1034 - Kommandos aus dem Nichts
konzentrierte sich ganz darauf, die Schäden, die er davongetragen hatte, zu beheben. Seine Fuße und Beine waren verbrannt. An einigen Stellen war er zu großer Hitze ausgesetzt gewesen, so daß er nun gezwungen war, Teile seiner Körpersubstanz molekular umzuformen und abzustoßen, damit keine Giftstoffe in seine Blutbahn gerieten.
Er atmete tief und keuchend. Beide Herzen arbeiteten und pumpten das Blut durch seinen mächtigen Körper.
Nur etwa zwei Minuten verstrichen, bis der Haluter sich soweit erholt hatte, daß er aufstehen konnte.
Jetzt sah er, wohin er geflüchtet war.
An den Wänden des ovalen Raumes, in dem er sich befand, standen die in transparenten Blöcken konservierten Körper mehrerer Del'hayer. Die humanoiden Wesen waren unbekleidet, und sie wirkten in ihren durchsichtigen Särgen noch zierlicher, als er sie in Erinnerung hatte. Daneben standen einige Kisten und Metallcontainer herum. Irgend jemand schien sie hereingebracht und wahllos abgestellt zu haben.
Der Haluter verzichtete zunächst darauf, die Behälter zu untersuchen, weil er erst wissen wollte, was sich in den anderen Räumen der Kuppel befand. Er glaubte zwar nicht, daß sich irgend jemand außer ihm hier aufhielt, wollte jedoch sicher sein, daß er nicht überrascht werden konnte. Tatsächlich lagerte in den anderen Räumen allerlei Material, das von einer wissenschaftlichen Expedition zusammengetragen worden war, die vor vielen Jahrhunderten im Arx-System gearbeitet hatte. In einigen Behältern lagerten die Reste von Tieren und Pflanzen vom zweiten Planeten. Daneben enthielt die Kuppel allerlei Räume, die von den Teilnehmern der Expedition zu Forschungszwecken, zum Schlafen und zum Entspannen benutzt worden waren. Dicker Staub ließ erkennen, daß seit Jahrhunderten niemand mehr in diesen Räumen gewesen war.
Icho Tolot legte sich auf den Boden und schlief fast augenblicklich ein. Er war so erschöpft, wie noch niemals zuvor in seinem Leben.
*
Als Icho Tolot erwachte, fühlte er sich erholt und frisch. Sein Zellaktivator arbeitete ruhig und gleichmäßig - ein sicheres Zeichen dafür, daß sich sein körperlicher Zustand wieder stabilisiert hatte.
Er erhob sich und sah sich verwirrt um, da er sich nicht sogleich daran erinnerte, was geschehen war.
Die fremde Macht wisperte und flüsterte wieder in ihm und engte seine Gedanken ein. Er preßte die Hände gegen den Kopf und wehrte sich dagegen. Mit aller Kraft versuchte er, sich zu befreien, und tatsächlich glaubte er zu spüren, daß der Unsichtbare zurückwich, als beuge er sich ihm.
Icho Tolot hatte Hunger.
Er blickte an sich herab und stellte fest, daß er in den vergangenen beiden Monaten abgenommen hatte. Er kam sich wie ein Leichtgewicht vor, und er beschloß, sofort etwas gegen den Substanzverlust zu unternehmen. Da er keine Lust verspürte, die vertrockneten Präparate der Tiere und Pflanzen des Nachbarplaneten in sich hineinzustopfen, zumal sie von einigem wissenschaftlichen Wert waren, machte er sich auf die Suche nach irgend etwas Appetitlicherem, obwohl es ihm im Grunde genommen egal war, was er zu sich nahm. Sein Magen war ein organischer Materieumwandler, mit dem er buchstäblich alles in einen Zustand bringen konnte, in dem es als Nahrung für ihn dienen konnte.
Er streifte durch die Anlagen der Kuppel, fand in dem einen Raum Expeditionsausrüstungen, in einem anderen Laborgeräte für chemische und physikalische Untersuchungen. In einem kleinen Raum daneben lag ein einzelner Handschuh auf dem Fußboden im Zentrum eines weißen Kreises. Icho Tolot blickte ihn flüchtig an, konnte jedoch nichts besonderes daran entdecken. Der Handschuh schien aus einem schwarzen, sehr dünnen Leder zu bestehen. Er war für eine Hand mit sechs Fingern gefertigt, und paßte ihm sicherlich. Doch er benötigte keinen Handschuh. Deshalb ließ er ihn liegen und wandte sich ab.
In dem anschließenden Raum stieß der Haluter auf eingetrocknete Lebensmittelvorräte, deren Umwandlung in für seinen Metabolismus geeignete Stoffe nur wenig Energie erforderte. Er nahm einen Teil davon mit und warf sie in einem der Untergeschosse der Kuppel in ein Wasserbecken, um sie aufzuweichen. Dabei entstand ein grünlichgelber Brei, bei dessen Anblick jedem anderen übel geworden wäre. Icho Tolot schlürfte ihn jedoch ohne innere Beteiligung in sich hinein. Er leerte die Wanne bis auf den letzten Tropfen.
Danach fühlte er sich erheblich besser.
Er lachte dröhnend und voller
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