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1041 - Der Rächer

1041 - Der Rächer

Titel: 1041 - Der Rächer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hindurch, und so blieben die Fenster auch nur viereckige Schatten.
    In der Kirche roch es frisch nach dem Kiefernholz der noch neuen Holzbänke. Es gab keinen Mittelgang, die Kirche war einfach zu klein, aber man hatte einen Turm errichtet, in dem die Glocke zu bestimmten Zeiten läutete, wenn die Gläubigen zum Kirchgang aufgefordert wurden.
    Der Rächer verzog das Gesicht. Aus seinem Mund drang ein Geräusch wie ein Fauchen. Der Haßausbruch hatte ihn plötzlich überfallen. Der Mann hatte Mühe, einen Schrei zu unterdrücken. Soeben noch konnte er ihn zurückhalten.
    Statt dessen schüttelte er den Kopf. Dann spie er auf den Boden und hätte sich gefreut, wenn der Speichel beim Auftreten gezischt hätte wie kaltes Wasser, das auf eine heiße Ofenplatte fällt. Der Rächer fühlte sich nicht mehr als Mensch. Er gehörte jetzt der anderen Seite an, und das tat ihm gut.
    Jeder stand auf seinem Platz, das war auch auf der anderen Seite der Fall. Nur mußte er diesem Platz durch seine Taten noch mehr Standfestigkeit anbieten, und das würde bald geschehen.
    Die Erbauer hatten die Kirche von innen so gut wie nicht geschmückt. Es fehlten einfach die finanziellen Mittel. Die Menschen waren froh gewesen, überhaupt ein Gotteshaus zu besitzen, und da mußte man auf relativ unwichtige Dinge verzichten.
    Auf dem Altar hatte einmal der Tabernakel gestanden. Jetzt nicht mehr. Der Rächer hatte ihn genommen und gegen die Wand geworfen. Nicht nur ihn, auch die Kreuze, die einzige Figur, die den heiligen St. Patrick zeigte, hatte er ebenfalls in einem Wutanfall zerstört, so daß nur noch Trümmer davon zurückgeblieben waren.
    All das hatte er hinter sich. Nur die beiden Vasen mit den daraus hervorschauenden Blumen hatte er in Ruhe gelassen. Ansonsten war er zu einem regelrechten Teufel geworden.
    Jetzt ging es ihm relativ gut. Aber es würde ihm noch besser, viel besser gehen, das nahm er sich vor. Niemand hatte ihn gesehen, als er wie ein Dieb in die Kirche geschlichen war. Eine Katze hätte nicht leiser gehen können. Aber er war noch beladen gewesen. Noch jetzt klang das Schwappen der Flüssigkeit in seinen Ohren nach, als er an die beiden Kanister dachte, die er getragen hatte.
    Sie standen im Schatten der Wand. Dicht daneben lagen die Reste der zerbrochenen Steinfigur. Mit wenigen Schritten hatte der Rächer die beiden Kanister erreicht. Er hob sie an. Sehr sorgfältig stellte er sie hinter den Altar und öffnete die Verschlüsse der beiden Kunststofftanks.
    Augenblicklich strömte ihm der Benzingeruch entgegen. Für einen Moment verzog er den Mund wie jemand, der lächeln wollte. Bei ihm verwandelte sich das Gesicht in eine Grimasse.
    Er schloß die Augen und nahm den Geruch wahr. Es war für den Mann wie ein süßer Duft, und seine Grimasse verwandelte sich in ein breites Lächeln.
    Er nahm einen Kanister hoch und trug ihn am Altar und auch an den Sitzbänken vorbei. Der Rächer brachte ihn in den Eingangsbereich der kleinen Kirche, wo es normalerweise nach Farbe roch, weil dieser Geruch von der Tür abgegeben wurde. Jetzt überlagerte der Benzingestank alles andere.
    Der Mann beeilte sich nicht. Er hatte Zeit, sehr viel Zeit. Die Messen waren vorbei. Niemand würde ihn stören, das stand für ihn fest.
    So konnte er systematisch vorgehen.
    Das Benzin gluckerte aus der Öffnung, klatschte zu Boden und hinterließ dort eine nasse und stinkende Bahn. Der Rächer freute sich wie ein Vater, der sein Kind an der Hand hält und mit ihm spazierengeht. In diesem Fall war das Kind ein Kanister, aus dem immer mehr Benzin strömte und schließlich auch der letzte Tropfen sickerte.
    Der Rächer war zufrieden.
    Er hatte bereits die Höhe des Altars erreicht und blieb dort stehen.
    Bücken, den Griff zum zweiten Kanister, das Öffnen des Deckels, all das war für ihn so wunderbar vertraut geworden.
    Diesmal ging der Mann nicht so weit. Er verteilte das Benzin in der Nähe des Altars. Hier wollte er es auch anzünden und sich dann zurückziehen. Der Fluchtweg stand fest. Es waren nur ein paar Schritte bis zur Tür der kleinen Sakristei, die er bereits geöffnet hatte, nichts durfte ihn auf seiner Flucht behindern. Er mußte schnell sein, aber er würde zuschauen, wenn das Feuer die verdammte Kirche verschlang. Er würde seinen Spaß haben und in einen regelrechten Taumel hineingeraten. Und dieser Brand würde den irdischen Bruderkrieg wieder neu entfachen, dessen war sich der Rächer sicher. Er fühlte sich als Joker innerhalb einer

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