1043 - Vamanu
oder einer durch eine Schiffsexplosion erzeugten Partikelwolke."
„Danke, Velgorh", erwiderte Rhodan. „Laß dir die Daten über die Planeten unserer Suchsphäre überspielen und teile die Geschwader dazu ein, sie alle abzusuchen!"
Die elf Sonnen besaßen insgesamt vierunddreißig Planeten, alle seit vielen Jahrhunderten erforscht und alle weder bewohnt noch als besiedlungswürdig eingestuft.
Sie waren für menschliches, tierisches und pflanzliches Leben entweder zu heiß, zu kalt oder zu trocken, verfügten entweder über keine Atmosphären oder über zu dünne oder absolut lebensfeindliche.
Aber was für Menschen und ihre Ökosphäre zutraf, mußte nicht auch für den geheimnisvollen Unbekannten zutreffen - obwohl er nach Ansicht Vamanus ohnehin zum Tode verurteilt gewesen war, und das vor mindestens vierhundertzwanzig Jahren. Aber vielleicht hatte er noch einen Funkspruch abgesetzt und damit gerechnet, daß man irgendwann nach ihm suchen und sein Schiff und seinen Leichnam bergen würde.
„Es sieht nicht gerade verheißungsvoll aus, wie?" meinte Reginald Bull und stellte sich neben Rhodan.
„Nicht sehr", gab Rhodan zu. „Wo steckt eigentlich Siska?"
„Er schläft", antwortete Bull. „Nachdem Gucky ihn durch das Schiff geführt hatte, war er fast im Stehen eingeschlafen und mußte ins Bett gebracht werden. Die jungen Leute von heute sind auch nicht mehr das, was sie zu unserer Zeit waren."
„Du bist ungerecht, Bully. Es waren einfach zu viele neue Eindrücke für den Jungen.
Wenn du als Fünfzehnjähriger durch ein solches Schiff wie dieses geführt worden wärst, hättest du zum Schluß auch abgeschaltet."
Bull grinste.
„Das wollte ich nur von dir hören, Perry. Siska ist ein fabelhafter Bursche, intelligent und mit hellwachen Sinnen. Ich könnte mir vorstellen, daß er einmal einen erstklassigen Zerstörerpiloten abgeben würde."
„Er will Mineraloge werden, Dicker, und er scheint sich für diesen Beruf zu begeistern.
Setze ihm keine Flausen in den Kopf! Natürlich ist er leicht zu entflammen, wenn er das alles hier sieht, aber das wäre nur ein Strohfeuer. Es wäre nicht recht, das auszunutzen."
„Ich dachte ja nur!" maulte Bull.
Rhodan lächelte.
„Er ist dir sympathisch, ja! Also, laß die Finger von ihm! Gib ihm als Extrapreis meinetwegen die Teilnahme an einer Exkursion von Mineralogen zu einem exotischen Planeten, aber bringe ihn nicht von seinem Wege ab!"
„Ist ja schon in Ordnung", erwiderte Bull und kratzte sich verlegen am Kopf.
„Wir wollen mal hören, wie es auf Terra aussieht", wechselte Rhodan das Thema.
„Komm!"
Sie gingen zum Funkpult und ließen sich eine Hyperkom-Richtstrahlverbindung nach Terra, HQ-Hanse, herstellen.
Galbraith Deighton, der den Kampf gegen die Info-Viren koordinierte, meldete sich nach knapp einer Minute.
„Hallo, ihr beiden!" rief er gutgelaunt. „Wie steht es bei euch?"
„Bescheiden", antwortete Bull. „Und bei euch?"
Deighton strahlte.
„Es könnte nicht besser gehen. Die Info-Viren sind besiegt. Natürlich brauchen die Befallenen eine gewisse Zeit, um sich zu reorientieren - die Menschen wie die Menschenaffen. Bei den Pflanzen läßt sich der Rückgang der Emotio-Intelligent natürlich nicht so schnell feststellen, aber auch bei ihnen sind die Viren besiegt."
„Wie geht es Tiff?" erkundigte sich Rhodan.
„Er kommt gerade herein - als geheilt entlassen", erwiderte Deighton fröhlich. „He, Tiff, Perry möchte mit dir plaudern!"
Neben dem Deightons tauchte Julian Tifflors Abbild auf dem Hyperkom-Bildschirm auf.
Er wirkte etwas hagerer, aber frisch und gesund - und sein für die ersten Untersuchungen abgeschnittenes Haar hatte fast die alte Länge erreicht.
„Hallo, Perry, Bully!" sagte der Erste Terraner. „Wißt ihr was! Ich habe die Ereignisse während meiner ‚Krankheit’ noch einmal Revue passieren lassen und bin darauf gekommen, daß ich durch meine Manipulationen tatsächlich nur erreichen wollte, daß einige Schwachstellen im Sicherheitssystem der Hanse aufgedeckt wurden. Es war natürlich Blödsinn, wie ich vorging, aber anscheinend brachte die erhöhte Kreativität auch eine Abschwächung der logischen Denkweise mit sich."
Rhodan nickte.
„So wird es gewesen sein. Na, Hauptsache, du bist wieder in Ordnung und kannst deine Amtsgeschäfte wieder übernehmen."
„Oh, das hat noch etwas Zeit, Perry", erklärte Tifflor. „Ich habe vor, mich in die Suche nach dem Asteroiden dieses Avatarus einzuschalten. Das
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