses Wirrwarr entfesselter Gewalten an. So sah er denn hilflos zu, wie Perry Rhodan versuchte, das Verhängnis von ihnen abzuwenden, das ihnen zweifellos drohte, wenn der Sog der Zeitweiche das Boot in die entfesselten Gewalten zog, die es mühelos zerreißen konnten.
    Rhodan verspürte in diesen Sekunden

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