1034 - Kommandos aus dem Nichts
Lebensfreude. Ächzend reckte er sich, während er sich auf die Suche nach einer Funkstation machte. Er zweifelte nicht daran, daß Geräte vorhanden waren, mit deren Hilfe er Verbindung mit seinen terranischen Freunden aufnehmen konnte.
Doch er erlebte eine herbe Enttäuschung.
Es gab keine Funkstation, und er fand auch keine positronischen Bausteine, aus denen er einen einfachen Hyperfunksender hätte zusammenbauen können.
Er mußte auch weiterhin warten, bis irgend jemand ihn aufspürte und ihm half. Doch nun machte er sich darüber kaum noch Gedanken. Er war in Sicherheit. Die Kuppel bot ihm alles, was er zum Überleben benötigte, und er glaubte nicht daran, daß die unheimlichen Felswesen bis zu ihr vordringen und ihn gefährden würden.
Für den Fall, daß jemand in die Nähe von Arxistal kommen sollte, wollte er jedoch einen Sender bauen, mit dem er zumindest innerhalb des Arx-Systems auf sich aufmerksam machen konnte. Er wußte, daß sein Zellaktivator Impulse aussendete, die leicht geortet werden konnten, er wollte jedoch etwas zu tun haben, um sich die Zeit zu vertreiben.
3.
In der Zentrale der GELOMAR drängten sich mittlerweile zehn Besatzungsmitglieder.
Normalerweise hätte Commander Ender Gardener sie von dort vertrieben, doch nun hatte man nach wochenlanger Suche endlich Impulse von Icho Tolots Zellaktivator aufgefangen, und die gereizte Stimmung der Besatzungsmitglieder schlug um. Man schien vergessen zu haben, welche Vorwürfe man einander gemacht hatte, und niemand dachte nun noch daran, Jan Boarless einen Versager zu nennen.
„Seid still, verdammt noch mal", rief der Positroniker, der vornüber gebeugt an den Ortungsgeräten saß. „Wie soll ich denn etwas hören, wenn ihr solchen Lärm macht?"
Er blickte sich flüchtig nach den anderen um, von denen keiner so laut war, daß er sich wirklich gestört hätte fühlen können. Einige der Besatzungsmitglieder grinsten hinter seinem Rücken. Sie kannten Boarless und wußten, daß er die Gelegenheit nutzen wollte, ihnen etwas heimzuzahlen.
„Jetzt sind sie wieder weg", sagte Boarless und lehnte sich erschöpft zurück. „Verdammt, was wollt ihr auch alle hier? Ihr stört. Merkt ihr das denn nicht?"
„Immer, wenn er Mist macht, sagt er, daß wir stören", bemerkte Chief John Fall. „Warum kann er nicht mal zugeben, daß er nicht aufgepaßt hat?"
Jan Boarless ging über diese Worte hinweg, als habe er sie nicht gehört.
„Ich will, daß sie die Zentrale verlassen", sagte er zu Gardener. „Ich kann nicht arbeiten, wenn sie mir dauernd auf die Füße treten."
Der Pilot nickte ihm zu.
„Okay, Leute, wir haben endlich eine Spur, und wir wollen sie nicht verlieren. Es geht um unser aller Geld."
Seine Worte erzielten die notwendige Wirkung, so daß er nichts weiter hinzuzufügen brauchte. Ender Gardener liebte es, in dieser laxen Weise mit den Männern und Frauen seiner Besatzung zu sprechen, ohne herauszustreichen, daß er die Befehlsgewalt über die GELOMAR hatte. Jeder an Bord wußte jedoch, daß er auch ganz anders sein konnte, und daß er genau wußte, wie er sich durchzusetzen hatte.
Neben ihm und Jan Boarless blieb nur noch Chief Fall in der Zentrale. Der Positroniker suchte nach den Impulsen des Zellaktivators.
„Es stimmt", berichtete er. „Die Zeitweiche läßt die Impulse zum Teil verschwinden, so als ob sie sie in sich aufsaugt. Wenn das nicht der Fall wäre, hätten wir den Haluter längst aufgespürt.
Der Pilot wies auf den Hauptbildschirm.
„Wir nähern uns dem Arx-System", erklärte er, „und ich gehe jede Wette ein, daß wir den Haluter dort finden."
Jan Boarless hockte schweigend vor seinen Geräten. Gardener und Fall sahen ein Licht auf einem der Ortungsschirme pulsieren. Sie blickten sich flüchtig an, Der Chief lächelte dünn. Er war sich mit dem Kommandanten darin einig, daß Boarless ihnen noch nicht zu sagen wagte, daß er die Spur wieder aufgenommen hatte, bevor er sich nicht völlig sicher war, sie auch halten zu können.
Doch Ender Gardener wollte nicht länger warten, als unbedingt nötig.
„Du hast die Impulse", stellte er fest.
„Sie könnten wieder verschwinden", warnte der Positroniker.
„Dann haben wir eben Pech gehabt", bemerkte Gardener. „Auf jeden Fall will ich den Haluter so schnell wie möglich haben. Wir sind nicht die einzigen, die ihm auf der Spur sind, und nichts wäre schlimmer für uns, als wenn uns jemand im letzten Moment zuvorkommt. Wir fliegen zum
Weitere Kostenlose Bücher