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1040 - Madonna auf dem Höllenthron

1040 - Madonna auf dem Höllenthron

Titel: 1040 - Madonna auf dem Höllenthron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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frische Blut trinken.
    Julia hatte den Eingangsbereich erreicht. Dort standen die wenigen Tische, aber auch Stühle. Kunden konnten sich dort niederlassen und in irgendwelchen Prospekten blättern.
    Papier war leider keine Waffe.
    Julia verzog das Gesicht. Plötzlich hämmerte es hinter ihrer Stirn. Kopfschmerzen breiteten sich aus. Es war letztendlich die Furcht davor, trotz allem zu verlieren.
    Mit dem rechten Knie stieß sie gegen einen der Stühle. Für einen Moment zuckte der Schmerz hoch bis in den Schenkel. Dann hatte sie sich wieder gefangen.
    Die Idee lag auf der Hand.
    Der Stuhl war eine Waffe.
    Zwar konnte sie die Blutfrau damit nicht vernichtet, sie sich aber vom Leib halten.
    Sie riß ihn hoch. Es waren blau angestrichene Metallstühle mit hölzernen Sitzflächen und Rückenlehnen. Ziemlich schwer, doch Julia sah es positiv.
    Je schwerer der Stuhl, um so wuchtiger der Treffer.
    Madonna war ihr gefolgt!
    Näher war sie gekommen. Sie hielt sich schief und hatte den Körper leicht nach rechts gedrückt. Noch einmal durchquerte sie einen dieser Lichtbalken und war für einen Moment überdeutlich zu sehen. Eine schreckliche Person. Zwar so angezogen wie auf dem Bild und trotzdem anders, da die Kleidung zerfetzt war, das Haar stumpf, die Haut grau, der Mund schief und halb offen, wodurch die beiden Zähne zu sehen waren.
    Sie war alt, aber sie war nicht schwach, auch wenn es manchmal so aussah.
    Julia Ross wunderte sich über sich selbst. Ihre Nerven waren gut. Sie stand da und schaute der Blutsaugerin entgegen. Auch wenn sie zitterte und Angst um ihr Leben hatte, vor einigen Tagen hätte sie sich eine derartige Szene nicht vorstellen können. Da hätte sie jeden ausgelacht, der ihr etwas über Vampire erzählt hätte.
    Die Hände hatte Julia gegen die Metallrohre der Lehnen gelegt und umklammerte sie jetzt fest. Noch wollte sie nicht zeigen, was sie vorhatte, die Blutsaugerin sollte erst näher an sie herankommen. Sie war nicht nur zu sehen, auch zu riechen, denn der alte und widerliche Geruch eilte ihr voraus.
    Ein ekelhafter Modergestank. Er setzte sich zusammen aus feuchter Graberde und verwesendem Fleisch. Von dieser Gestalt ging etwas Uraltes aus. Sie hatte den Moder der Vergangenheit mit in die Gegenwart gebracht.
    Madonna befand sich bereits im Vorraum. An den Wänden hingen die Bilder der modernen Maler. Abstrakte Motive, aber auch Julias Lage war abstrakt. Surrealistisch. So etwas konnte es nicht geben, das war einfach Wahnsinn.
    Aber das gab es. Sie erlebte es. Sie machte es durch, und alle Bewegungen kamen ihr plötzlich wie zeitverzögert vor. Madonna reagierte wie schon einmal. Sie schob sich vor und hob dabei die Arme an, um sich auf ihr Opfer vorzubereiten.
    Julia reagierte.
    Sie stemmte den Stuhl hoch.
    Wieder langsam. Wieder wie zeitverzögert. Irgend etwas war mit ihren Sinnen passiert. Sie kam dagegen nicht an, und es konnte auch an der übermächtigen Furcht liegen.
    Sie bekam den Stuhl hoch.
    Madonna ging weiter. Angst kannte sie nicht. Mit jedem Schritt verkürzte sie die Distanz zu ihrem Opfer. Sie wollte das Blut, und dabei würde sie jedes Hindernis aus dem Weg räumen.
    Julia hatte den Stuhl über ihren Kopf gehoben. Plötzlich war er für sie leicht geworden, wie eine große Feder. Eine nicht faßbare Kraft trug sie weiter, und so rannte sie die wenigen Schritte auf Madonna zu, die nicht einmal ihre Arme als Deckung hochriß.
    Ein Schrei!
    Er beinhaltete alles, was an Angst, Grauen und Frust in Julia Ross gesteckt hatte. Nicht nur der Schrei fegte der Blutfrau entgegen, auch der Stuhl, mit dem Julia zuschlug.
    Er krachte auf Madonna nieder.
    Sie brach zusammen wie vom berühmten Blitzschlag erwischt. Es gab nichts, was sie noch hielt. Mit den Knien schlug sie auf, und Julia trat zurück. Sie konnte kaum fassen, daß Madonna, die ihr eine so große Angst eingeflößt hatte, nun vor ihr auf dem Boden kniete.
    Fast lag sie sogar, denn die Klauen, mit denen sie sich abstützte, waren nach vorn gerutscht.
    Julia schlug wieder zu.
    Ein harter, wuchtiger Treffer prallte gegen den Rücken der Blutsaugerin und schickte sie endgültig auf den Bauch. Wie ein Wurm, der im Staub kriecht, dachte Julia, die es noch immer kaum fassen konnte, und das Sitzmöbel wieder angehoben hatte, bereit, einen erneuten Schlag zu führen.
    Madonna bewegte sich nicht. Es gab keine Frau mehr, die stolz auf dem Höllenthron saß. Sie war nichts anderes als ein bewegungsloses Bündel.
    Nicht einmal die Fingerspitzen

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